Was der Tierarzt beim Hund untersucht
Diagnostik beim Hund: Alle Untersuchungsmöglichkeiten beim Tierarzt im Überblick

Welche Untersuchungen beim Hund sinnvoll sein können, hängt vom Einzelfall ab.
In diesem Überblick erkläre ich – als gelernte Tierarzthelferin mit eigenem Hunderudel – welche diagnostischen Möglichkeiten es beim Tierarzt gibt: von der Anamnese bis zur Blutuntersuchung, Röntgen, Ultraschall und mehr. Klar strukturiert, nach Situationen geordnet und aus echter Erfahrung geschrieben.

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Inhaltsverzeichnis:

Wenn ein Hund krank ist oder sich verändert, führt der Weg meist zum Tierarzt. Welche Untersuchungen dort gemacht werden – und wann welche Diagnostik sinnvoll ist – hängt immer vom Tier, vom Verdacht und oft auch von der Erfahrung des Tierarztes ab. Und manchmal reicht die tierärztliche Praxis nicht aus – dann braucht es die Ausstattung und das Spezialwissen einer Tierklinik.

Ich habe viele Jahre als Tierarzthelferin gearbeitet und bin seit Jahrzehnten mit Hunden unterwegs – aktuell mit einem kleinen Rudel, das regelmäßig für spannende Diagnosen sorgt. Einige bildgebende Verfahren wie CT oder MRT habe ich nicht nur bei der Arbeit kennengelernt, sondern ganz persönlich erlebt: Als meine Hündin Ellie plötzlich neurologische Ausfälle zeigte, brauchte es mehr als ein Stethoskop – nämlich eine Klinik, ein MRT und später ein CT. Auch für mich war das eine neue Erfahrung – denn selbst mit medizinischem Hintergrund lernt man als Hundemensch nie aus.

In diesem Beitrag bekommst du einen ehrlichen und strukturierten Überblick über die gängigen Untersuchungsmethoden beim Hund – von der Anamnese über Labor und Bildgebung bis hin zu speziellen Diagnosetests.
Kein Fachlexikon, sondern eine Orientierungshilfe für alle, die verstehen wollen, was beim Tierarzt (oder in der Tierklinik) passiert – und warum manchmal mehr nötig ist als ein kurzer Blick ins Maul.

Diagnostik kann schnell richtig teuer werden – vor allem in der Tierklinik. Wenn du dich und deinen Hund absichern willst, lohnt sich deshalb eine gute Versicherung:

Anamnese und klinische Untersuchung beim Hund: Das macht der Tierarzt zuerst

Was passiert eigentlich zuerst beim Tierarzt?
Bevor es an Blutabnahme oder Technik geht, beginnt jede Diagnostik mit zwei wichtigen Grundlagen: der Anamnese und der klinischen Untersuchung. Beide helfen dabei, den Gesundheitszustand deines Hundes richtig einzuschätzen – und gezielt weiter zu entscheiden.

Anamnese beim Hund: Der erste Schritt zur richtigen Diagnose

Bevor überhaupt ein Stethoskop im Spiel ist, hört der Tierarzt erst einmal dir zu. Die sogenannte Anamnese ist der Auftakt jeder Untersuchung – und sie ist oft wichtiger, als man denkt.

Denn bevor man den Hund überhaupt berührt, liefert das Gespräch mit dir als Hundehalter entscheidende Hinweise: Wie verhält sich dein Hund? Seit wann zeigt er Veränderungen? Was war davor? Solche Informationen helfen, Symptome einzuordnen und die Richtung für die weitere Diagnostik festzulegen – zum Beispiel, ob überhaupt Laborwerte nötig sind oder ob ein klarer Verdacht schon jetzt besteht.

Die Fragen in der Anamnese zielen auf vier Hauptbereiche:

  • Symptome: Welche Beschwerden zeigt dein Hund – und wie lange schon?
  • Lebensweise: Wie sieht sein Alltag aus? Ernährung, Bewegung, Haltung?
  • Vorgeschichte: Frühere Krankheiten, Operationen, Allergien oder Impfreaktionen?
  • Verhalten: Hat sich etwas verändert – etwa beim Fressen, Schlafen oder im sozialen Verhalten?

Je genauer du hier beschreibst, was dir auffällt, desto eher kann der Tierarzt entscheiden, welche weiteren Untersuchungen beim Hund überhaupt sinnvoll sind – und was man sich vielleicht auch sparen kann.

Klinische Untersuchung: Was der Tierarzt beim Hund prüft

Nach dem Gespräch folgt die klinische Untersuchung – das ist die körperliche Untersuchung deines Hundes. Sie ist weit mehr als „kurz mal drüberschauen“: Ein erfahrener Tierarzt kann durch genaues Hinschauen, Abtasten und Abhören bereits viele gesundheitliche Hinweise erkennen, noch bevor es zu Blutuntersuchung oder Röntgen kommt.

Diese Untersuchung verläuft meist ruhig und in fester Routine – oft ohne dass dein Hund überhaupt merkt, wie viel gerade überprüft wird.

Was dabei angeschaut wird:

  • Allgemeiner Eindruck: Wachheit, Körperspannung, Gangbild
  • Gewicht & Körperhaltung: Plötzliche Veränderungen? Unausgeglichenheit?
  • Abdomen (Bauch): Gibt es Druckschmerz, verhärtete Bereiche?
  • Herz & Lunge: Mit dem Stethoskop prüft der Tierarzt Herzrhythmus, Atemgeräusche und Frequenzen
  • Haut & Fell: Gibt es Hinweise auf Parasiten, Entzündungen oder Hautprobleme?
  • Schleimhäute: Die Farbe des Zahnfleischs verrät viel über Kreislauf, Blutversorgung und mögliche Mängel

Viele dieser Punkte liefert der Tierarzt nebenbei – oft kommentarlos, manchmal mit einem kurzen Nicken. Trotzdem ist diese Phase entscheidend: Denn sie entscheidet darüber, ob weiter untersucht werden muss – oder ob sich schon hier ein klares Bild ergibt.

Die Anamnese und die klinische Untersuchung bilden die Grundlage für jede weitere Entscheidung in der Tierarztpraxis – egal ob später Labor, Ultraschall oder weiterführende Diagnostik folgt. Beides gehört untrennbar zusammen: das Gespräch mit dir, und der erste körperliche Check.

Du kennst deinen Hund – der Tierarzt kennt die Medizin. Und genau dazwischen entsteht der erste Verdacht, die erste Einschätzung – und die Grundlage für alles, was folgt.

Wenn Anamnese und klinische Untersuchung nicht ausreichen, um eine klare Diagnose zu stellen, geht es meist einen Schritt weiter: ins Labor. Blut, Urin oder Kot liefern oft genau die Informationen, die man mit dem bloßen Auge nicht erkennen kann – und helfen, innere Erkrankungen, Infektionen oder Organprobleme beim Hund frühzeitig zu erkennen.

Manche Dinge brauchst du nicht im Labor suchen – sie zeigen sich oft schon im Alltag. Zum Beispiel ein Befall mit Parasiten lässt sich in vielen Fällen direkt erkennen, wenn du weißt, worauf du achten musst – und genau das erkläre ich dir in meinem Artikel:

Blutuntersuchung, Urin, Kot: Welche Labortests beim Hund gemacht werden können

Was sagen Blut, Urin und Kot über die Gesundheit deines Hundes aus? Hier erfährst du, welche Laborwerte helfen, Krankheiten frühzeitig zu erkennen – denn nicht jede Krankheit ist von außen sichtbar. Gerade bei inneren Organen, Entzündungen oder chronischen Prozessen braucht es Laborwerte, um herauszufinden, was im Körper deines Hundes passiert. Eine genaue Diagnose kann oft nur dann gestellt werden, wenn Blut, Urin oder Kot untersucht werden – ergänzend zur klinischen Untersuchung und abhängig von der Verdachtsdiagnose.

Blutuntersuchung beim Hund: So läuft die Blutabnahme ab und was das Blutbild verrät

Was wird beim Hund im Blut untersucht? Die Blutuntersuchung gehört zu den häufigsten labordiagnostischen Maßnahmen beim Tierarzt. Sie hilft nicht nur bei akuten Erkrankungen, sondern auch bei Vorsorge, Narkosevorbereitung oder chronischen Beschwerden.

BereichWas wird geprüftWozu dient es
HämatologieRote & weiße Blutkörperchen, ThrombozytenHinweise auf Entzündungen, Infektionen, Blutarmut, Immunreaktionen
BlutchemieEnzyme, Elektrolyte, Leber- und NierenwerteKontrolle der Organfunktion
GerinnungsstatusGerinnungsfaktoren im BlutEinschätzung bei Blutungsneigung, vor Operationen
NährstoffstatusVitamin B12, Folsäure, Zink, Eisen u. a.Diagnose bei Mangelerscheinungen, Darmproblemen oder Appetitlosigkeit

Wann eine Blutuntersuchung sinnvoll ist – und warum:

Eine Blutuntersuchung ist dann sinnvoll, wenn es Anzeichen für innere Erkrankungen gibt – z. B. wenn dein Hund matt wirkt, Gewicht verliert, viel trinkt oder der Appetit schwankt. Auch bei älteren Hunden, vor Narkosen oder bei bestehenden Diagnosen (z. B. Leberinsuffizienz) sind Blutwerte oft die einzige Möglichkeit, Veränderungen frühzeitig zu erkennen oder die Therapie anzupassen.

Besonders wichtig: Der Nährstoffstatus wird oft übersehen – dabei kann ein Mangel an z. B. Vitamin B12 oder Zink den gesamten Stoffwechsel beeinflussen, das Verhalten verändern oder sogar neurologische Symptome auslösen. Gerade bei Hunden mit chronischem Durchfall, empfindlicher Verdauung oder Futterunverträglichkeiten lohnt sich dieser Teil der Diagnostik. AniCura hat es auch nochmal ausführlich erklärt: Blutuntersuchung beim Hund.

Urinuntersuchung beim Hund: Urin richtig sammeln – was Teststreifen und Sediment zeigen

Was wird im Urin des Hundes untersucht? Der Urin ist schnell und unkompliziert gewonnen – und sagt trotzdem viel aus, wenn man weiß, worauf man achten muss.

BereichWas wird geprüftWozu dient es
Physikalische MerkmaleFarbe, Geruch, Klarheit, spezifisches GewichtErste Hinweise auf Entzündungen, Konzentrationsfähigkeit der Nieren
Chemische AnalysepH-Wert, Eiweiß, Zucker, Ketone, BilirubinHinweise auf Harnwegsinfekte, Diabetes, Leberprobleme
MikroskopieKristalle, Zellen, Bakterien, ParasitenNachweis von Infekten, Blasensteinen oder selteneren Erregern

Wann eine Urinuntersuchung wichtig wird:

Nicht nur bei klassischen Symptomen wie „pinkelt zu oft“ oder „riecht komisch“. Auch bei auffälligen Blutwerten, die auf Nierenbelastung hindeuten, oder bei bekannten Grunderkrankungen wie Diabetes gehört die Urinuntersuchung dazu.

Sie hilft z. B. bei der Frage: Wirkt ein Medikament auf die Nieren? oder Ist die Blase entzündet – oder ist es doch nur Verhalten? Gerade bei älteren Hunden gehört der Urin zur routinemäßigen Kontrolle.

Kotuntersuchung beim Hund: Sammelprobe abgeben – Giardien und andere Parasiten erkennen

Was wird im Kot des Hundes untersucht? Auch wenn’s nicht jeder gern einsammelt: Der Kot ist diagnostisch wertvoll – und in vielen Fällen der Schlüssel zur Ursache chronischer oder akuter Verdauungsprobleme.

BereichWas wird geprüftWozu dient es
ParasitologieWurmeier, Larven, Giardien, KokzidienNachweis von Parasiten – besonders bei jungen oder aus dem Ausland stammenden Hunden
MikrobiologiePathogene Bakterien wie Clostridien, CampylobacterAbklärung bei anhaltendem oder blutigem Durchfall
Konsistenz & InhaltSchleim, unverdaute Reste, FarbeHinweise auf Entzündungen, Futterunverträglichkeiten, Darmprobleme

Wann eine Kotuntersuchung entscheidend sein kann:

Gerade bei chronischem oder wiederkehrendem Durchfall ist eine gezielte Kotuntersuchung unverzichtbar – und zwar oft mehrfach. Nicht jeder Parasit zeigt sich beim ersten Versuch. Auch nach Auslandsaufenthalten, bei Welpen oder Hunden mit starkem Juckreiz am Hinterteil ist sie Standard.

Oft zeigt der Kot, was man sonst nicht sieht – und verhindert, dass man im Dunkeln herumtherapiert.

Laboruntersuchungen sind kein Selbstzweck – und sie sind auch nicht immer nötig. Aber wenn ein Verdacht im Raum steht oder Symptome nicht klar zuzuordnen sind, liefern Blut, Urin oder Kot oft die entscheidenden Hinweise.

Sie zeigen, was man von außen nicht sehen kann: Entzündungen, Mangelzustände, Infektionen, Organbelastungen oder versteckte Erkrankungen. Gerade bei Hunden, die sich wenig anmerken lassen, können diese Werte den entscheidenden Unterschied machen – zwischen Abwarten und gezieltem Handeln.

Letztlich gilt: Je besser die Frage, desto sinnvoller die Untersuchung. Und genau darum geht es – gemeinsam mit dem Tierarzt herauszufinden, welcher Test jetzt wirklich hilft.

Auch wenn Blut, Urin und Kot viel verraten können – manchmal reichen Laborwerte allein nicht aus. Gerade wenn innere Organe, Gelenke oder das Herz betroffen sind, braucht es Bilder, nicht nur Zahlen. In solchen Fällen kommt die bildgebende Diagnostik zum Einsatz – von Röntgen über Ultraschall bis hin zu CT oder MRT. Was genau untersucht wird – und wann welches Verfahren sinnvoll ist – erfährst du im nächsten Abschnitt.

Was in Blut, Urin oder Kot sichtbar wird, lässt sich oft auch über die Ernährung positiv beeinflussen. Gerade bei chronischen Erkrankungen kann die richtige Fütterung viel bewirken – begleitend zur tierärztlichen Behandlung:

Bildgebende Verfahren beim Hund: Ultraschall, Röntgen, MRT & Co verständlich erklärt

Warum Bilder oft mehr sagen als Laborwerte

Nicht jede Erkrankung zeigt sich im Blutbild – und nicht immer ist die Ursache tast- oder hörbar. Wenn dein Hund Probleme mit Bewegungsapparat, Organen oder dem Nervensystem hat, braucht es oft bildgebende Verfahren, um zu sehen, was im Inneren wirklich passiert.

Je nachdem, worum es geht, kommen unterschiedliche Verfahren infrage:
Röntgen, Ultraschall, CT oder MRT. Hier erfährst du, wie sie ablaufen, was sie zeigen – und wann sie beim Hund sinnvoll sind.

Röntgenuntersuchung beim Hund: Wann ein Röntgenbild hilft und was man darauf sieht

Wie wird geröntgt – und was passiert dabei mit deinem Hund?

Beim Röntgen wird dein Hund entweder auf dem Rücken, dem Bauch oder seitlich gelagert, je nachdem, welches Körperteil untersucht wird. In vielen Fällen kann das im Wachzustand geschehen – aber wenn dein Hund sich stark wehrt, ängstlich ist oder schmerzbedingt nicht stillhalten kann, kann auch eine leichte Sedierung nötig sein.

Die Aufnahmen selbst dauern nur wenige Sekunden – aber manchmal sind mehrere Einstellungen nötig, damit man wirklich sieht, was los ist. Du darfst in der Regel nicht mit ins Röntgenzimmer, weil Strahlenschutzvorgaben das verbieten.

Was zeigt das Röntgen beim Hund?

BereichWofür wird es eingesetztWas man erkennen kann
Knochen & GelenkeFrakturen, Arthrosen, Fehlstellungen, TumoreKnochenbrüche, Kalkablagerungen, knöcherne Veränderungen
BrustkorbHerzgröße, Lunge, LuftröhreVergrößerungen, Tumoren, Flüssigkeit, Lungenveränderungen
BauchraumGröße/Lage von Organen, FremdkörperMagendrehung, verstopfter Darm, Organverlagerung

Wann Röntgen sinnvoll ist – und was es nicht kann:

Röntgen ist oft der erste Schritt, wenn es um akute Beschwerden, Verdacht auf Knochenprobleme oder auffällige Atemgeräusche geht. Es liefert schnelle, gut auswertbare Bilder – besonders bei allem, was hart ist: Knochen, Zähne, Brustkorb.

Was viele nicht wissen: Auch bestimmte Organe kann man im Röntgenbild erkennen, vor allem wenn ihre Größe verändert ist oder sie Gas, Flüssigkeit oder dichte Strukturen enthalten.

Aber: Weichteile sind nur begrenzt beurteilbar. Wenn es z. B. um die Leberstruktur oder einen möglichen Tumor in der Milz geht, bringt ein Ultraschall meist mehr.

Ultraschalluntersuchung beim Hund: so funktioniert der Blick auf die Organe

Wie läuft ein Ultraschall beim Hund ab – und worauf musst du dich einstellen? Beim Ultraschall wird die entsprechende Körperstelle deines Hundes rasiert, damit der Schallkopf direkten Kontakt zur Haut hat. Danach wird ein Kontaktgel aufgetragen – das ist völlig schmerzfrei, fühlt sich aber vielleicht ein bisschen kalt an.

Der Tierarzt oder die Tierärztin führt dann den Schallkopf über die betroffene Region, z. B. den Bauch oder die Herzregion. Dein Hund liegt dabei meistens auf der Seite oder auf dem Rücken – je nach Untersuchungsziel.

Die meisten Hunde tolerieren das gut im Wachzustand, besonders wenn du dabei bleibst. In seltenen Fällen – etwa bei extrem unruhigen Hunden oder wenn sehr empfindliche Bereiche untersucht werden – kann eine Sedierung nötig sein.

Was zeigt der Ultraschall beim Hund?

BereichWofür wird er eingesetztWas man erkennen kann
BauchorganeLeber, Milz, Nieren, Blase, Magen-DarmStruktur, Durchblutung, Zysten, Flüssigkeiten, Tumoren
HerzHerzstruktur, Klappen, PumpfunktionHerzvergrößerung, Klappenerkrankungen, Flüssigkeit
TrächtigkeitKontrolle in der TrächtigkeitFruchtentwicklung, Vitalität der Welpen, Anzahl (bedingt)

Wann Ultraschall mehr sagt als jedes Labor:

Ultraschall liefert bewegte Echtzeitbilder. Du kannst dem Herz beim Schlagen zusehen oder sehen, ob die Blase frei ist – ohne deinen Hund zu belasten. Gerade bei Bauchbeschwerden, Flüssigkeitsansammlungen oder zur Tumorsuche ist der Ultraschall ein wertvolles Werkzeug.

Er ist besonders geeignet für Weichteile, also alles, was im Röntgen eher unscharf bleibt. Und er ist nicht-invasiv – das heißt, dein Hund muss nicht sediert werden (außer bei sehr unruhigen Patienten).

Tipp aus der Praxis: Ein guter Ultraschall hängt stark vom Gerät und von der Erfahrung der Person ab, die ihn durchführt. Nicht jede Praxis kann das gleich gut.

CT und MRT beim Hund: Ablauf in Narkose einfach erklärt

Wie laufen CT und MRT beim Hund ab – und warum ist Narkose Pflicht? CT und MRT sind technisch aufwändige Verfahren, die absolut ruhige Lagerung über mehrere Minuten erfordern – teilweise sogar bis zu einer halben Stunde. Deshalb wird dein Hund dafür immer in Narkose gelegt.

Zuerst wird er vorbereitet, bekommt einen Venenzugang, wird intubiert und während der gesamten Untersuchung überwacht. Die Aufnahmen selbst erfolgen in spezialisierten Tierkliniken, nicht in jeder Praxis – und müssen oft vorab geplant werden.

Das CT erzeugt dabei schnelle, schichtweise Röntgenbilder des Körpers. Beim MRT kommen keine Röntgenstrahlen zum Einsatz, sondern starke Magnetfelder – dafür ist es deutlich zeitaufwändiger, aber besser geeignet für z. B. Gehirn, Rückenmark oder Gelenke.

Als Halter bekommst du deinen Hund in der Regel erst nach vollständigem Aufwachen zurück – die meisten Tiere vertragen das aber gut, wenn sie zuvor gründlich untersucht und vorbereitet wurden.

Was zeigen CT und MRT beim Hund?

VerfahrenWofür wird es genutztWas man erkennen kann
CT (Computertomographie)Knochen, Brustkorb, TumorsucheQuerschnittsbilder in hoher Auflösung, Frakturen, Raumforderungen
MRT (Magnetresonanztomographie)Weichteile, Gehirn, Rückenmark, GelenkeNerven, Bandscheiben, Hirnstrukturen, Entzündungen, Tumoren

Wann man wirklich „reinschauen“ muss – und was das bedeutet:

CT und MRT gehören zur Spezialdiagnostik – und sind entsprechend aufwändig. Beide Verfahren liefern extrem detaillierte Bilder. Das MRT ist besonders bei neurologischen Auffälligkeiten, z. B. bei unklarer Lähmung, Anfällen oder Schiefhaltung entscheidend. Das CT wird oft bei komplexen Knochenbrüchen, Lungenerkrankungen oder Tumorbeurteilung eingesetzt.

Wichtig: Für beide Verfahren braucht dein Hund eine Vollnarkose – ruhig liegen reicht nicht. Und: Sie sind oft nur in spezialisierten Tierkliniken verfügbar.

Ich habe das selbst erlebt: Als meine Hündin Ellie plötzlich neurologische Symptome zeigte, reichte alles Vorherige nicht mehr – erst ein MRT brachte die entscheidende Erkenntnis. Es ist ein großer Schritt – aber manchmal der einzig richtige.

Blutwerte zeigen, dass etwas nicht stimmt. Röntgen, Ultraschall, CT oder MRT zeigen wo – und oft auch was genau. Welche dieser Untersuchungen sinnvoll ist, hängt immer vom Verdacht, den Symptomen und dem Zustand deines Hundes ab.

Und manchmal liefern sie genau die Antwort, die du brauchst, um endlich gezielt helfen zu können.

Welche speziellen Diagnosetests dein Tierarzt noch einsetzen kann – etwa Allergietests, Biopsien oder endoskopische Verfahren – liest du im nächsten Abschnitt.

Wenn dein Hund für eine Untersuchung oder Behandlung in der Tierklinik bleiben muss, kannst du ihm den Aufenthalt ein kleines bisschen leichter machen. Mit Dingen, die nach Zuhause riechen – und mit dem, was er wirklich braucht:

Allergietests, Biopsie & Co: Wann spezielle Diagnosetests beim Hund sinnvoll sind

Wenn dein Hund unter chronischem Juckreiz leidet, plötzlich einen Knoten entwickelt oder sich sein Zustand trotz Behandlung nicht verbessert, reichen normale Untersuchungen oft nicht mehr aus. In solchen Fällen führt der Tierarzt spezielle Diagnosetests durch – zum Beispiel Allergietests oder Biopsien. Dabei wird entweder nach bestimmten Allergenen gesucht oder es wird eine Gewebeprobe entnommen, um die Ursache für auffällige Veränderungen genauer zu bestimmen. Wie so ein Test beim Hund abläuft, hängt stark davon ab, wo die Probe entnommen wird und was untersucht werden soll. Eine Hautprobe lässt sich oft im Wachzustand nehmen, eine Organbiopsie hingegen braucht meist eine Narkose oder sogar den Einsatz eines Endoskops – besonders, wenn Magen, Darm oder Leber betroffen sind. Wichtig ist: Diese Diagnoseschritte liefern oft die entscheidenden Antworten, wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind – auch wenn du auf die Ergebnisse ein paar Tage warten musst.

Übersicht: Spezielle Diagnosetests beim Hund – und wann sie wirklich weiterhelfen

Es gibt nicht den einen Spezialtest, der immer passt. Ob dein Hund auf bestimmte Allergene reagiert oder ob ein verdächtiger Knoten abgeklärt werden muss – das hängt vom Einzelfall ab. Hier findest du eine Übersicht der wichtigsten speziellen Diagnosetests beim Hund, was dabei gemacht wird und wann sie sinnvoll sind.

TestverfahrenBeschreibung & Durchführung
Allergietest (Blut)Sinnvoll bei chronischem Juckreiz oder Hautausschlägen. Es wird Blut entnommen und im Labor auf Antikörper gegen häufige Umwelt- und Futterallergene getestet.
Allergietest (Haut)Wird meist von spezialisierten Tierärzten durchgeführt. Kleine Mengen Allergene werden in die Haut injiziert, die Reaktion wird direkt beobachtet. Wichtig bei komplexen Allergiebildern.
StanzbiopsieEine kleine Gewebeprobe wird mit einer Hohlnadel entnommen – z. B. bei Knoten, Hautveränderungen oder Verdacht auf Tumoren. Kann meist im Wachzustand oder unter lokaler Betäubung erfolgen.
ExzisionsbiopsieEine verdächtige Struktur wird vollständig entfernt und untersucht – z. B. bei auffälligen Tumoren. Meist unter Sedierung oder Narkose.
EndobiopsieMit Hilfe eines Endoskops wird eine Probe aus inneren Organen wie Leber, Darm oder Lunge entnommen. Diese Untersuchung erfordert in der Regel Narkose und findet meist in einer Tierklinik statt.

Fast alle Proben – egal ob Blut, Haut oder Organ – werden vom Tierarzt in ein spezialisiertes Labor geschickt. Dort werden sie mikroskopisch und/oder chemisch untersucht. Die Wartezeit liegt meist bei wenigen Tagen, abhängig vom Test. Wenn die Ergebnisse da sind, wertet der Tierarzt sie mit dir gemeinsam aus – und erst dann wird entschieden, ob und wie weiterbehandelt wird.

Solche Diagnoseschritte wirken oft erstmal aufwendig oder beängstigend. Aber wenn du verstehen willst, was dein Hund wirklich hat, kommt man manchmal um eine gezielte Biopsie oder einen Allergietest nicht herum. Sie ersetzen keine Routine – aber sie helfen, wenn alles andere nicht weiterführt.

Manche Tests, wie z. B. Endoskopien, spezielle Hautprovokationstests oder neurologische Untersuchungen, sind in der normalen Praxis gar nicht möglich.
Wann du mit deinem Hund besser in die Tierklinik gehst – und worauf du achten solltest – dazu komme ich jetzt.

Manchmal reicht die normale Tierarztpraxis nicht mehr aus – das weiß ich auch aus eigener Erfahrung. Als mein Hund Quentin einen Kreuzbandriss hatte, war klar: Wir brauchen eine Tierklinik:

Tierarzt oder Tierklinik? Entscheidungshilfe für Hundebesitzer

Tierarztpraxis oder Tierklinik – was ist eigentlich der Unterschied?
Viele Hundehalter stellen sich diese Frage spätestens dann, wenn ihr Hund eine spezielle Untersuchung oder weiterführende Behandlung braucht. Deshalb bekommst du hier einen klaren Überblick: Was bietet der Tierarzt, was kann die Tierklinik – und wie unterscheiden sich die beiden in Ausstattung, Leistungen und Abläufen?

Tierarztpraxis – dein erster Ansprechpartner für die Grundversorgung:

In einer Tierarztpraxis bekommst du die komplette Basisversorgung deines Hundes. Dazu gehören:

  • Routineuntersuchungen, Impfungen, Parasitenprophylaxe
  • Diagnostik bei ersten Symptomen (z. B. Durchfall, Husten, Lahmheit)
  • Kleine chirurgische Eingriffe, z. B. Kastrationen oder Wundversorgungen
  • Blut-, Urin- und Kotuntersuchungen
  • je nach Ausstattung auch Röntgen, Ultraschall und Zahnsanierung

Viele Tierärzte arbeiten mit Laboren, Bildgebungspartnern oder Kliniken zusammen – und überweisen bei Bedarf weiter. Die Tierarztpraxis ist der Ort für den ersten Schritt: die Anamnese, die Einschätzung und alles, was im Rahmen der normalen Versorgung möglich ist.

Tierklinik – ausgestattet für Spezialfälle und Notfälle:

Tierkliniken sind größer, breiter aufgestellt und technisch umfangreicher ausgestattet. Dort arbeiten häufig spezialisierte Tierärzte, z. B. in den Bereichen:

  • Kardiologie – spezialisiert auf Herzprobleme, z. B. Herzgeräusche, Klappenerkrankungen oder Herzinsuffizienz
  • Orthopädie – befasst sich mit Knochen, Gelenken und Sehnen, z. B. bei Kreuzbandriss, Arthrose oder Lahmheit
  • Neurologie – kümmert sich um Nerven, Gehirn und Rückenmark, z. B. bei Krampfanfällen, Lähmungen oder Bandscheibenvorfällen
  • Onkologie – beschäftigt sich mit Tumoren und Krebserkrankungen, inklusive Diagnostik, OP und Chemotherapie
  • Innere Medizin – umfasst alles, was Organe betrifft: z. B. Leber, Nieren, Bauchspeicheldrüse oder das Immunsystem

Außerdem verfügen viele Tierkliniken über ein eigenes Labor für schnellere Blutanalysen, bildgebende Großgeräte wie CT oder MRT, voll ausgestattete Operationssäle mit Intensivüberwachung und die Möglichkeit zur stationären Betreuung – falls dein Hund vor Ort bleiben muss. In den meisten Kliniken gibt es zudem eine Notaufnahme, die rund um die Uhr erreichbar ist, auch an Wochenenden und Feiertagen. Dort werden nicht nur Notfälle versorgt, sondern auch aufwendigere Eingriffe vorgenommen – etwa orthopädische Operationen, Tumorentfernungen oder komplexe diagnostische Verfahren wie Endoskopien oder Organbiopsien. Hier findest du weitere Informationen sowie die aktuelle Gebührenordnung für Tierärzte: Gebührenordnung (GOT) / Bundestierärztekammer e.V. (bundestieraerztekammer.de)

Tierarztpraxis oder Tierklinik – Wohin gehe ich wann? (Routine vs. Notfall, Ausstattung)

Tierarzt oder Tierklinik – was ist der Unterschied? In der folgenden Übersicht siehst du, was in der normalen Praxis möglich ist und welche Leistungen eher zur Tierklinik gehören. So kannst du besser einschätzen, was dich wo erwartet – ohne Rätselraten im Wartezimmer. Aber: es gibt auch Tierarztpraxen, die ähnlich einer Tierklinik ausgestattet sind. Meine Übersicht zeigt dir nur den häufigsten Standard.

BereichTierarztpraxisTierklinik
Routine & Vorsorge
Labordiagnostik (Blut, Urin, Kot)✔️ (i. d. R. externes Labor)✔️ (oft eigenes Labor)
Röntgen & Ultraschall✔️ (je nach Ausstattung)✔️ (umfangreicher & spezialisiert)
OPs (z. B. Kastration, kleinere Eingriffe)✔️✔️ (auch komplexe OPs)
Spezialuntersuchungen (CT, MRT, Endoskopie)✔️
Stationäre Aufnahme✔️
24/7 Notdienst✔️

Zwei Orte, ein Ziel – deinem Hund helfen

Ob Tierarztpraxis oder Tierklinik – beide haben ihre Aufgabe.
Die Praxis ist oft der erste Anlaufpunkt, wenn etwas nicht stimmt.
Die Klinik ergänzt das Ganze durch mehr Ausstattung, mehr Fachbereiche und Rund-um-die-Uhr-Versorgung.
Welche Anlaufstelle wann passt, entscheidet letztlich die behandelnde Tierärztin oder der Tierarzt – immer mit Blick auf deinen Hund.

Hier findest du eine klare Übersicht über die häufigsten Erkrankungen bei Hunden, typische Symptome und was Tierärzte und Tierkliniken tun, um deinem Hund zu helfen:

FAQ: Typische Fragen zur Diagnostik beim Hund – kurz beantwortet

Was passiert bei der klinischen Untersuchung beim Hund?

Bei der klinischen Untersuchung schaut sich der Tierarzt deinen Hund ganz genau an – äußerlich und körperlich. Dabei werden Herz, Lunge, Schleimhäute, Augen, Ohren, Haut, Gelenke und Organe abgetastet und abgehört. Diese erste Einschätzung ist wichtig, um herauszufinden, ob weitere Tests nötig sind – zum Beispiel ein Blutbild oder eine Röntgenaufnahme.

Ein Blutbild kann viele Krankheiten sichtbar machen – auch solche, die man von außen nicht erkennt. Blutuntersuchungen beim Hund sind sinnvoll bei Symptomen wie Schwäche, Appetitlosigkeit, starkem Durst, Durchfall oder Gewichtsverlust. Auch vor Operationen oder zur Kontrolle bei chronischen Erkrankungen sind sie hilfreich.

Bildgebende Verfahren kommen zum Einsatz, wenn der Verdacht auf Verletzungen, Organprobleme oder Tumore besteht. Röntgen zeigt vor allem Knochen und Gelenke, Ultraschall eignet sich gut für Bauchorgane und Herz. CT und MRT liefern besonders detaillierte Bilder – etwa bei neurologischen Symptomen oder komplizierten Fällen.

Bei einer Biopsie wird eine kleine Gewebeprobe entnommen, zum Beispiel aus der Haut, einem Knoten oder einem inneren Organ. Das passiert meist unter lokaler Betäubung oder Narkose. Die Probe wird im Labor untersucht, um z. B. einen Tumor abzuklären. Das Verfahren selbst ist für den Hund in der Regel schmerzfrei.

Wenn dein Hund sich verändert – zum Beispiel weniger frisst, sich zurückzieht, anders läuft, mehr trinkt oder juckt – lohnt sich ein Besuch beim Tierarzt. Auch bei Durchfall, Husten, Atemproblemen oder Gewichtsverlust kann eine gezielte Diagnostik helfen, die Ursache früh zu erkennen und gezielt zu behandeln.

Franziska von mitohnehund.de lebt mit Hunden, seit sie laufen kann.

Vom Welpenchaos bis zu Seniorenrunden kennt sie das echte Leben mit Hund – ohne Filter, ohne Pokale. Sie war Tierarzthelferin, hat Schafe mit Border Collies gehütet und reist heute mit ihrem Rudel im Camper durch Europa.

Franziska ist geprüfte Begleithundeführerin mit Sachkundenachweis – keine Trainerin, keine Influencerin. Was sie teilt, ist Erfahrung. Und Klartext. Für alle, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen.

Ich hab viel erzählt – jetzt bist du dran. Hast du schon Erfahrungen mit einem MRT oder CT gemacht? Oder mit Allergietest und ähnlichem? Hast du noch Fragen rund um die Untersuchungsmöglichkeiten für deinen Hund oder Anmerkungen? Schreib’s in die Kommentare. Ehrlich. Direkt. Mit Namen – oder anonym. Ich lese alles. Und ich antworte.

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