DEIN HUND IST KRANK? HIER FINDEST DU HILFE.
Was tun bei Hundekrankheiten – Symptome erkennen, Pflege & Hilfe im Alltag

Ein kranker Hund verändert alles – vor allem das Gefühl, hilflos daneben zu stehen.
Als Tierarzthelferin und langjährige Mehrhundehalterin kenne ich das nur zu gut.
Wenn dein Hund leidet, leidest du mit. Manchmal reicht ein Blick – und du weißt, dass etwas nicht stimmt. In meinem Ratgeber erfährst du, woran du Krankheiten erkennst, wie du im Alltag richtig reagierst und was deinem Hund jetzt wirklich hilft.
Klar, ehrlich, verständlich – damit du im Ernstfall vorbereitet bist.

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Inhaltsverzeichnis:

Ein wunderschöner Spaziergang über unsere Lieblingswiese. Die Hunde toben ausgelassen und voller Freude. Dann – ein kurzer Aufschrei. Mein Quentin kommt plötzlich auf drei Beinen zu mir gehumpelt. Sofort fahren wir zum Tierarzt. Die Diagnose: Kreuzbandriss.

Wie schnell so eine Gassirunde zur großen Veränderung wird.
Oder meine Ellie, im Urlaub an der Ostsee: Ein Tag voller Spiel am Strand – und am nächsten liegt sie mit einer Sandkolik in der Tierklinik.

Ob Verletzung, Infektion oder Verhaltensänderung – wenn dein Hund plötzlich krank wird, ist schnelle Orientierung gefragt.
In diesem Ratgeber gebe ich dir als Tierarzthelferin und erfahrene Hundehalterin einen Überblick über die wichtigsten Themen rund um Hundekrankheiten:

  • Welche Symptome du bei einem kranken Hund erkennen solltest
  • Wie sich das Verhalten deines Hundes verändert, wenn er leidet
  • Was bei der Pflege und Ernährung kranker Hunde wichtig ist
  • Und was du in meiner persönlichen Checkliste für kranke Hunde findest

Egal ob dein Hund plötzlich lahmt, sich zurückzieht oder einfach „anders“ wirkt – hier findest du Antworten, Hilfe und praxiserprobte Tipps.
Damit du weißt, was zu tun ist, wenn dein Hund krank ist.

Übrigens: Um zu erkennen, ob dein Hund krank ist, musst du wissen, wie er sich im gesunden Zustand verhält – körperlich, aber auch im Wesen. Was ist normal, was nicht? Antworten gebe ich dir hier:

Typische Krankheitssymptome und Wesensveränderungen beim Hund: So erkennst du früh, wenn etwas nicht stimmt

Kurz gesagt: Achte auf Kombinationen aus Appetitverlust, Verdauungsproblemen, Schmerzen, Atem-/Bewegungsänderungen oder Rückzug. Treten zwei Warnzeichen gleichzeitig auf, hol tierärztlichen Rat.

Hunde zeigen nicht immer offensichtlich, wenn sie krank sind. Hier erfährst du, welche typischen Symptome und Verhaltensänderungen du frühzeitig erkennen solltest – und wie du richtig reagierst. Manchmal reicht aber auch ein einziger Blick, und du weißt: Irgendwas ist anders. Vielleicht frisst dein Hund nicht, wirkt ruhiger als sonst oder will plötzlich nicht mehr spazieren gehen. Und genau da wird’s wichtig: Denn Hunde jammern nicht. Sie ziehen sich zurück, verändern sich – leise, unauffällig. Umso wichtiger ist es, dass du typische Symptome und Verhaltensänderungen früh erkennst.

Ich habe im Praxisalltag oft erlebt, dass Hundehalter erst sehr spät reagieren – nicht aus Nachlässigkeit, sondern weil sie ihrem Hund nicht ansehen, wie ernst es wirklich ist. Deshalb bekommst du hier eine Übersicht, worauf du achten solltest, welche Symptome typisch sind und wie du unterscheiden kannst, was harmlos ist – und was sofort zum Tierarzt gehört.

Häufige Krankheitssymptome beim Hund – diese Anzeichen solltest du kennen:

Auffällig häufig sind Magen-Darm-Probleme, Juckreiz/Haut, Husten/Niesen und Lahmheit. Notiere kurz Beginn, Häufigkeit und mögliche Auslöser – das spart beim Arzt Zeit.

Gesundheitliche Probleme zeigen sich bei Hunden oft nicht spektakulär, sondern schleichend. Viele Symptome wirken erstmal harmlos – sind aber oft die ersten Hinweise auf eine Erkrankung.

Diese Anzeichen solltest du im Blick behalten:

  • Appetitveränderung
    Dein Hund frisst plötzlich weniger – oder übermäßig viel? Beides kann auf Probleme im Magen-Darm-Bereich, Schmerzen oder Stoffwechselstörungen hindeuten.
  • Erbrechen & Durchfall
    Einmal kurz gespuckt nach zu hastigem Fressen – kein Drama. Aber wiederholtes Erbrechen oder wässriger Durchfall: abklären lassen.
  • Trägheit & Rückzug
    Wenn dein sonst aktiver Hund sich kaum noch bewegt, viel schläft oder keine Freude mehr zeigt, ist das mehr als „ein müder Tag“.
  • Husten, Atemnot oder Hecheln ohne Grund
    Atembeschwerden, trockenes Husten oder übermäßiges Hecheln (auch bei kühlen Temperaturen) sind klare Warnzeichen.
  • Hautprobleme & Juckreiz
    Übermäßiges Kratzen, Lecken, kahle Stellen oder ein stumpfes, schuppiges Fell sprechen für Parasiten, Allergien oder Hauterkrankungen.
  • Augen- oder Nasenausfluss
    Rötungen, tränende Augen, gelber Nasenschleim – kann harmlos sein, muss es aber nicht. Besonders bei zusätzlichen Symptomen wie Fieber oder Apathie.
  • Plötzliche Gewichtsveränderung
    Ohne Futterumstellung plötzlich mehr auf den Rippen – oder sichtbar abgemagert? Das gehört untersucht.
  • Verändertes Trink- und Pinkelverhalten
    Trinkt dein Hund ungewöhnlich viel oder muss ständig raus? Typisch z. B. bei Diabetes oder Nierenerkrankungen.
  • Unruhe oder auffälliges Verhalten
    Läuft dein Hund unruhig umher, wechselt ständig die Liegeplätze oder hechelt ohne ersichtlichen Grund? Schmerz ist hier oft der Auslöser.

Mein Hinweis aus der Praxis: Viele dieser Symptome treten nicht einzeln auf – sondern in Kombination. Ein „komisches Bauchgefühl“ ist oft dein bester Ratgeber. Wenn du unsicher bist: lass ihn untersuchen. Lieber einmal zu früh als zu spät.

Wesensveränderung beim Hund – was dahinterstecken kann:

Kurz gesagt: Plötzliche Gereiztheit, Rückzug oder Unruhe sind oft Schmerz- oder Stresssignale. Halte Alltag, Fütterung und Belastung konstant – und kläre Ursachen tierärztlich.

Ein gesunder Hund hat seine Routinen. Er spielt, frisst, schläft, fordert dich zum Gassigehen auf – oder guckt dich erwartungsvoll an, wenn die Leckerlischublade knarzt. Wenn sich dieses Verhalten verändert, steckt fast immer etwas dahinter.

Diese Wesensveränderungen sind typisch bei kranken Hunden:

WesensveränderungWas du beobachten kannst
RückzugDein Hund liegt isoliert, kommt nicht mehr kuscheln oder wirkt desinteressiert. Hinweis auf Unwohlsein oder Schmerz.
AggressivitätPlötzliches Schnappen, Knurren oder ungewohnte Reizbarkeit – oft eine Schutzreaktion auf Schmerzen.
Verwirrtheit & OrientierungslosigkeitBesonders bei älteren Hunden: zielloses Umherlaufen, „verlorenes“ Verhalten, Starren ins Leere.
Verändertes SozialverhaltenPlötzlich distanziert oder übermäßig anhänglich – emotionale Veränderungen sind oft ein wichtiges Warnsignal.
Angst & UnsicherheitZittern, Verstecken, plötzliche Geräuschangst – oft erste Anzeichen für seelisches Ungleichgewicht.
Spielunlust & BewegungsvermeidungKein Interesse an Spaziergängen oder Spielen? Das kann auf Schmerzen oder Erschöpfung hindeuten.

Was du tun kannst, wenn dein Hund Symptome zeigt:

Wenn du den Verdacht hast, dass etwas nicht stimmt, heißt es: ruhig bleiben – aber handeln. So gehst du am besten vor:

  1. Beobachte genau: Notiere dir, wann die Symptome auftreten, wie oft, wie stark. Diese Infos sind für die Diagnose beim Tierarzt Gold wert.
  2. Hol dir tierärztlichen Rat: Keine Google-Diagnose ersetzt eine gründliche Untersuchung. Bitte auch keine „Hausmittel“, die du in Foren findest – es geht um Gesundheit.
  3. Sorge für Ruhe & Sicherheit: Ein kranker Hund braucht keinen Trubel. Schaff ihm einen ruhigen Rückzugsort, schalte einen Gang runter – auch du.
  4. Zeig Geduld: Genesung braucht Zeit. Dein Hund spürt, wenn du gestresst bist – bleib ruhig, liebevoll und verlässlich.
  5. Biete ruhige Beschäftigung an: Leichte Spiele, Schnüffelmatte, Kuscheleinheiten – solange dein Hund mag. Zwang oder Animation ist fehl am Platz.
  6. Pflege nicht vergessen: Bürsten, Pfoten kontrollieren, Ohren checken – Pflege ist auch Nähe. Und Nähe hilft immer.

Speichere die Nummer deines Tierarztes und einer Tierklinik in der Nähe im Handy. Und ja – auch die für den Urlaubsort. Denn Hunde wählen den Zeitpunkt selten passend.

Du kennst deinen Hund am besten

Veränderungen bei deinem Hund sind nie grundlos. Du lebst mit ihm, du siehst ihn jeden Tag – vertrau deinem Gefühl. Wenn du merkst, „irgendwas stimmt nicht“, dann hat das in den meisten Fällen einen Grund.

Reagiere lieber früh. Beobachte. Frag nach. Lass abklären. Und bleib an seiner Seite – gerade dann, wenn es ihm nicht gut geht.

Du willst wissen, wie ein Tierarzt herausfindet, was deinem Hund fehlt? Dann schau dir meinen Artikel zur Diagnostik bei Hunden an. Darin erfährst du, welche Untersuchungsmöglichkeiten es gibt, wie eine gründliche Diagnose abläuft – und worauf du dich beim Tierarztbesuch einstellen solltest:

Die häufigsten Krankheiten bei Hunden: Ursachen, Symptome & Risikofaktoren im Überblick

Meist spielen Haut/Ohren, Magen-Darm, Gelenke oder Atemwege die Hauptrolle. Je früher du Muster erkennst, desto einfacher ist die Behandlung.

Ob plötzlich oder schleichend – Hunde können an ganz unterschiedlichen Krankheiten erkranken, die ihren Alltag und dein Leben als Halter ziemlich auf den Kopf stellen. Manche Leiden erkennst du sofort, andere entwickeln sich still und zeigen erst spät deutliche Symptome. Genau deshalb ist es so wichtig, die häufigsten Hundekrankheiten zu kennen:
Wie entstehen sie? Woran erkennst du sie? Und: Was kannst du tun, um Risiken zu vermeiden?

In diesem Abschnitt bekommst du einen kompakten Überblick über typische Erkrankungen beim Hund, ihre Ursachen, Symptome – und die Risikofaktoren, auf die du besonders achten solltest:

  • Allergien beim Hund
  • Haut- und Fellkrankheiten – inklusive Ohrenentzündung
  • Parasiten
  • Augenkrankheiten
  • Neurologische Erkrankungen
  • Stoffwechselerkrankungen
  • Infektionskrankheiten
  • Organerkrankungen und Tumore
  • Darmerkrankungen
  • Gelenkserkrankungen

Und ich gebe dir Hinweise, wie solche Erkrankungen behandelt werden und was du tun kannst. 

Allergien beim Hund – Symptome, Ursachen & was wirklich hilft:

Allergien gehören zu den häufigsten chronischen Erkrankungen bei Hunden – und sie können für Mensch und Tier gleichermaßen belastend sein. Ob Juckreiz, wiederkehrende Ohrenentzündungen oder Verdauungsprobleme: Viele Beschwerden haben ihre Ursache in einer allergischen Reaktion.

Je nach Auslöser unterscheiden wir zwischen Futtermittelallergien, Pollenallergien sowie Allergien gegen Hausstaub oder Milben. Auch wenn die Symptome oft ähnlich wirken, unterscheiden sich die Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten deutlich.

Die folgende Übersicht zeigt dir, welche Allergiearten bei Hunden häufig vorkommen, welche typischen Symptome auftreten – und wie du deinem Hund gezielt helfen kannst.

AllergieartMögliche UrsachenHäufige SymptomeMögliche Diagnose & Behandlung
FuttermittelallergieReaktion auf Eiweiße in Fleisch, Getreide oder Zusätze im FutterJuckreiz, Hautirritationen, Durchfall, Erbrechen, Ohrenentzündungen, entzündete HautstellenAusschlussdiät mit tierärztlicher Begleitung, Umstellung auf hypoallergenes Futter, ggf. Ernährungsberatung für bedarfsdeckende Futterumstellung (z. B. BARF)
PollenallergieÜberreaktion auf Gräser-, Kräuter- oder Baumpollen (saisonal bedingt)Juckreiz an Pfoten, Ohren & Bauch, gerötete Haut, Niesen, tränende Augen, HustenAnamnese, ggf. Blut-/Hauttests, Behandlung mit Antihistaminika, Kortison, Hyposensibilisierung, Reduktion der Pollenbelastung im Alltag
Hausstaub-/MilbenallergieAllergene aus Hausstaub, Milben in Polstern, Teppichen & SchlafplätzenChronischer Juckreiz, Hautentzündungen, Ohrenentzündungen, Niesen, AtemproblemeVermeidung von Allergenen (z. B. Hundebett waschbar, Milbenschutz), medikamentöse Behandlung mit Antiallergika, ggf. Desensibilisierung, regelmäßige Wohnraumreinigung

Wenn du den Verdacht hast, dass dein Hund allergisch reagiert, solltest du nicht lange warten. Allergien verlaufen selten harmlos – viele Hunde entwickeln chronische Beschwerden, wenn sie unbehandelt bleiben.

Unser Rüde Paul zum Beispiel reagierte auf mehrere Futterbestandteile. Gemeinsam mit einer Ernährungsberatung haben wir ihn schrittweise auf BARF umgestellt – mit großem Erfolg. Wichtig dabei: Eine ausgewogene Nährstoffversorgung darf nicht dem Zufall überlassen werden. Lass dich in solchen Fällen unbedingt begleiten.

Auch bei Pollen- oder Milbenallergien ist es entscheidend, systematisch vorzugehen: Symptome beobachten, auslösende Stoffe meiden, ärztlich abklären lassen – und nicht auf eigene Faust herumprobieren. Denn das führt oft nur zu mehr Stress für deinen Hund – und zu mehr Tierarztkosten auf lange Sicht. Auf der Internetseite von Anicura findest du Hinweise, wie Allergien getestet werden können: Allergietests bei Hunden.

Haut- und Fellkrankheiten beim Hund – wenn’s juckt, stinkt oder weh tut:

Gesunde Haut und glänzendes Fell sind ein Zeichen für einen gesunden Hund – und umgekehrt: Wenn dein Vierbeiner plötzlich vermehrt kratzt, sich schüttelt oder aus dem Ohr ein strenger Geruch kommt, steckt oft mehr dahinter als „nur ein bisschen Schmutz“. Haut- und Ohrenprobleme gehören zu den häufigsten Krankheitsbildern beim Hund – und sie sollten nicht auf die leichte Schulter genommen werden.

Ein klassisches Beispiel dafür ist die Ohrenentzündung beim Hund – medizinisch auch Otitis genannt.

Ohrenentzündung beim Hund – Ursachen, Symptome & Behandlung:

Kopfschütteln, Geruch und Schmerz sprechen für eine Otitis – das gehört tierärztlich abgeklärt. Gereinigt wird nur mit geeignetem Mittel; die Therapie richtet sich nach Ursache (Bakterien/Pilz/Milben/Allergie).

Ohrenentzündungen sind nicht nur unangenehm, sie können auch chronisch werden, wenn sie nicht frühzeitig erkannt und behandelt werden. Besonders betroffen sind Hunde mit hängenden oder stark behaarten Ohren – hier bleibt Feuchtigkeit gerne länger „stecken“ und schafft ein ideales Milieu für Bakterien, Pilze oder Parasiten.

Typische Ursachen einer Otitis beim Hund:

  • Infektionen: Bakterien, Hefen (z. B. Malassezia) oder Ohrenmilben
  • Allergien: Häufig in Verbindung mit Futtermittel-, Pollen- oder Hausstauballergien
  • Fremdkörper: Z. B. Grasreste, die beim Toben ins Ohr gelangen
  • Anatomie: Schlappohren, enge Gehörgänge oder viel Behaarung im Ohrbereich
  • Feuchtigkeit: Nach dem Schwimmen oder Baden bleibt Wasser im Ohr und kann Entzündungen fördern

So erkennst du eine Ohrenentzündung beim Hund:

  • Kratzen oder Reiben am Ohr
  • Rötung, Schwellung oder sichtbare Reizung
  • Übler Geruch aus dem Ohr
  • Ausfluss (wässrig, gelblich oder dunkelbraun)
  • Häufiges Kopfschütteln oder Kopfschiefhaltung

Mögliche Behandlung einer Ohrenentzündung beim Hund:

Die Behandlung richtet sich immer nach der Ursache – pauschale Hausmittel sind hier fehl am Platz. Meist umfasst die Therapie:

  • sanfte Reinigung der Ohren (nur mit dafür vorgesehenen Präparaten!)
  • Medikamentöse Behandlung mit Ohrentropfen (z. B. Antibiotika, Antipilzmittel, Entzündungshemmer)
  • In seltenen Fällen: operative Maßnahmen, etwa bei chronischer Otitis oder starker Gehörgangsverengung

Wenn du den Verdacht hast, dass dein Hund eine Ohrenentzündung hat: Geh zum Tierarzt – nicht zum Dr. Google. Denn eine falsche Behandlung verschleppt nicht nur die Entzündung, sie kann im schlimmsten Fall sogar das Trommelfell schädigen.

Bei uns zu Hause gehört die Ohrenpflege zur Routine. Unser kleiner Cavalier King Charles Spaniel Rudi – ein typischer „Schlappohrträger“ – ist besonders anfällig für Ohrenentzündungen. Deshalb kontrolliere ich regelmäßig seine Ohren, reinige sie vorsichtig mit einem milden Ohrreiniger und achte darauf, dass nach dem Gassigehen oder Baden keine Feuchtigkeit zurückbleibt. Wenn er schläft, klappe ich seine Ohren sanft hoch, damit Luft an die Gehörgänge kommt – aber natürlich nicht bei starker Sonne oder Wind.

Auch wenn du keinen typischen Risikokandidaten zu Hause hast: Achte auf Veränderungen. Ein sauberer, geruchsneutraler Gehörgang ohne Juckreiz – das ist normal. Alles andere gehört abgeklärt.

Parasiten beim Hund – erkennen, behandeln & vorbeugen:

Ein Parasitenbefall gehört zu den häufigsten Problemen bei Hunden – und er bleibt oft lange unbemerkt. Dabei können Flöhe, Zecken, Milben oder Würmer nicht nur lästig sein, sondern ernsthafte gesundheitliche Folgen haben. Je früher du Symptome erkennst und richtig reagierst, desto besser kannst du deinem Hund helfen – und gleichzeitig verhindern, dass sich Parasiten in deiner Wohnung oder auf andere Tiere übertragen.

In der folgenden Übersicht zeige ich dir die häufigsten Parasiten beim Hund, wie du sie erkennst, was dagegen hilft – und wie du sie am besten fernhältst:

ParasitHäufige SymptomeMögliche Behandlung & Vorbeugung
FlöheStarker Juckreiz, gerötete Haut, kleine schwarze Punkte im Fell (Flohkot), HaarausfallSpot-on-Präparate, Shampoos, Umgebung behandeln (Decken, Teppiche, Körbchen)
ZeckenSichtbare Bissstellen, Rötungen, Schwellungen, evtl. Fieber, LahmheitZeckenzange zur Entfernung, Zeckenschutzmittel, Kontrolle nach Wald- & Wiesenspaziergängen
DarmwürmerDurchfall, Erbrechen, aufgeblähter Bauch, Gewichtsverlust, Wurmteile im KotRegelmäßige Wurmkuren, gezielte Entwurmung je nach Wurmart, Hygienemaßnahmen im Haushalt
HerzwürmerHusten, Schwäche, Atemnot, Gewichtsverlust, MüdigkeitTierärztliche Therapie über längeren Zeitraum, konsequente Prophylaxe in Risikogebieten
MilbenJuckreiz, Hautentzündungen, kahle Stellen, SchuppenMilbenwirksame Medikamente (z. B. Spot-ons), Umgebung desinfizieren, Hundebett & Textilien regelmäßig waschen

Egal ob du mit deinem Hund viel draußen unterwegs bist, auf Reisen gehst oder in der Stadt lebst – Parasiten können überall lauern. Besonders in der warmen Jahreszeit steigt das Risiko, aber auch im Winter fühlen sich einige Parasiten in der Wohnung pudelwohl.

Ich kontrolliere unsere Hunde regelmäßig – besonders nach dem Spaziergang im Grünen. Bei Verdacht auf Parasitenbefall werden bei uns sofort Decken, Kissen und Hundebetten gewaschen, die Umgebung behandelt – und natürlich geht’s zur Abklärung zum Tierarzt.
Denn: Eine Floh- oder Milbenbehandlung ohne Umgebungskontrolle ist wie Duschen mit der Regenjacke an – bringt nix.

Du willst mehr über Parasiten beim Hund wissen – mit Bildern und Tipps zur Erkennung, Behandlung und Vorbeugung? Dann schau dir meinen ausführlichen Artikel dazu an:

Augenkrankheiten beim Hund – Symptome, Ursachen & Behandlungsmöglichkeiten:

Augenerkrankungen beim Hund sind keine Seltenheit – sie reichen von harmlosen Reizungen bis hin zu chronischen oder sogar sehgefährdenden Erkrankungen. Gerade weil Hunde uns nicht sagen können, wenn sie schlecht sehen, ist es wichtig, auf kleine Veränderungen im Verhalten und im Aussehen der Augen zu achten.

Zu den häufigsten Augenproblemen bei Hunden gehören der graue Star (Katarakt) sowie Bindehautentzündungen (Konjunktivitis). Beide Erkrankungen können das Sehvermögen einschränken und unbehandelt schwerwiegende Folgen haben. Je früher du Symptome erkennst und tierärztlich abklärst, desto besser stehen die Chancen auf Heilung oder Linderung.

AugenerkrankungMögliche UrsachenHäufige SymptomeBehandlungsmöglichkeiten
Grauer Star (Katarakt)Altersbedingte Linsentrübung, genetische Veranlagung (z. B. Golden Retriever, Pudel, Cocker Spaniel), Diabetes, AugenverletzungenTrübe oder milchige Augen, unsicheres Verhalten im Dunkeln, Zusammenstoßen mit Möbeln, Vermeidung von TreppenRegelmäßige tierärztliche Kontrolle, ggf. Katarakt-OP mit Linsenimplantat bei fortgeschrittenem Sehverlust
Bindehautentzündung (Konjunktivitis)Allergien (Pollen, Hausstaub), Infektionen (Bakterien, Viren), Fremdkörper, anatomische Fehlstellungen der Lider, systemische ErkrankungenRötung und Schwellung der Augenlider, Augenausfluss, Lichtempfindlichkeit, häufiges Blinzeln, JuckreizAugensalben, Antibiotika, Antihistaminika, Fremdkörperentfernung, Behandlung der Grunderkrankung, kühlende Kompressen

Augenerkrankungen beim Hund sollten nie auf die leichte Schulter genommen werden. Veränderungen an den Augen oder im Verhalten deines Hundes – etwa häufiges Blinzeln, Lichtempfindlichkeit oder sichtbare Trübungen – sind immer ein Fall für die tierärztliche Abklärung. Je früher die Ursache erkannt wird, desto besser lässt sich eine Verschlechterung des Sehvermögens verhindern oder aufhalten.

Besonders in der warmen Jahreszeit ist auch auf Fremdkörper wie Grannen zu achten – sie können sich unbemerkt in die Augen oder die Lidtaschen setzen und zu schmerzhaften Entzündungen führen. Eine regelmäßige Kontrolle und vorsichtige Reinigung der Augen hilft, viele Probleme frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden.

Neurologische Erkrankungen beim Hund – Krampfanfälle & Epilepsie verstehen:

Neurologische Erkrankungen beim Hund zählen zu den komplexeren Krankheitsbildern in der Tiermedizin. Besonders Krampfanfälle und Epilepsie sind für Hundehalter oft erschreckend – sie treten meist plötzlich auf und können viele verschiedene Ursachen haben. Ein grundlegendes Verständnis der Symptome und möglicher Auslöser hilft dir, im Ernstfall ruhig zu bleiben und schnell richtig zu reagieren.

Krampfanfälle beim Hund – Ursachen, Symptome & Diagnose:

Ein Krampfanfall beim Hund entsteht durch unkontrollierte elektrische Aktivitäten im Gehirn. Er kann wenige Sekunden oder mehrere Minuten dauern und tritt häufig ohne Vorwarnung auf. Während des Anfalls zeigen Hunde oft heftige Muskelzuckungen, unkontrollierte Bewegungen oder Bewusstseinsveränderungen. Manche Hunde sind dabei kurzzeitig ansprechbar, andere verlieren das Bewusstsein vollständig.

Mögliche Ursachen für Krampfanfälle beim Hund:

  • Genetische Veranlagung (z. B. bei bestimmten Rassen)
  • Stoffwechselstörungen (z. B. Leber- oder Nierenerkrankungen)
  • Vergiftungen oder Medikamentenunverträglichkeiten
  • Infektionen oder Entzündungen des Nervensystems
  • Kopfverletzungen oder Tumore

Typische Symptome:

  • Muskelzuckungen oder Steifwerden des Körpers
  • Bewusstseinsverlust oder Orientierungslosigkeit
  • Speicheln, Urin- oder Kotabsatz während des Anfalls
  • Kurze Verwirrtheit und Müdigkeit nach dem Anfall

Die Diagnose erfolgt durch eine gründliche tierärztliche Untersuchung. Häufig werden Bluttests, neurologische Untersuchungen, CT oder MRT eingesetzt, um Ursachen wie Tumore, Infektionen oder Stoffwechselstörungen auszuschließen. Je nach Befund kann eine langfristige Therapie notwendig sein.

Epilepsie beim Hund – chronische Form von Krampfanfällen:

Die Epilepsie beim Hund ist eine chronische neurologische Erkrankung, die durch wiederkehrende Anfälle gekennzeichnet ist. Sie kann idiopathisch (genetisch bedingt) oder symptomatisch (Folge anderer Erkrankungen) auftreten. Besonders bei jungen Hunden zeigt sich die idiopathische Form, während sekundäre Epilepsien häufig durch Vorerkrankungen verursacht werden.

Symptome einer Epilepsie beim Hund:

  • Wiederkehrende Krampfanfälle mit Muskelzuckungen oder Bewusstseinsverlust
  • Speichelfluss, Zuckungen einzelner Gliedmaßen, Zittern oder Schreien
  • Verändertes Verhalten vor und nach dem Anfall (Unruhe, Orientierungslosigkeit, Müdigkeit)

Diagnose und Behandlung:
Die Diagnose erfolgt durch Ausschluss anderer Ursachen und eine neurologische Untersuchung. Ein erfahrener Tierarzt oder Neurologe führt ergänzend Blutanalysen, CT oder MRT durch.
Die Behandlung umfasst meist:

  • Langfristige Medikation mit Antiepileptika, um Häufigkeit und Intensität der Anfälle zu reduzieren
  • Regelmäßige tierärztliche Kontrollen zur Dosisanpassung
  • Anfallsprotokolle, um Veränderungen im Verlauf zu dokumentieren

Neurologische Erkrankungen beim Hund gehören immer in tierärztliche Hände. Und ja – ich weiß aus eigener Erfahrung, wie verstörend es ist, wenn der eigene Hund plötzlich krampft. Meine Hündin Ellie hatte über Monate immer wieder Krampfanfälle. Kein epileptischer Herd, kein offensichtlicher Auslöser – trotz Blutuntersuchungen, Bildgebung und Facharzttermin blieb die Ursache ungeklärt.

Umso wichtiger ist es, dass du in solchen Momenten ruhig bleibst, deinen Hund sicherst und nach dem Anfall direkt deinen Tierarzt kontaktierst. Alles andere klärt sich erst mit einer sauberen Diagnose. Und auch wenn das manchmal ein längerer Weg ist – es ist der einzige, der deinem Hund wirklich hilft.

Häufige Stoffwechselerkrankungen beim Hund – Symptome, Diagnose & was im Alltag zählt:

Stoffwechselerkrankungen beim Hund schleichen sich oft unbemerkt ein. Die ersten Anzeichen wirken harmlos – etwas mehr Durst, ein paar Gramm weniger auf der Waage, gelegentliche Verhaltensänderungen. Doch gerade bei chronischen Krankheiten wie Diabetes mellitus oder Morbus Cushing ist eine frühzeitige Diagnose entscheidend. Denn: Je früher die Erkrankung erkannt wird, desto besser lässt sie sich behandeln – und desto höher ist die Lebensqualität deines Hundes im Alltag.

ErkrankungUrsachenTypische Symptome
Diabetes mellitusUnzureichende Insulinproduktion oder verminderte Zellreaktion auf Insulin (meist bei älteren, übergewichtigen Hunden)Erhöhter Durst, häufiges Urinieren, Gewichtsverlust trotz Futteraufnahme, Antriebslosigkeit
Morbus CushingÜberproduktion von Kortisol durch Tumor in der Hypophyse oder NebenniereViel Trinken, häufiges Urinieren, dicker Bauch, Muskelschwund, Hautprobleme, Fellverlust, Verhaltensänderungen

Diabetes beim Hund – ein Alltag mit Insulin und Struktur:

Diabetes mellitus beim Hund bedeutet, dass der Körper nicht mehr in der Lage ist, den Blutzuckerspiegel selbst zu regulieren. Die Ursache liegt meist in einem Mangel an Insulin – oder darin, dass das vorhandene Insulin nicht mehr richtig wirkt.

Die Behandlung besteht in der Regel aus zwei Bausteinen: regelmäßiger Insulingabe und einer konsequenten Ernährung. Der Hund sollte zu festen Zeiten mit einer ausgewogenen, ballaststoffreichen und kohlenhydratarmen Diät gefüttert werden. So lassen sich Blutzuckerschwankungen vermeiden. Besonders wichtig ist dabei, dass Kohlenhydrate nur in Form komplexer Quellen (z. B. Gemüse oder Vollkorn) gegeben werden, da sie langsamer verstoffwechselt werden.

Die Fütterung erfolgt idealerweise kurz vor der Insulininjektion – das sorgt für stabile Werte. Zusätzlich sollte frisches Wasser immer zur Verfügung stehen. Auch Diätfutter für Hunde mit Diabetes kann in Absprache mit dem Tierarzt sinnvoll sein.

Regelmäßige Kontrollen beim Tierarzt helfen, die Therapie laufend anzupassen. Wenn sich Fressverhalten, Energielevel oder Trinkmenge verändern, sollte das immer abgeklärt werden.

Morbus Cushing beim Hund – schleichend, aber behandelbar:

Morbus Cushing (auch Hyperadrenokortizismus) ist eine Erkrankung der Nebennieren, bei der zu viel Kortisol produziert wird. Die Ursache liegt meist in einem Tumor – entweder in der Hypophyse oder in den Nebennieren selbst.

Die Symptome entwickeln sich langsam und bleiben oft lange unbemerkt:
Hunde trinken plötzlich sehr viel, müssen häufiger urinieren, verlieren Muskelmasse, wirken lethargisch oder unruhig – und entwickeln Veränderungen an Haut und Fell, z. B. dünner werdendes Haar oder Pigmentstörungen. Auch ein aufgetriebener Bauch ist typisch.

Die Diagnose erfolgt durch spezielle Bluttests (z. B. ACTH-Stimulationstest) und Bildgebung. Je nach Ursache kommen Medikamente wie Trilostan zum Einsatz, um die Kortisolproduktion zu regulieren. In einigen Fällen ist eine Operation notwendig – z. B. bei einem Tumor in der Nebenniere.

Auch hier gilt: Eine angepasste Ernährung, Gewichtskontrolle und regelmäßige tierärztliche Überwachung sind entscheidend, um den Verlauf zu stabilisieren und Spätfolgen zu vermeiden.

Stoffwechselerkrankungen beim Hund erfordern Geduld, Struktur und tierärztliche Begleitung. Sie lassen sich oft nicht heilen – aber sehr gut managen. Wichtig ist, dass du deinen Hund genau beobachtest und auf kleine Veränderungen achtest: Fressverhalten, Trinkmenge, Energielevel. Je früher du reagierst, desto besser lässt sich der Alltag gemeinsam gestalten.

Mögliche Infektionskrankheiten beim Hund – was du wissen solltest:

Wenn dein Hund plötzlich hustet, sich zurückzieht oder einfach „nicht ganz er selbst“ ist, gehen bei dir sicher die Alarmglocken an – zu Recht. Denn Infektionskrankheiten beim Hund sind keine Seltenheit. Und auch wenn viele davon gut behandelbar sind, ist es wichtig, die Symptome früh zu erkennen und richtig zu deuten. Zwei Klassiker, die uns in der Praxis immer wieder begegnen: Zwingerhusten und die ganz klassische Hunde-Erkältung.

Zwingerhusten beim Hund – das steckt hinter dem bellenden Husten:

Zwingerhusten klingt harmlos – ist aber für viele Hunde ziemlich unangenehm. Die Erkrankung ist hochansteckend und wird oft in Hundepensionen, Tierheimen oder auf Hundewiesen weitergegeben. Die Auslöser sind meist eine Mischung aus Viren und Bakterien – und wenn dein Hund einmal infiziert ist, kann das ziemlich nervig werden: vor allem wegen des lauten, bellenden Hustens, der sich anhört, als hätte er einen Stock im Hals.

Typische Symptome bei Zwingerhusten:

  • Trockener Reizhusten, der sich später „nass“ anhören kann
  • Häufiges Husten mit Würgegeräuschen
  • Niesen, Nasenausfluss, manchmal leichtes Fieber
  • Dein Hund ist schlapp, aber nicht komplett ausgenockt

In den meisten Fällen verläuft Zwingerhusten mild – trotzdem sollte ein Tierarzt draufschauen. Vor allem, wenn dein Hund älter ist, vorerkrankt oder sich der Zustand verschlechtert.

Was hilft?

  • Ruhe, ein gemütlicher Platz und frische Luft (ohne Zug!)
  • Viel Wasser, leichtes Futter
  • Und bitte keine Menschenmedikamente – Hustensaft ist tabu
  • Der Tierarzt kann bei Bedarf Medikamente geben, z. B. gegen Entzündung oder Hustenreiz

Gut zu wissen: Es gibt eine Impfung gegen Zwingerhusten – die ist gerade bei Hunden, die viel Kontakt zu anderen haben, absolut sinnvoll.

Erkältung beim Hund – wenn die Nase läuft und die Couch gefragt ist:

Auch Hunde können sich erkälten – und ja, das sieht manchmal fast aus wie bei uns Menschen: die Nase läuft, der Appetit ist weg, dein Hund liegt mehr rum als sonst und möchte lieber Ruhe statt Abenteuer.

Typische Anzeichen für eine Erkältung beim Hund:

  • Niesen, Husten, schleimiger Nasenausfluss
  • Leichtes Fieber
  • Weniger Lust auf Spaziergänge oder Spiel
  • Tränende Augen, Mattigkeit

So eine Erkältung ist meist nicht dramatisch, aber sie braucht Zeit und Ruhe. Wichtig ist, dass du deinen Hund warm und trocken hältst und ihn ein bisschen verwöhnst – aber eben nicht überforderst.

Und wenn’s schlimmer wird? Bei hohem Fieber, schwerem Husten oder Atemnot: sofort zum Tierarzt. Eine normale Erkältung kann sonst schnell in eine Bronchitis abrutschen. Und nochmal zur Erinnerung: Medikamente für Menschen sind für Hunde kein Quick-Fix, sondern oft richtig gefährlich.

Zwingerhusten und Erkältung sind beides keine Weltuntergänge – wenn du früh reagierst und weißt, worauf du achten musst. Ich hab in meiner Arbeit schon viele hustende Fellnasen gesehen. Manche haben’s locker weggesteckt, andere brauchten ein bisschen mehr Pflege und Aufmerksamkeit. Wichtig ist: Bleib ruhig, schau genau hin – und frag lieber einmal zu früh beim Tierarzt nach als zu spät.

Organerkrankungen beim Hund – Symptome früh erkennen, richtig reagieren:

Wenn dein Hund plötzlich müde wirkt, anders frisst oder merkwürdige Veränderungen zeigt, kann das an einer Organerkrankung liegen. Die meisten dieser Erkrankungen schleichen sich langsam ein – oft bleiben sie lange unbemerkt. Deshalb ist es so wichtig, feine Warnzeichen im Alltag ernst zu nehmen. Von Tumorerkrankungen über Leber- und Nierenprobleme bis hin zu Bauchspeicheldrüse oder Herz: Hier bekommst du einen Überblick, worauf du achten solltest.

Tumorerkrankungen beim Hund – wenn Zellen aus der Reihe tanzen:

Tumorerkrankungen gehören leider zu den häufigeren Diagnosen in der Tierarztpraxis – vor allem bei älteren Hunden. Nicht jeder Tumor ist gleich ein Todesurteil, aber alle sollten abgeklärt werden. Hautveränderungen, plötzlicher Gewichtsverlust oder ein merkwürdiger Knoten am Bauch? Lass das immer vom Tierarzt anschauen.

Häufige Tumorarten und typische Symptome beim Hund:
TumorartTypische Symptome
HauttumorenKnoten oder Schwellungen auf oder unter der Haut, teils mit Rötung oder Juckreiz
Lymphome (Lymphdrüsenkrebs)Schwellungen an Hals, Achseln oder Kehlkopf, Abgeschlagenheit, Appetitverlust
Organtumoren (z. B. Milz, Leber, Lunge)Atemnot, Husten, Bauchschwellung, Blässe, Leistungsschwäche

Behandlungsmöglichkeiten:

  • Chirurgische Entfernung (wenn der Tumor operabel ist)
  • Chemotherapie (je nach Tumorart und -stadium)
  • Strahlentherapie (bei bestimmten Tumoren, z. B. im Kopfbereich)
  • Immuntherapie (bei bestimmten Krebsformen)
  • Palliative Behandlung zur Schmerzlinderung

Je früher du einen Tumor entdecken lässt, desto besser sind die Chancen für deinen Hund. Also: lieber einmal zu oft zum Tierarzt – besonders wenn dein Bauchgefühl Alarm schlägt.

Organerkrankungen beim Hund – wenn die inneren Werte aus dem Takt geraten:

Auch Leber, Nieren, Herz und Bauchspeicheldrüse können bei Hunden Probleme machen. Manchmal zeigen sich die ersten Hinweise ganz subtil – ein bisschen weniger Appetit hier, ein bisschen mehr Müdigkeit dort.

Überblick über typische Organerkrankungen beim Hund:
OrganMögliche Symptome
LeberGelbsucht (gelbliche Schleimhäute), Erbrechen, Durchfall, Appetitverlust, Apathie
NierenViel Trinken, häufiges Urinieren, stumpfes Fell, Erbrechen, Gewichtsverlust
HerzHusten (v. a. nachts), Atemnot, Leistungsschwäche, bläuliche Zunge

Viele Organerkrankungen verlaufen chronisch – das heißt: Sie können behandelt, aber nicht geheilt werden. Umso wichtiger ist es, früh gegenzusteuern.

Regelmäßige Blutuntersuchungen, ein aufmerksamer Blick auf Veränderungen und eine angepasste Ernährung helfen dabei, Organprobleme frühzeitig zu erkennen. Auch bei vermeintlich harmlosen Symptomen wie „Er frisst heute weniger“ lohnt es sich, lieber einmal mehr nachzufragen. Gerade chronische Krankheiten lassen sich mit der richtigen Behandlung oft gut in den Griff bekommen – für ein langes, möglichst beschwerdefreies Leben deines Hundes.

Darmerkrankungen beim Hund – Symptome, Ursachen & Behandlung im Überblick

Veränderter Kot, häufiges Erbrechen oder Appetitverlust: Verdauungsprobleme bei Hunden sind nicht nur unangenehm, sie können auch auf ernsthafte Erkrankungen wie Giardien oder IBD (chronische Darmentzündung) hindeuten. Gerade, weil viele Magen-Darm-Erkrankungen beim Hund schleichend verlaufen, ist es wichtig, Symptome früh zu erkennen – und richtig zu handeln.

Akute Darmerkrankungen beim Hund – Darmverschluss & Sandkolik erkennen:

Nicht alle Darmerkrankungen beim Hund entwickeln sich langsam. Einige treten akut auf und können lebensbedrohlich werden – zum Beispiel ein Darmverschluss oder eine Sandkolik, die als Form der Darmkolik gilt. In beiden Fällen ist der Darm stark belastet oder blockiert – die Symptome ähneln sich, auch wenn die Ursachen unterschiedlich sind.

Ein Darmverschluss entsteht meist durch Fremdkörper wie Knochen, Plastik oder Spielzeugteile, die den Darm komplett blockieren.
Eine Sandkolik entsteht dagegen durch das unbewusste Aufnehmen großer Mengen Sand – etwa beim Spielen oder Buddeln am Strand. Der Sand lagert sich im Darm ab und führt zu einer funktionellen Verstopfung, die zu krampfartigen Schmerzen führen kann.

Typische Anzeichen, auf die du achten solltest:

  • Heftiges, wiederholtes Erbrechen
  • Sichtbares Bauchweh, aufgeblähter oder gespannter Bauch
  • Futterverweigerung, Mattigkeit, Unruhe
  • Veränderte Kotabgabe – entweder kein Kot oder schleimiger Durchfall

Wenn du solche Symptome bei deinem Hund bemerkst, warte nicht ab. Bei einem Verdacht auf Darmverschluss oder Sandkolik sollte dein Hund sofort tierärztlich untersucht werden.

Mehr zur Sandkolik beim Hund und wie du sie erkennst, behandelst und vermeidest, findest du hier:

Giardien beim Hund – wenn Parasiten den Darm belasten:

Giardien sind mikroskopisch kleine Darmparasiten, die bei Hunden zu wässrigem, schaumigem Durchfall, Blähungen und Gewichtsverlust führen können. Besonders gefährdet sind Welpen, Hunde aus dem Tierschutz und Tiere mit viel Kontakt zu anderen Hunden – etwa in Hundepensionen, Tierheimen oder auf Hundewiesen.

Die Übertragung erfolgt meist über kontaminiertes Wasser, Futter oder Hundekot – eine klassische Schmierinfektion. Für die Diagnose ist eine Kotuntersuchung beim Tierarzt nötig, oft über mehrere Proben hinweg. Auch Schnelltests kommen zum Einsatz. Die Behandlung erfolgt mit Antiparasitika wie Fenbendazol oder Metronidazol – und konsequenter Hygiene: Näpfe täglich reinigen, Kot direkt entfernen und das Trinken aus Pfützen vermeiden.

Wichtig: Auch Hunde ohne Symptome können Giardien übertragen!
Deshalb gilt: Frühzeitig handeln und sauber bleiben, um deinen Hund und andere zu schützen.

Noch mehr Informationen dazu findest du auch in meinem Artikel über Parasiten beim Hund.

IBD beim Hund – chronische Darmentzündung erkennen & behandeln:

Die Inflammatory Bowel Disease (IBD) ist eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung beim Hund. Betroffene Tiere leiden unter anhaltendem Durchfall, Appetitverlust und Erbrechen. Die Ursachen sind nicht vollständig geklärt – oft spielen Immunstörungen, Genetik oder Allergien eine Rolle.

IBD beim Hund im Überblick:
SymptomeBeschreibung
DurchfallHäufig, teils blutig oder schleimig
ErbrechenWiederholt, mit oder ohne Futteraufnahme
GewichtsverlustTrotz gutem Appetit
AppetitveränderungWechsel zwischen Heißhunger und Futterverweigerung
LethargieWeniger Aktivität, erhöhte Müdigkeit
Behandlung und Management der IBD beim Hund – was getan werden muss:

Die Behandlung einer chronischen Darmentzündung (IBD) beim Hund zielt darauf ab, die Entzündung zu beruhigen, den Darm zu entlasten und die Lebensqualität deines Hundes langfristig zu verbessern. Eine reine Symptombekämpfung reicht nicht aus – wichtig ist eine Kombination aus Ernährung, Medikamenten und regelmäßiger tierärztlicher Kontrolle:

  • Spezialdiät: leicht verdaulich, hypoallergen oder mit hydrolisierten Proteinen
  • Medikamente: Kortikosteroide oder Immunsuppressiva zur Entzündungshemmung
  • Probiotika: Aufbau einer gesunden Darmflora
  • Regelmäßige Kontrolle: tierärztliche Überwachung der Therapie notwendig
  • Symptomatische Behandlung: z. B. gegen Durchfall, Übelkeit oder Blähungen

IBD ist nicht heilbar – aber gut behandelbar. Mit der passenden Diät, medikamentöser Unterstützung und tierärztlicher Begleitung können viele Hunde trotz chronischer Darmentzündung ein langes, aktives Leben führen.

Darmerkrankungen beim Hund frühzeitig erkennen: Ob Giardien oder IBD – wenn dein Hund immer wieder Durchfall hat oder sich deutlich verändert, solltest du nicht abwarten. Eine frühzeitige Diagnose und konsequente Behandlung sind entscheidend. Gerade bei unspezifischen Symptomen hilft oft nur die gründliche Abklärung durch den Tierarzt.

Je besser du deinen Hund kennst, desto schneller fallen dir Veränderungen auf. Und genau das kann den Unterschied machen.

Gelenkerkrankungen beim Hund – Symptome & häufige Diagnosen

Gelenkerkrankungen beim Hund gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen, die nicht nur ältere Tiere betreffen. Auch junge oder sportlich geführte Hunde können durch Veranlagung, Belastung oder Verletzungen betroffen sein. Wenn du merkst, dass dein Hund nicht mehr so läuft wie früher, weniger spielen will oder bestimmte Bewegungen meidet, lohnt sich ein genauer Blick. Denn oft steckt mehr dahinter als bloße Alterserscheinung oder Muskelkater.

Hier findest du einen Überblick über die häufigsten Gelenkerkrankungen beim Hund, deren Symptome und Besonderheiten:

ErkrankungBeschreibungTypische Symptome
Hüftgelenksdysplasie (HD)Fehlbildung des Hüftgelenks, bei der Oberschenkelkopf und -pfanne nicht optimal zueinander passen. Häufig genetisch bedingt, besonders bei großen Rassen.Schmerzen beim Aufstehen, Bewegungseinschränkungen, veränderter Gang, Spielunlust.
PatellaluxationVerrutschen der Kniescheibe aus ihrer Führung. Oft bei kleinen Rassen, kann angeboren oder durch Verletzungen verursacht sein.Humpeln, „Hüpfen“ mit dem Hinterbein, Lahmheit nach Belastung.
KreuzbandrissRiss des vorderen Kreuzbands, meist durch plötzliche Belastung oder Verschleiß. Besonders bei aktiven oder übergewichtigen Hunden.Plötzliches Hinken, kein Aufsetzen der Hintergliedmaße, geschwollenes Knie.
ArthroseChronischer Gelenkverschleiß, der mit Schmerzen, Entzündungen und Bewegungseinschränkungen einhergeht. Tritt häufig bei älteren oder vorbelasteten Hunden auf.Anlaufschwierigkeiten, Lahmheit, Vermeidung von Bewegung, Schmerzempfindlichkeit.

Auch meine Hunde sind nicht von Gelenkproblemen verschont geblieben – Quentin hatte zwei Kreuzbandrisse. Wenn du mehr über Symptome, Diagnose, OP-Methoden und die Zeit danach erfahren möchtest: Kreuzbandriss beim Hund

Was du bei Gelenkproblemen tun kannst:

Wenn dein Hund plötzlich anders läuft, Bewegungen vermeidet oder lahmt, solltest du nicht zögern: Eine tierärztliche Abklärung – oft mit Röntgen, Ultraschall oder orthopädischer Untersuchung – ist der erste Schritt zur Diagnose. Denn je früher Gelenkprobleme erkannt werden, desto besser die Prognose.

Ich spreche da aus Erfahrung: Mein Rüde Quentin hatte gleich zwei Kreuzbandrisse. Früh erkannt, gut behandelt – heute meistert er wieder unsere Lieblingsrunden. Mit einem klaren Bewegungsplan, Physiotherapie und Geduld ist auch bei Gelenkerkrankungen ein aktives Hundeleben möglich.

Hier findest du bewährte Therapieansätze:

  1. Gewichtsmanagement: Überflüssige Pfunde belasten die Gelenke. Eine angepasste Ernährung ist oft der wichtigste erste Schritt.
  2. Schmerztherapie: Entzündungshemmer oder Schmerzmittel helfen deinem Hund, sich wieder gern zu bewegen.
  3. Physiotherapie: Durch gezielte Übungen wird die Muskulatur gestärkt – so wird das Gelenk besser entlastet. Mehr dazu findest du in meinem Artikel zur Regeneration bei Hunden.
  4. Ergänzungsmittel: Glucosamin, Chondroitin und Omega-3-Fettsäuren können die Gelenkgesundheit unterstützen.
  5. Bandagen & Orthesen: Sie stabilisieren das betroffene Gelenk im Alltag und schützen bei Bewegung.
  6. Chirurgische Eingriffe: Bei schweren Fällen – z. B. Kreuzbandriss oder HD – kann eine OP die Lebensqualität deutlich verbessern.

Wichtig ist, dass du deinen Hund im Alltag genau beobachtest: Wie steht er auf? Wie spielt er? Was meidet er? Ein individuell abgestimmter Bewegungsplan – in Absprache mit Tierarzt oder Physio – macht oft mehr möglich, als man denkt, denn: „Wer rastet, der rostet“. Meine Hunde schaffen damit sogar wieder Wanderungen von bis zu 20 km. Natürlich nicht täglich. Aber ja – es geht.

Ein Tierarztbesuch kann schnell teuer werden – vor allem bei chronischen Erkrankungen, Operationen oder Notfällen. In meinem Ratgeber erfährst du, worauf es bei einer Hundeversicherung wirklich ankommt:

Ernährung für kranke Hunde: Futtertipps, Diäten & was jetzt wichtig ist

Fütterung folgt der Diagnose: wenige, gut verdauliche Komponenten und feste Routinen. So entlastest du Verdauung und Beobachtung wird vergleichbar.

Wenn dein Hund krank ist, verändert sich nicht nur sein Verhalten – oft braucht auch sein Körper etwas anderes als vorher. Denn: Ein angeschlagener Organismus hat andere Bedürfnisse. Ob nach einer Operation, bei chronischen Krankheiten oder einfach, weil dein Hund gerade schlapp ist – das richtige Futter kann den Heilungsprozess unterstützen, Beschwerden lindern und Kraft zurückgeben.

Ich habe es in der Praxis immer wieder gesehen, wie groß der Unterschied ist, wenn ein kranker Hund wirklich passendes Futter bekommt: Mehr Energie, besserer Appetit, weniger Beschwerden. Natürlich ersetzt gutes Futter keine Behandlung – aber es macht den Weg zur Besserung leichter.

Was jetzt zählt: leicht verdauliche Inhaltsstoffe, passende Nährstoffe, manchmal auch weniger (oder mehr) von bestimmten Bestandteilen – je nachdem, was deinem Hund fehlt. Und nein: Du musst nicht sofort zur Kochschürze greifen oder alles umstellen. Aber ein Blick auf den Napf lohnt sich – gerade jetzt.

Ernährung kranker Hunde – Futtertipps, Grundlagen & was jetzt zählt:

Bei einem kranken Hund ist das richtige Futter mehr als nur Sattmacher – es unterstützt den Körper genau da, wo er geschwächt ist. Je nach Erkrankung verändert sich der Energiebedarf: Manche Hunde brauchen deutlich mehr Kalorien, um sich zu erholen, andere eher weniger, wenn sie sich kaum noch bewegen. Entscheidend ist auch die Verdaulichkeit. Leicht verdauliche Zutaten wie Huhn, Reis oder Kartoffeln entlasten den Magen-Darm-Trakt, besonders bei Durchfall, nach Operationen oder bei empfindlicher Verdauung.

Hinzu kommen gezielte Nährstoffe: Hochwertige Proteine können den Muskelabbau verlangsamen, Omega‑3‑Fettsäuren wirken entzündungshemmend – zum Beispiel bei Gelenk- oder Hautproblemen. Auch Vitamine und Spurenelemente wie Zink, Selen oder Vitamin E spielen eine wichtige Rolle bei der Regeneration. Und nicht zuletzt darf die Flüssigkeitszufuhr nicht unterschätzt werden: Frisches Wasser sollte immer bereitstehen, bei vielen Erkrankungen hilft zusätzlich ein erhöhter Feuchtigkeitsanteil im Futter, z. B. durch Nassfutter.

Doch was tun, wenn der Hund spezielles Futter braucht – zum Beispiel bei Nieren-, Leber- oder Stoffwechselerkrankungen? Genau dann kommen Diätfuttermittel ins Spiel. Sie sind auf bestimmte Krankheitsbilder abgestimmt und helfen dabei, den Körper gezielt zu entlasten. Welche Sorten wann sinnvoll sind, worauf du bei der Auswahl achten solltest – und welche Fehler du besser vermeidest – erfährst du im nächsten Abschnitt.

Diätfutter für kranke Hunde – worauf es jetzt ankommt:

Spezielle Diätfuttermittel spielen bei der Behandlung kranker Hunde eine wichtige Rolle. Sie können gezielt zur Entlastung von Organen beitragen, Beschwerden lindern und die Genesung fördern. Wichtig ist, die Auswahl immer auf die konkrete Erkrankung und den aktuellen Zustand des Hundes abzustimmen. In vielen Fällen werden entsprechende Diäten vom Tierarzt empfohlen – oder sind sogar Teil der Therapie.

Die folgende Übersicht zeigt häufig eingesetzte Diätformen und worauf dabei zu achten ist:

ErkrankungZiel der Diät
NierenerkrankungenEntlastung der Nieren, Verlangsamung der Krankheitsprogression
LebererkrankungenUnterstützung der Leberfunktion, Reduktion toxischer Stoffwechselprodukte
HerzkrankheitenEntlastung des Herz-Kreislaufsystems, Gewichtskontrolle
Allergien & UnverträglichkeitenVermeidung allergischer Reaktionen
VerdauungsstörungenBeruhigung des Magen-Darm-Trakts, Förderung der Darmflora
Übergewicht / AdipositasGewichtsreduktion, Entlastung von Gelenken und Organen

Nicht jedes Futter passt automatisch auch zu jedem Hund!

Diätfutter ist kein Produkt von der Stange. Auch wenn viele Sorten rezeptfrei erhältlich sind, sollte die Auswahl immer zur jeweiligen Diagnose und Lebenssituation passen. Eine enge Abstimmung mit dem Tierarzt oder einem erfahrenen Ernährungsberater hilft dabei, Fehler zu vermeiden – besonders bei Vorerkrankungen oder sensiblen Hunden.

Neben den speziellen Diäten können auch Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll sein, um gezielt einzelne Körperfunktionen zu unterstützen – etwa Gelenke, Verdauung oder Immunsystem. Wann solche Zusätze wirklich helfen, worauf du achten solltest und welche Mittel sogar schaden können, erfährst du im nächsten Abschnitt.

Nahrungsergänzungsmittel für kranke Hunde – was wirklich hilft

Du suchst nach sinnvollen Nahrungsergänzungsmitteln für deinen kranken Hund? Dann bist du nicht allein. Ob bei Arthrose, chronischen Erkrankungen oder zur Stärkung des Immunsystems – viele Hundehalter setzen ergänzend auf natürliche Zusätze und spezielle Mikronährstoffe. Doch nicht jedes Präparat wirkt gleich, und nicht alles ist wissenschaftlich eindeutig belegt.

Fakt ist: Einige Nahrungsergänzungsmittel für Hunde können laut aktuellen Erkenntnissen dabei helfen, Schmerzen zu lindern, Entzündungen zu hemmen oder Heilungsprozesse zu unterstützen. Andere bieten eher Potenzial – aber keine Garantie. Deshalb gilt: Nicht blind drauflosfüttern, sondern gezielt auswählen und idealerweise tierärztlich begleiten lassen.

Nahrungsergänzungsmittel für kranke Hunde – nach Wirkungsbereich sortiert:

KategorieBeispieleEinsatz & Wirkung
Heilpilze (Vitalpilze)Reishi, Shiitake, MaitakeImmunmodulierend, entzündungshemmend, antioxidativ – eingesetzt bei chronischen Erkrankungen, Infekten oder im Alter
Omega 3 FettsäurenEPA, DHA (z. B. aus Fischöl)Unterstützen Beweglichkeit, lindern Entzündungen, helfen bei Gelenkproblemen, Hauterkrankungen, Immunregulation
KräuterKurkuma, Ingwer, Kamille, Thymian Kurkuma: antioxidativ, bei Gelenkbeschwerden
Ingwer: bei Übelkeit & Magen-Darm-Problemen
Kamille & Thymian: beruhigend, verdauungsfördernd, antimikrobiell
Gelenkunterstützende StoffeHyaluronsäure, Glucosamin, Chondroitin, MSM Hyaluronsäure: verbessert Gelenkschmierung
Glucosamin & Chondroitin: Knorpelschutz
MSM: schmerzlindernd bei Arthrose
Vitamine & SpurenelementeVitamin E, C, Zink, Selen, Coenzym Q10, Folsäure, Alpha-Liponsäure Vitamine & Spurenelemente stärken Haut, Fell, Immunsystem
Coenzym Q10: Herz & Zellenergie
Folsäure & Alpha-Liponsäure: Zellschutz, Stoffwechselunterstützung

Auch wenn viele Ergänzungen frei erhältlich sind: Bitte gib deinem Hund nichts einfach auf gut Glück. Gerade bei bestehenden Krankheiten, Allergien oder wenn Medikamente im Spiel sind, kann es zu Wechselwirkungen kommen. Manche Produkte sind überdosiert, andere enthalten Stoffe, die dein Hund schlichtweg nicht braucht – oder im schlimmsten Fall gar nicht verträgt.

Mein Tipp: Hol dir tierärztlichen Rat, bevor du etwas dazufütterst. Noch besser: Lass dich zusätzlich von einer auf Hunde spezialisierten Ernährungsberatung begleiten. So bekommst du einen Plan, der wirklich zu deinem Hund passt – abgestimmt auf Alter, Gesundheitszustand und Lebenssituation. Futter und Ergänzungsmittel können dann sinnvoll zusammenspielen – ohne Überraschungen im Napf oder im Bauch.

Welche Fütterung bei Krankheiten wirklich hilft, worauf es bei Diäten im Detail ankommt und wie du deinen Hund mit einer abgestimmten Fütterung wirklich helfen kannst – all das findest du in meinem ausführlichen Ratgeber:

Checkliste für kranke Hunde Das brauchst du zur Pflege deines Vierbeiners

Ein kranker Hund stellt deinen Alltag auf den Kopf – und bringt viele Fragen mit sich: Was braucht mein Hund jetzt? Wie sorge ich für ausreichend Ruhe, Versorgung und Sicherheit? Und welche Hilfsmittel können den Alltag erleichtern?

Damit du in dieser Situation den Überblick behältst, findest du hier eine praktische Checkliste für kranke Hunde. Sie hilft dir, die Pflege richtig zu organisieren – zu Hause, unterwegs oder auf Reisen.

Pflege kranker Hunde – deine Checkliste im Überblick:

BereichWas wichtig ist
Tierarztbesuche planenRegelmäßige Kontrollen helfen, den Heilungsverlauf zu überwachen und früh auf Veränderungen zu reagieren.
Ernährung anpassenJe nach Erkrankung braucht dein Hund Spezialfutter oder eine Schonkost. Achte auf Energiegehalt, Nährstoffe & Wasseraufnahme.
Bewegung dosierenKurze, angepasste Spaziergänge statt lange Runden – abgestimmt auf den Gesundheitszustand.
Hilfsmittel nutzenOrthopädische Hundebetten, Tragehilfen, Rampen oder Maulkörbe können je nach Bedarf sinnvoll sein.
Ruhige Umgebung schaffenRückzugsmöglichkeiten, feste Tageszeiten und wenig Reize helfen bei der Regeneration.
Reisen gut vorbereitenNur wenn medizinisch vertretbar – vorher Tierarzt fragen, Medikamente einpacken und Tierärzte am Zielort raussuchen.
Kontakt zu anderen HundenNur wenn unbedenklich – bei Infektionen, nach Operationen oder bei geschwächtem Immunsystem besser erstmal vermeiden.
Verhalten beobachtenKranke Hunde sind oft sensibler. Zeig Geduld und gib deinem Hund Zeit, sich zu erholen.

Diese Checkliste ersetzt keinen Tierarztbesuch – aber sie hilft dir dabei, die Pflege deines kranken Hundes im Alltag besser zu organisieren. Je nach Krankheitsbild kann es sinnvoll sein, einzelne Punkte individuell anzupassen. Wichtig ist vor allem: Beobachte deinen Hund genau, bleib flexibel und hol dir bei Unsicherheiten professionelle Unterstützung.

Damit du im Alltag nichts übersiehst und deinen kranken Hund bestmöglich unterstützen kannst, habe ich dir eine praktische Packliste zusammengestellt – mit allem, was wirklich hilft. Von Medikamenten bis Hilfsmittel, vom Napf bis zur Ruhezone: So bist du vorbereitet – zu Hause und unterwegs:

FAQ: Hundekrankheiten – Die häufigsten Fragen verständlich erklärt

Was sind die häufigsten Krankheiten bei Hunden?

Zu den häufigsten Hundekrankheiten zählen Magen-Darm-Erkrankungen (wie Giardien oder Durchfall), Ohrenentzündungen, Hautprobleme, Zahnstein, Gelenkbeschwerden (z. B. Arthrose), Parasitenbefall und Infekte wie Zwingerhusten. Mit zunehmendem Alter kommen auch Herz-, Leber- oder Nierenerkrankungen häufiger vor.

Wenn dein Hund plötzlich ruhiger ist, sein Futter verweigert, erbricht, Durchfall hat oder sich anders verhält als sonst, ist das oft ein Warnzeichen. Auch verändertes Trinkverhalten, Humpeln, Juckreiz oder stumpfes Fell können auf eine Erkrankung hinweisen. Wichtig: Du kennst deinen Hund am besten – wenn dir etwas „komisch“ vorkommt, hör auf dein Bauchgefühl. Und wie erkennt ein Tierarzt, ob dein Hund krank ist? Antworten findest du in meinem Ratgeber zu diagnostischen Verfahren beim Tierarzt und in der Tierklinik.

Eine Tierarztbehandlung kann schnell ins Geld gehen – besonders bei OPs oder chronischen Erkrankungen. Möglichkeiten zur Finanzierung sind:

  • Tierkrankenversicherung (am besten schon im Welpenalter abschließen)
  • OP-Kostenschutz als Alternative
  • Ratenzahlung nach Rücksprache mit der Praxis
  • Rücklagen bilden für Notfälle

Tipp: Lieber früh eine Absicherung suchen, als im Ernstfall auf Spendenaktionen hoffen zu müssen. Schau dazu auch meine Übersicht zu Versicherungen für Hunde an und informiere dich, wie du die beste Absicherung für deinen Hund findest: Hundeversicherungen.

Manche Hausmittel können helfen – z. B. gekochter Reis mit Hühnchen bei leichtem Durchfall oder Kamillentee bei gereiztem Magen. Aber Vorsicht: Was beim Menschen hilft, kann für Hunde gefährlich sein. Gib deinem Hund nie Medikamente oder Tees ohne tierärztliche Rücksprache – das gilt auch für scheinbar harmlose pflanzliche Mittel.

Ruhe, Geduld und Fürsorge – das braucht dein Hund jetzt am meisten. Sorge für einen stressfreien Alltag, einen bequemen Rückzugsort, sauberes Wasser, hochwertiges Futter und – falls nötig – spezielle Hilfsmittel. Und: Beobachte ihn aufmerksam. Schon kleine Veränderungen können dir zeigen, ob es besser oder schlechter wird. Gemeinsam schafft ihr das. Ich habe dir eine Packliste zusammengestellt, wie du deinen Hund im Alltag unterstützen kannst: Packliste für kranke Hunde

Franziska von mitohnehund.de lebt mit Hunden, seit sie laufen kann.

Vom Welpenchaos bis zu Seniorenrunden kennt sie das echte Leben mit Hund – ohne Filter, ohne Pokale. Sie war Tierarzthelferin, hat Schafe mit Border Collies gehütet und reist heute mit ihrem Rudel im Camper durch Europa.

Franziska ist geprüfte Begleithundeführerin mit Sachkundenachweis – keine Trainerin, keine Influencerin. Was sie teilt, ist Erfahrung. Und Klartext. Für alle, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen.

Ich hab viel erzählt – jetzt bist du dran. Hast du vielleicht gerade einen krank Zuhause und noch Fragen? Oder möchtest du deine Erfahrungen mit einem kranken Hund hier teilen? Schreib’s in die Kommentare. Ehrlich. Direkt. Mit Namen – oder anonym. Ich lese alles. Und ich antworte.

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