Erfahrungsbericht - Welpe zieht ein
Welpeneinzug mit Plan: Von Züchterwahl und Pubertätsdrama bis zur Weltherrschaft
Was passiert wirklich, wenn ein Welpe einzieht? Dieser ehrliche Erfahrungsbericht begleitet unseren Hund Rudi vom Einzug bis durch die Pubertät – mit praktischen Tipps, echten Alltagsszenen und all dem Chaos, das das Leben mit einem jungen Hund so besonders (und lustig) macht.
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Inhaltsverzeichnis:
- Welpenkauf mit Plan – worauf wir bei der Suche geachtet haben
- Unsere Welpen-Erstausstattung: sinnvoll, sicher, alltagstauglich
- Abholung & Einzug – wie der Start ins neue Zuhause lief
- Welpenfutter & Snacks – satt werden mit System
- Stubenreinheit & Schlafplatz – Struktur von Anfang an
- Pflege & Gesundheit – vom Bürsten bis zum Tierarztbesuch
- Spielzeit mit Sinn – so wird Spielen zum Lernen
- Spaziergänge mit Welpe – kleine Runden, große Eindrücke
- Zahnwechsel & Pubertät – wenn der Welpe erwachsen wird
- FAQ: Vom ersten Tag bis zur Pubertät – unsere Antworten
Du willst wissen, was wirklich passiert, wenn ein Welpe einzieht? Dann bist du hier richtig. In diesem Erfahrungsbericht begleite ich unseren Hund Rudi – vom ersten Tag im neuen Zuhause bis durch die Pubertät. Mit echten Beispielen, Routinen und einer Portion Humor.
Als erfahrene Hundehalterin und Tierarzthelferin dachte ich, mich könne so schnell nichts aus der Ruhe bringen. Ich habe bereits drei Welpen großgezogen: meine Mischlingshündin Trinity und die Border Collies Ellie und Quentin. Auch bei Golden Retriever Paul, dem Hund meiner Eltern, war ich beteiligt.
Und dann kam Rudi – ein Welpe mit dem Selbstbewusstsein eines Dobermanns im Zwergenkostüm. Hier erzähle ich ehrlich, wie wir den passenden Züchter gefunden haben, welche Erstausstattung wirklich sinnvoll war, warum Spaziergänge mit einem 3-Kilo-Tornado gnadenlos unterschätzt werden – und was passiert, wenn die ersten Milchzähne fliegen und die Weltherrschaft geplant wird.
Dieser Text ist für alle, die keine bloße Checkliste suchen, sondern wissen wollen, wie ein strukturierter, liebevoller und alltagstauglicher Start ins Leben mit Hund wirklich aussieht – praxiserprobt, durchdacht und fast perfekt umgesetzt. (Auch wenn der Hund das anders sah.)
Denn ja: Rudi hatte von Anfang an ganz eigene Pläne.
Du möchtest auch einen Hund, aber bist dir nicht sicher, ob du wirklich bereit bist, einen Hund in dein Leben zu holen? Dann lies das hier und mach den 7-Tage-Selbsttest:
Die Suche nach dem Welpen: Worauf wir beim Welpenkauf geachtet haben
Worauf sollte man beim Welpenkauf achten? Beim Kauf eines Welpen ist es wichtig, einen verantwortungsvollen Züchter zu finden. Ich achtete daher auf gesunde Elterntiere, artgerechte Aufzucht, transparente Zuchtbedingungen und eine gute Sozialisierung der Welpen. Persönlicher Kontakt, Vereinszugehörigkeit und regelmäßige Gesundheitschecks waren für mich klare Qualitätsmerkmale.
Nach dem Tod von Paul, dem Golden Retriever meiner Eltern, standen die beiden – fast 70 Jahre alt – vor einer ehrlichen Frage: Passt ein Welpe überhaupt noch zu uns? Die Antwort führte über viele Überlegungen: Alltag, Gesundheit, Verantwortung – und die Wahl der passenden Hunderasse. Ein Golden Retriever wäre mittlerweile zu groß gewesen. Stattdessen entschieden wir uns bewusst für den Cavalier King Charles Spaniel – klein, freundlich, alltagstauglich. Eine Rasse, die wir kannten (meine Eltern hatten vor Paul bereits zwei Hunde dieser Rasse) und die zu uns passte. Denn eins war uns allen klar: Ein Welpe verändert dein Leben. Und er braucht Menschen, die das vorher durchdenken.
Als die Rasse feststand, begannen wir gezielt mit der Suche nach einem Welpen vom Züchter. Ob es ein Rüde oder eine Hündin werden sollte, war zweitrangig – entscheidend war ein gesunder Start ins Leben.
Warum vom Züchter?
Weil Tierschutz für uns beim Welpenkauf schon bei der Auswahl der Zucht beginnt – mit gesunden Elterntieren, artgerechter Aufzucht und klaren Verhältnissen. Und weil bei uns bereits tierische Mitbewohner leben: zwei Border Collies und unser Kater Garfield. Uns war wichtig, einen Welpen mit stabilem Fundament zu bekommen, nicht mit unklarer Vergangenheit, sondern aus liebevoller, strukturierter Aufzucht.
Wir suchten also nicht „irgendeinen Hund“, sondern gezielt einen Welpen aus seriöser Zucht. Wochenlang durchforsteten wir Online-Plattformen, lasen Anzeigen, verglichen Zuchtstätten und führten unzählige Telefonate. Nach fast zwei Monaten war es so weit: Wir fanden unseren Welpen.
Bevor wir drei Stunden quer durchs Land fuhren, telefonierten wir ausführlich mit der Züchterin – und stellten genau die Fragen, die uns beim Welpenkauf wichtig sind:
- Wie lange wird bereits gezüchtet? (Hat der Züchter Erfahrung, ist er im Zuchtverein wie dem VDH?)
- Wie viele Würfe pro Jahr? (Keine Massenproduktion, danke.)
- Werden Elterntiere regelmäßig untersucht? (Gesundheit vor Optik.)
- Gibt es bekannte rassetypische Erbkrankheiten? (ein verantwortungsvoller Züchter achtet meiner Meinung nach darauf, nur die besten Gene zu verpaaren)
- Wie oft wird eine Hündin belegt? (Auch der Mutterhündin soll es gut gehen und sie soll nicht ständig Welpen haben – wegen Massenproduktion)
- Und besonders wichtig: Wie wachsen die Welpen auf? (uns ist es wichtig, einen wesensfesten Welpen zu bekommen, der im Schutz seiner Mutter und den Geschwistern bereits liebevoll Alltagsdinge wie Staub saugen, Auto fahren, etc kennengelernt hat)
Und ja – der Anruf war Gold wert. Die Züchterin war geduldig, kompetent und herzlich. Also vereinbarten wir einen Besuch vor Ort, um uns die Zucht persönlich anzusehen.
Dort angekommen waren wir positiv überrascht: Saubere Umgebung, fröhliche, gut sozialisierte Hunde, keinerlei Anzeichen von Krankheiten oder Überforderung. Auch die Züchterin wollte wissen, wohin ihr Welpe kommt – ein gutes Zeichen. Dann war es so weit: Wir hielten zum ersten Mal unseren Cavalier King Charles Spaniel Rudi im Arm. Gerade einmal vier Wochen alt. Wir schlossen den Kaufvertrag, leisteten eine Anzahlung – und fieberten dem großen Tag entgegen.
In den Wochen bis zur Abholung blieben wir im regelmäßigen Kontakt. Wir bekamen Fotos vom Wurf, Updates über die Entwicklung und kleine Geschichten aus dem Züchter-Alltag – so konnten wir Rudis ersten Lebenswochen hautnah miterleben.
Wenn du selbst überlegst, einen Welpen zu kaufen, hilft dir mein Ratgeber dabei, Rassewahl, Gesundheit und Züchterauswahl mit Herz und Verstand anzugehen – damit du den passenden Hund findest und kein Tierleid unterstützt:
Unsere Welpen-Erstausstattung: Zwischen Kabelsalat und Kuscheldecke
Was gehört wirklich zur Grundausstattung eines Welpen? Ein verstellbares Halsband, zwei Leinen, ein sicherer Schlafplatz (z. B. eine Hundebox), Welpenfutter, Näpfe und robustes Spielzeug – und vor allem: ein Zuhause, das welpensicher ist. Also Treppengitter, Kabelschutz und keine giftigen Pflanzen in Reichweite.
Während Rudi langsam in die Breite und Höhe wuchs (rein körperlich – moralisch war er eh schon drüber), setzten wir die Theorie in die Praxis um. Und eins kann ich sagen: Wer glaubt, Babys seien anspruchsvoll, hat noch nie versucht, einen Hund davon abzuhalten, ein Ladekabel zu fressen wie eine Spaghetti Carbonara.
Unsere Grundausstattung für den Welpen-Start:
✔️ Verstellbares Welpenhalsband – wächst mit, spart Nerven und Geld.
✔️ Zwei Leinen für den Welpen – eine kurze zur Kontrolle, eine Flexileine für Abenteuer (nur da, wo erlaubt).
✔️ Faltbare Hundebox oder Hundekorb – Rückzugsort statt Isolationshaft. Welpengerecht dimensioniert.
✔️ Alleinfuttermittel für Welpen – abgestimmt auf Wachstum, nicht auf das Küchenbuffet.
✔️ Kleine Näpfe für Futter und Wasser – Rudi wäre sonst kopfüber reingefallen.
✔️ Welpenspielzeug – robust, bissfest, quietschfrei. (Die Nerven danken.)
So haben wir unser Haus welpensicher gemacht:
- Giftige Pflanzen? Hochgestellt oder verbannt. Keine Zunge erreicht jetzt mehr den Dschungel.
- Treppen gesichert mit Gitter – wie bei Kleinkindern, nur dass dieses hier auf vier Pfoten sprintet.
- Reinigungsmittel weggesperrt, statt sie als Drink des Tages zu servieren.
- Kabel versteckt – keine Live-Demonstration von „Kurzschlussverhalten“, danke.
Mein Tipp für den Einzug eines Welpen:
Bereite alles vor, bevor der Welpe einzieht – nicht spontan, sondern planvoll. Leine, Halsband, Näpfe, Schlafplatz – alles muss bereitstehen. Für Rudi war das eine faltbare Hundebox, die sowohl im Auto als auch im Wohnzimmer funktionierte.
Wir stellten die Box unter den Schreibtisch, gegenüber der Couch – ein Rückzugsort mit Anschluss ans Rudel. So konnte Rudi schlafen, ohne sich ausgeschlossen zu fühlen – sogar im Tiefschlaf war Rudelkontakt inklusive.
Und dann kam Ellie. Meine Border Collie-Hündin, zertifizierte Innenarchitektin mit Hundepass, testete die Box sofort – zwängte sich rein, legte sich hin, blieb. Qualitätskontrolle bestanden. Danke Ellie.
Du willst jetzt wissen, was du alles für den Einzug eines Hundes vorbereiten musst?
Vom Napf bis zur Nervenschonung – hier erfährst du, was wirklich wichtig ist, was du vorher klären solltest und wie dein Zuhause welpentauglich wird:
Infobox: Ab wann darf ein Welpe abgegeben werden?
Wie alt sollte ein Welpe bei der Abholung sein? Ganz sicher nicht frisch geschlüpft. Die rechtliche und tiermedizinische Empfehlung liegt bei mindestens 8 Wochen – erst dann ist ein Welpe entwöhnt, sozialisiert und bereit, sich an ein neues Zuhause zu gewöhnen.
Manche verantwortungsvolle Züchter geben ihre Welpen erst mit 10 oder sogar 12 Wochen ab. Das ist kein Zeichen von Verzögerung, sondern von Qualität: Die Welpen haben mehr Zeit, sich im Rudel zu entwickeln, Sicherheit zu gewinnen und Alltagseindrücke zu sammeln. Besseres Sozialverhalten inklusive. In unserem Fall zog Rudi mit gut acht Wochen ein – allerdings in ein bereits bestehendes, erfahrenes Rudel mit zwei erwachsenen Hunden. Die Züchterin wusste das und war überzeugt: Hier bekommt er Struktur, Ruhe und Erziehung von Anfang an.
Und dann war es so weit – der Tag der Abholung.
Ein kleines Bündel Leben mit großen Augen. Und ein Moment, den man nicht vergisst: als Rudi Teil unseres Rudels wurde.
Welpe zieht ein: Rudis erste Tage im neuen Zuhause
Der Tag war da – endlich durften wir Rudi abholen.
Und weil wir aus Erfahrung wissen, wie sensibel so ein Welpentransfer ins neue Zuhause sein kann, haben wir’s nicht einfach „mal eben gemacht“. Stattdessen sprachen wir im Vorfeld mit der Züchterin über den Tagesrhythmus der Welpen – wann sie fressen, schlafen, spielen, durchs Gehege düsen wie wildgewordene Socken mit Beinen.
Dementsprechend planten wir den Abholzeitpunkt, sodass Rudi weder müde noch vollgefressen war. Die Züchterin fütterte ihn bewusst vorher nicht – einfach, um zu vermeiden, dass die erste Autofahrt mit dem Welpen gleich mit einem Spuckangriff endet und Rudi Autofahren künftig mit Mageninhalt auf dem Rücksitz gleichsetzt.
Sie gab uns das gewohnte Welpenfutter mit – ausreichend für zwei Wochen – und eine Decke, die nach seiner Mutter und den Geschwistern roch. Eine kleine Maßnahme mit großem Effekt für einen sanften Start ins neue Zuhause.
Während der Fahrt war Rudi sicher in seiner neuen Transportbox für Hunde auf der Rückbank untergebracht. Meine Mutter saß daneben, sprach ruhig mit ihm und streichelte ihn. Keine große Sache – aber ein ruhiger Anfang für seinen neuen Lebensabschnitt.
Was bei der Abholung eines Welpen besser nicht passieren sollte:
- Wir haben nicht spontan angehalten, um ihn im Baumarkt auszuführen.
- Wir haben nicht gedacht, dass ein Karton auf dem Schoß „auch reicht“.
- Und wir haben uns auch nicht eingeredet, dass so ein Welpe am ersten Tag direkt den Wohnzimmerteppich „zu schätzen weiß“.
Wir haben’s durchdacht – auch, weil es eben nicht unser erster Welpe war.
Eingewöhnung im neuen Zuhause: Rudis erster Tag nach dem Einzug
Wir haben Rudi mittags abgeholt – ganz bewusst. Es war Februar, also schnell dunkel. Damit er sich besser orientieren konnte, sollte er bei Tageslicht ins neue Zuhause kommen. Klingt banal, war aber Gold wert: Ein fremdes Haus, ein Garten, neue Menschen, neue Hunde – das alles will ein junger Hund erst einmal sortieren. Im Hellen wirkt die Welt für einen Welpen einfach ein bisschen freundlicher.
Zum Kennenlernen gehörte nicht nur der Flur und das neue Körbchen, sondern auch unser kleines Rudel. Unsere Hunde sind super sozial – Ellie hat immerhin schon Quentin großgezogen. Klar war die Stimmung anfangs etwas aufgekratzt, aber wir haben die erste Begegnung zwischen dem Welpen und unseren Hunden ruhig begleitet. Kein großes Tamtam, einfach beobachten, begleiten, mitdenken. Rudi hatte Zeit, alles in Ruhe zu entdecken. Nur einer war skeptisch: Garfield, unser Kater. Sein Blick schwankte zwischen „Kann man das essen?“ und „Das bleibt hoffentlich nicht.“ Heute? Beste Freunde. Also meistens. Wenn Rudi ihn nicht gerade anbellt, weil er aus Versehen im falschen Körbchen liegt.
Welpe im Schnee: Der Garten beim ersten Gassigang
Zur Zeit von Rudis Einzug lag rund 50 cm Schnee. Nicht gerade ideal für einen Welpen, der kaum höher als die Gießkanne ist. Also habe ich eine Bahn freigeschaufelt – mitten auf dem Rasen. Garten vorbereiten für den Welpen? Offiziell erledigt. Stand zwar nicht im Handbuch, war aber nötig. Und ehrlich gesagt: die Blicke der Nachbarn waren es wert.
Urlaub für die Eingewöhnung des Welpen: Struktur statt Chaos
Damit sich unser Welpe Rudi von Anfang an gut in seinem neuen Zuhause einleben konnte, habe ich mir drei Wochen Urlaub genommen – nicht weil es mein Hund ist, sondern um meine Eltern bei der Eingewöhnung ihres neuen Welpen zu unterstützen. Die beiden hatten die Hauptrolle, klar – aber ich war als Verstärkung im Einsatz, damit das ganze Rudel gut zusammenfindet. So konnten wir uns abwechseln, Routinen einführen und dafür sorgen, dass Rudi einen ruhigen Start in seinen Alltag hatte. Ohne Hektik, ohne Chaos – aber mit viel Nähe, Teepausen und Taschentüchern. Fürs Glücksgeheul.
Auch die rechtliche Seite gehört von Anfang an dazu. Was Hundehalter über Pflichten, Versicherung und Verantwortung wissen sollten, habe ich in diesem Artikel zusammengefasst:
Die ersten Tage mit dem Welpen: Spiel, Eindrücke und Bindungsaufbau
Rudi war vom ersten Moment an ein kleiner Roadrunner.
Kaum angekommen, flitzte er durchs Haus, als müsste er dringend herausfinden, wie viele Ecken ein Wohnzimmer wirklich hat. Auch der Garten wurde sofort inspiziert – mit dem Elan eines Staubsaugerroboters auf Espresso.
Spielen war sein Element. Nicht, um ihn „auszulasten“, sondern weil er so seine neue Welt erkundete und begriff. Er jagte seinem Ball hinterher, hüpfte über Hausschuhe, untersuchte jedes Kissen, das nicht weglief – und lernte dabei ganz nebenbei, wie das Leben im neuen Zuhause funktioniert. Und natürlich, wo’s Leckerlis gibt.
Aber: Nur weil er klein und süß war, durfte er nicht alles. Unser Motto in der ersten Woche lautete: Rudel statt Sonderbehandlung.
Rudi bekam Struktur, Orientierung – und die gleichen klaren Regeln wie unsere anderen Hunde. Kein wilder „Prinz-Rudi-darf-alles“-Bonus, sondern von Anfang an ein liebevolles Miteinander mit Grenzen. Genau das gab ihm Sicherheit.
Und bevor du fragst: Nein, das ist keine Trainingsanleitung. Wir haben keine „Sitz!“-Challenge gestartet, keine Stubenreinheits-App installiert und niemand hat ihn mit YouTube-Tutorials beschallt.
Wir waren einfach da. Haben ihn beobachtet, begleitet, gestreichelt – und ihn spielen lassen. Viel. Und bewusst. Unser Ziel war Struktur und Ruhe, nicht Perfektion.
Ich kann dir sagen:
Rudi hat (noch) nicht die Weltherrschaft übernommen – aber er war verdammt gut vorbereitet.
Und wir auch.
Was es brauchte? Vorbereitung, Geduld – und gesunden Menschenverstand.
Sowie die Bereitschaft, die eigenen Regeln liebevoll, aber konsequent durchzuziehen.
Der Teppich? War irgendwann wieder weiß. Fast.
Spiel, Spaß – und erste Schritte im Hundesport? Auch Welpen kann man schon spielerisch beschäftigen, ohne sie zu überfordern. Welche Beschäftigungen sich eignen und worauf du achten solltest, liest du hier:
Welpenfutter & Ernährung: Rudis Weg vom Napfneuling zum Gourmet
Als Rudi bei meinen Eltern einzog, war uns ziemlich schnell klar: Der kleine Kerl braucht richtig Energie – und zwar die richtige. Ein Welpe im Wachstum ist eben kein Mini-Erwachsener, sondern ein quirliger Hochleistungsorganismus mit Milchzähnen, Wachstumsschüben und permanent knurrendem Magen.
Von Anfang an stand fest: Es kommt nur ein hochwertiges Alleinfuttermittel für Welpen in den Napf. Eines, das ihn mit allem versorgt, was so ein junger Hundekörper braucht – ohne dass man täglich die Nährwertangaben wie ein Chemiebuch entschlüsseln muss.
Ich habe damals trotzdem alles gegenrecherchiert: Zusammensetzung, Energiebedarf, Wachstumskurve – und zur Sicherheit auch mit der Tierärztin gesprochen.
Was ich dabei gelernt habe? Wer sich bei der Welpenernährung unsicher ist, sollte wirklich frühzeitig tierärztlichen Rat oder eine Ernährungsberatung für Hunde einholen. Hier findest du einige weitere Informationen: Ernährung von Hunden im Wachstum.
Rudi fraß mit Begeisterung – und einem Tempo, das mich glauben ließ, wir hätten versehentlich einen Labrador adoptiert.
Und natürlich gab’s auch Snacks. Aber mit Maß – und nur solche, die sich für Welpen im ersten Lebensjahr eignen: kleine weiche Leckerli, ein paar Karottenstücke, mal ein wenig Apfel (ohne Kerne) – nichts Überladenes, sondern gesunde Snacks für Welpen zur Belohnung. Rückruf, Stubenreinheit, Leinentraining – alles wurde still und heimlich mit Minisnacks finanziert.
An harte Kausnacks haben wir uns langsam herangetastet.
Rinderohren? Dafür war Rudi schlicht zu klein. Stattdessen probierten wir weichere Alternativen, die sich für Zahnpflege bei Welpen eignen – unter Aufsicht, versteht sich. Hauptsache: Kauen ohne Möbelverlust.
Die Futterumstellung verlief nach dem klassischen Prinzip: langsam, vorsichtig, mit Übergangsphase. Kein „heute Lachs, morgen Ziege“. Das war nicht nur besser für Rudis Verdauung – es war auch besser für unseren Fußboden.
Wir starteten mit drei bis vier kleinen Mahlzeiten pro Tag – später waren’s zwei. Und obwohl er noch nicht die Uhr lesen konnte, hatte Rudi die Futterzeiten schneller raus als wir.
Das Beste: Durch die regelmäßigen Abläufe hatten wir nicht nur weniger Chaos, sondern halfen Rudi, eine stabile Futterroutine im neuen Zuhause zu entwickeln. Gutes Futter ist also nicht nur „Nahrung“, sondern die Basis für Entwicklung, Gesundheit und… sagen wir’s ehrlich: Für ein friedliches Zusammenleben mit einem sehr hungrigen Minihund.
Dein Hund ist aktiv, sportlich oder einfach immer in Bewegung?
Dann spielt die richtige Ernährung eine noch wichtigere Rolle. Was aktive Hunde wirklich im Napf brauchen, erfährst du hier:
Schlafplatz, Stubenreinheit & Ruhezeiten: Wie ein Welpe lernt, wo’s langgeht
Ein Welpe zieht ein – und plötzlich heißt es nicht mehr „schnell noch eine Serie schauen“, sondern „schnell nochmal in den Garten“.
Wer glaubt, Stubenreinheit passiere nebenbei, Welpen würden überall schlafen und ein Körbchen reiche schon, dem wünsche ich viel Erfolg. Und einen sehr guten Bodenreiniger.
Mit Rudi haben wir (wie bei unseren früheren Hunden auch) schnell gemerkt: Schlafplatz, Stubenreinheit und Rückzugsorte sind kein „Nice to have“. Sie sind die Basis für ein entspanntes Zusammenleben – und dafür, dass man nicht drei Monate wie ein Zombie durch die Wohnung schleicht.
Wie das bei uns lief, was Rudi gebraucht hat und warum er heute ruhig im neuen Zuhause durchschläft? Lies weiter. Es wird gemütlich.
Wo sollte ein Welpe nachts schlafen?
Für Rudi war die Sache klar: Nähe war alles. Ob auf der Couch oder direkt im Bett – Hauptsache Körperkontakt, Hauptsache Sicherheit. So sah für ihn die perfekte Schlafposition im neuen Zuhause aus. Spannend im Vergleich zu meinen anderen Hunden: Quentin, unser Ruheexperte, zog irgendwann freiwillig unters Bett. Ellie hingegen liebte ihre Hundebox vom ersten Moment an – ganz ihr Stil.
Das zeigt: Jeder Welpe hat seinen eigenen Komfort-Kompass. Wichtig ist weniger der genaue Ort, sondern dass er sich geborgen fühlt – und wie ich ihn dabei begleite. Gerade in den ersten Wochen nach dem Einzug kann Nähe Ängste reduzieren, Sicherheit geben und die Bindung stärken.
Stubenreinheit – keine Blitzkarriere, aber solide Entwicklung
Wie oft muss ein Welpe nachts raus? Kurz gesagt: öfter, als man gern hätte.
Wir haben’s klassisch gelöst: mit Wecker. Alle paar Stunden aufstehen, in den Garten, warten, loben, zurück ins Bett. Besonders nach Fressen, Spielen oder Aufwachen ging’s raus. Und siehe da: Durch Routine – und das Vorbild unserer älteren Hunde – hat Rudi schnell verstanden, worum es geht. Kleine Erfolge wurden gefeiert, Missgeschicke ohne Drama weggewischt.
Denn: Stubenreinheitstraining beim Welpen ist kein Wettbewerb. Nach etwa fünf Wochen war Rudi nachts zuverlässig trocken – aber auch danach galt vor allem eins: Geduld. Geduld. Geduld.
Warum Welpen so viel Schlaf brauchen – und Ruhezeiten im neuen Zuhause wichtig sind:
Rudi war quirlig wie kaum ein anderer. Immer Action, überall gleichzeitig. Und dann – plötzlich Ruhe. In den ersten Monaten schlafen Welpen bis zu 18 Stunden am Tag. Nicht aus Faulheit, sondern weil Körper und Gehirn im Dauereinsatz sind.
Während des Schlafs passiert bei Welpen enorm viel:
- Das Gehirn verarbeitet Reize
- Neue Eindrücke werden sortiert
- Gelerntes wird gefestigt
- Das Immunsystem arbeitet auf Hochtouren
Kurz: Ruhephasen beim Welpen sind Wachstum, nicht Leerlauf. Denn nach müde kommt blöd: Wenn Rudi anfing, auf allem herumzukauen, was nicht bei drei weg war, war es Zeit für eine Pause. Deshalb: Rückzugsorte schaffen, Ruhe zulassen und nicht jeden Wachmoment „bespielen“.
Und manchmal war es einfach nur schön: Nach einem Spaziergang – oder nachdem er sich lange mit dem Anblick unseres Katers beschäftigt hatte – schlief Rudi in seiner Box ein, als hätte er einen sehr langen Arbeitstag hinter sich.
Mein Resümee: Stubenreinheit braucht Routinen, Schlaf braucht Respekt. Und dein Welpe braucht dich – nicht als Dauer-Entertainer, sondern als verlässlichen, ruhigen Menschen mit einem offenen Weg in den Garten.
Für aktive Hunde spielt Regeneration eine riesige Rolle. Wie du Ruhe, Pflege und Bewegung gut ausbalancierst, liest du hier:
Welpen Gesundheit: Fellpflege, Tierarztbesuch & Parasiten bei Welpen – Rudis Start ins Gesundheits-ABC
Zwischen Spielzeugchaos und Welpenwahnsinn war klar: Auch die Gesundheit eines Welpen braucht ihren Platz. Deshalb habe ich früh damit angefangen, Rudi an die regelmäßige Fellpflege zu gewöhnen – Bürste, Kamm und viel Geduld inklusive. Als gelernte Tierarzthelferin war mir wichtig, dass er von Anfang an lernt: Körperpflege und tierärztliche Untersuchungen gehören zum Alltag eines Hundes.
Gerade bei Hunderassen mit langen Ohren und viel Fell – wie beim Cavalier King Charles Spaniel – sind sensible Stellen schnell ein Thema. Rudis Öhrchen zum Beispiel hatten mehr Behaarung als mein kompletter Putzlappen-Vorrat. Also haben wir’s entspannt angegangen: kurzes Bürsten, Lob, Spiel – kein Zwang, aber klare Routine. So lernt ein Welpe, dass Pflege nicht bedrohlich ist, sondern Teil des Tages.
Dann kam er: der erste Tierarztbesuch mit dem Welpe.
Rudi durfte alles erkunden – die Waage, den Untersuchungstisch, das Wartezimmer. Und weil wir vorher schon das Pfotenhalten, Maulkontrolle und Hochheben geübt hatten, war die Untersuchung kein Schock. Genau darum geht’s: Welpen sollten früh lernen, sich stressfrei anfassen und untersuchen zu lassen. Das erspart später viel Drama beim Tierarzt.
Der Tierarzt selbst? Ruhig, aufmerksam – und klar im Ablauf. Es ging um den Impfplan, den allgemeinen Gesundheitszustand – und natürlich um das Thema Parasiten beim Welpen. Zecken, Flöhe, Würmer & Co. können schon ganz kleine Hunde betreffen. Wir haben gemeinsam entschieden, welche Prophylaxe sinnvoll ist – abgestimmt auf Alter, Gewicht und Immunsystem. Keine Zufallsmedikamente, sondern gezielte Parasitenvorsorge für den Welpen.
Der erste Tierarztbesuch mit einem Welpen ist aus meiner Sicht keine Pflichtübung, sondern der Startschuss für ein gesundes Hundeleben. Wer früh positiv prägt, baut Vertrauen auf – und spart sich später Stress im Wartezimmer.
Was genau passiert eigentlich beim Tierarzt – und warum ist das wichtig? Wie eine Untersuchung beim Tierarzt genau abläuft und welche Checks wirklich sinnvoll sind, habe ich hier aufgeschrieben:
Spielzeit: Wenn der Welpe übt, ein echter Hund zu werden – und du übst, locker zu bleiben
Spielen ist für Welpen kein Zeitvertreib. Es ist Welpenschule, Muskelfabrik, Sozialtraining, Anti-Langeweile-Programm – und ganz oft auch: totaler Quatsch mit Anlauf.
Unser kleiner Rudi war da keine Ausnahme. Im Gegenteil – er war die Deluxe-Edition. Haus und Garten wurden zur persönlichen Abenteuerschule erklärt, jedes Kissen zur Sprungschanze, jeder Ball zum Natural Feind.
Spielen drinnen und draußen: Welpen spielerisch fördern und auslasten
Draußen entwickelte Rudi ungeahnte Fähigkeiten. Anfangs noch ein bisschen wacklig auf den Beinen, wurde er mit jeder Ballrunde sicherer.
Er sprang über Gartenschläuche, rutschte in Hecken, bremste nicht ganz rechtzeitig vor Gartenzwergen. Aber: Er lernte. Und zwar blitzschnell.
Die Koordination wurde besser, die Ausdauer stieg – und ganz nebenbei arbeitete sein Körper an Muskulatur und Geschicklichkeit. Dabei lernte er auch: Bewegung macht Spaß. Und Ball ist Leben.
Auch drinnen war Rudi nicht zu bremsen. Mit seinem Lieblingsball entwickelte er bald ein feines Gespür dafür, wie man ein Objekt mit Schnauze, Pfote oder reinem Willen in Bewegung versetzt – vorzugsweise unter das Sofa.
Er trainierte Feinmotorik, Frustrationstoleranz und mich gleich mit – im Möbelrücken. Das alles gehört zur frühen, spielerischen Förderung von Welpen im Alltag.
Spielen = Lernen = Bindung (nur mit mehr Sabber): So entsteht Beziehung durch Spiel mit dem Welpen
Spielen half nicht nur seinem Körper – es half uns beiden. Er lernte, wie man auf Menschen reagiert. Ich lernte, wie man auf einen kleinen Wildfang reagiert, ohne nervlich zu zerbröseln.
Wenn ich ihm ein Spielzeug gab, beobachtete ich ganz genau: Reagiert er auf mich? Bleibt er bei mir? Sucht er meine Nähe?
Übrigens: Ja, das tat er – zumindest, wenn der Ball nicht gerade spannender war.
Natürlich testete Rudi auch gern aus, wie weit er gehen konnte – zum Beispiel, wenn er Garfield (den Kater) ungefragt zum Spielpartner erklärte und ihn hartnäckig zum Mitmachen überreden wollte. Garfield war mäßig begeistert.
Aber dafür war ja Quentin da – unser Rudel-Ordnungsamt. Er brachte dem Zwergi höflich, aber nachdrücklich bei, dass Katzen keine Beute sind.
Spielpausen gehören zum Welpenalltag: Warum Ruhephasen für junge Hunde so wichtig sind
Nach der Action kam das große Schnaufen. Rudi schmiss sich dann irgendwo hin – mitten ins Spielzeug, halb auf den Teppich, manchmal in die Hundebox – und war weg. Akku leer. System im Standby.
Wir achteten darauf, ihm diese Ruhe auch wirklich zu lassen. Denn Spielen ist für Welpen zwar wichtig – aber Überforderung lauert gleich hinter dem nächsten Bällchen.
Manchmal war sein Frust sogar deutlich zu spüren, wenn er etwas nicht sofort schaffte. Aber auch das war ein Lernmoment: Geduld aufbauen, Selbstregulation entwickeln, runterkommen.
Spielen ist also nicht nur Spielen.
Es ist Beziehungspflege, Entwicklungsarbeit – und die beste Art, einen Welpen mit sich und der Welt vertraut zu machen.
Du brauchst keinen Stundenplan, kein Zirkusprogramm. Du brauchst Zeit, Lust und ein bisschen Humor für Spielzeugangriffe aus dem Hinterhalt.
Mein Tipp aus dem täglichen Welpenwahnsinn: Falls der Welpe mal wieder fünf Minuten wie ein Wahnsinniger durchs Wohnzimmer fegt?
Dann ist das kein Erziehungsproblem. Das ist ein ganz normaler Dienstag – schnapp dir eine Tasse Kaffee und genieße das Programm.
Dein Welpe zeigt schon jetzt Talent für Sprünge, Tempo oder Teamarbeit – und du überlegst, wie du seine Energie auch langfristig in sinnvolle Bahnen lenken kannst – lohnt sich ein Blick in die Grundlagen des Hundesports:
Welpen-Spaziergänge mit Plan: So lernte Welpe Rudi die Welt kennen
Als Rudi mit acht Wochen bei uns einzog, war schnell klar: Spazierengehen mit einem Welpen ist kein „Spaziergang“ im klassischen Sinn. Es ging nicht um Kilometer, sondern darum, dass er die Welt entdecken konnte – mit all ihren Reizen, Gerüchen und Geräuschen. Für uns hieß das: den Welpen behutsam an Spaziergänge gewöhnen, mit viel Ruhe und einem klaren Plan.
So haben wir`s gemacht:
Unter 12 Wochen – Spaziergänge in Mini-Einheiten
In dieser sensiblen Phase stand das Sammeln von Umwelterfahrungen im Vordergrund. Unsere Runden waren kurz – fünf bis zehn Minuten reichten völlig. Viel wichtiger als Bewegung war, dass Rudi neue Eindrücke in Ruhe erleben und verarbeiten konnte. Zwei bis drei solche Mini-Ausflüge am Tag waren genug. Die Leine war eher Nebensache – im Fokus standen Sicherheit, Orientierung und erste Bindungserfahrungen draußen.
3–6 Monate – der Welpe wird aktiver: Spaziergänge mit Struktur
Mit dem Wachstum stieg auch Rudis Bewegungsdrang. Unsere Spaziergänge verlängerten sich auf etwa 15 bis 20 Minuten – je nach Tagesform. Kleine Einheiten wie „Sitz“ oder „Warte“ bauten wir spielerisch ein, ohne Druck. Ziel war nicht Kontrolle, sondern gemeinsame Struktur. Wichtig blieb: Der junge Hund gab das Tempo vor, nicht der Schrittzähler.
Ab 6 Monaten – Spaziergänge für kleine Energiebündel planen
Rudi wurde zum richtigen Wirbelwind. Die Gassirunden dauerten nun 30 bis 45 Minuten, mit bewusst eingeplanten Ruhephasen. Neben viel Zeit zum Schnüffeln gab es einfache Aufgaben wie Apportieren oder kleine Tricks. Besonders in reizärmeren Umgebungen merkte man, wie gut er sich konzentrieren konnte. Unser Leitsatz: Ein ausgelasteter Welpe ist kein überforderter Welpe.
Ab 1 Jahr – mit dem Junghund Routinen vertiefen
Mit rund einem Jahr war Rudi körperlich robuster und mental deutlich aufmerksamer. Spaziergänge von bis zu 60 Minuten waren gut machbar – immer mit Abwechslung: mal lockeres Gehen, mal gezieltes Training, mal einfach schnüffeln und die Welt anschauen. Leinenführigkeit war inzwischen Routine, genauso wie der Blick zu mir. Die Frage war nie „Wie weit?“, sondern immer „Wie sinnvoll?“.
Achtung bei kleinen Hunderassen: Ein Erlebnis aus dem echten Hundehalterleben
Nicht nur unangeleinte Hunde mit schlechtem Benehmen können beim Spaziergang zur Gefahr werden – manchmal kommt die Bedrohung von oben. Ja, auch Greifvögel können eine reale Gefahr für kleine Hunde und Welpen darstellen. Ich hatte selbst nicht damit gerechnet, bis mir Freunde erzählten, dass ihr Chihuahua bei einem Spaziergang im Wald plötzlich von einem Greifvogel erfasst wurde. Er kam nie zurück. Seitdem war klar: Rudi, unser kleines Leichtgewicht, wird nicht unbeaufsichtigt draußen gelassen, solange er noch so klein ist – weder im Garten noch unterwegs. Beim Spaziergang bleibt er entweder an der Leine, direkt bei mir oder in Begleitung seiner deutlich größeren Hundekollegen. Und im Garten? Auch dort behalten wir den Himmel im Auge. Sicher ist sicher – denn auch wenn so etwas selten ist, reicht ein einziger Vorfall, um es nie wieder auf die leichte Schulter zu nehmen.
Wenn dein Welpe beginnt, die große weite Welt zu erkunden, denk nicht nur an Leine und Leckerlis – sondern auch an Sicherheit. Welche Versicherungen für Hunde wirklich sinnvoll sind und wann sie sich lohnen, habe ich hier zusammengefasst:
Junghund in der Pubertät: Wie Rudi langsam die Weltherrschaft plante
Der Welpe wurde langsam zum Junghund – und Rudi machte daraus ein Statement. Mit der Unterstützung unseres souveränen Hunderudels hatte er sich schnell eingelebt. Jeden Tag entdeckte er Neues, testete Grenzen – und entwickelte sich vom tapsigen Cavalier-Welpen zum selbstbewussten Jungspund mit großen Ambitionen.
Zum Glück war Rudi ein Welpe, der seine Ruhephasen ernst nahm. Wenn er schlief, dann tief und fest – als würde er Winterschlaf proben. Doch sobald er wach war, war er ein Energiebündel im Dauerbetrieb: Garten umgraben, Kater ärgern, Deko neu interpretieren.
Unser Kater Garfield ließ sich das eine Weile gefallen. Doch irgendwann zog er die Grenze – und Rudi lernte, dass auch Katzen ihre Ruhezeiten schätzen. Für den Rest war Quentin zuständig, unser ordnungsliebender Border Collie, der mit einem Blick für Klarheit sorgte.
Natürlich haben auch wir Menschen mitgewirkt. Rudi lernte die Basics des Alltags: Sitz, Platz, Nein, die Gardine ist kein Spielzeug, Nein, das Blumenwasser ist kein Getränk und die Porzellankatze bleibt stehen, ob du willst oder nicht.
Es war ein Spiel zwischen Neugier und klaren Regeln – genau richtig für einen Junghund im Lernprozess.
Übrigens: Wenn es ernst wurde, hieß Rudi plötzlich Rüdiger. So wie bei manchen Menschen „Franzi“ zu „Franziska“ wird, wenn Ärger droht – war „Rüdiger“ unser akustisches Warnschild. Und: Es funktionierte. Selbst aus der Entfernung wusste er, wann Schluss mit lustig war – ganz ohne Schimpfen.
Mit etwa 12 Wochen wurde der Unterschied deutlich spürbar. Die Koordination wurde besser, die Tollpatschigkeit wich gezielter Bewegung – und dann kündigte sich der Zahnwechsel an. Aus unserem kleinen Welpen wurde Schritt für Schritt ein Junghund mit Charakter.
Zahnwechsel beim Welpen – vom Milchzahn zum Charakterkopf
Etwa ab der 12. Woche begann bei Rudi der Zahnwechsel – ein ganz natürlicher, aber oft unterschätzter Abschnitt in der Entwicklung eines Welpen. Seine spitzen Milchzähne verabschiedeten sich in Wellen: erst die Schneidezähne, dann die Eckzähne, schließlich die Backenzähne.
Und mit jedem ausgefallenen Zahn kam mehr Kaubedarf. Rudi verwandelte sich in einen kleinen Nager: Spielzeug, Decken, Tischbeine – alles wurde ausprobiert, um das Zahnfleisch zu entlasten.
Der Zahnwechsel beim Hund ist nicht nur ein physischer Umbau. Er wirkt sich auch auf Verhalten, Stimmung und Schlaf aus. Rudi war in dieser Zeit sensibler, manchmal überdreht – aber nie „schwierig“. Er brauchte vor allem eines: Verständnis.
Wir haben ihn in dieser Phase aktiv unterstützt:
- mit geeignetem Kauspielzeug für Welpen im Zahnwechsel
- mit Rückzugsmöglichkeiten, wenn er überreizt war
- mit Geduld (auch wenn mal wieder ein Sofakissen dran glauben musste)
Ab dem sechsten Monat war das bleibende Gebiss vollständig da – und mit den neuen Zähnen kam auch ein neues Verhalten. Rudi wurde ruhiger, konzentrierter – und manchmal sogar vernünftig.
Fazit: Der Zahnwechsel ist mehr als nur ein Kapitel im Welpenalltag
Der Zahnwechsel markiert den Übergang vom Welpen zum Junghund – körperlich und emotional. Er verdient Aufmerksamkeit, Kauspielzeug, Geduld und Verständnis. Wer seinen Hund in dieser Phase bewusst begleitet, stärkt nicht nur das Gebiss, sondern auch die Bindung.
Wenn dein Junghund erst mal durchstartet – körperlich wie charakterlich – willst du vorbereitet sein. Auch für den Fall, dass mal nicht alles rundläuft. Was du als Erste-Hilfe-Set für Hunde zuhause und unterwegs immer vorrätig haben solltest, findest du hier:
Hilfe, mein Hund ist in der Pubertät: Rudi entdeckte die Rebellion (und strebte nach der Weltherrschaft)
Der Zahnwechsel war durch, die Welpenzeit vorbei – und plötzlich zog ein völlig neuer Mitbewohner ein: der pubertierende Rudi. Mit ihm kamen Fragen, Grenzen und eine ganze Portion Chaos.
Wie bei uns Menschen begann auch bei Rudi ab dem 6. Lebensmonat die typische Pubertät beim Hund. Und nein – spannend hieß nicht automatisch angenehm. In Rudis Fall bedeutete das vor allem: Grundkommandos wurden ignoriert, eigene Regeln aufgestellt, Dinge hinterfragt, die vorher selbstverständlich gewesen waren.
Der gelbe Sack vor der Tür? Plötzlich ein potenzieller Endgegner. Spaziergänge? Wurden zu Testläufen für sein persönliches Anarchieprogramm. Und der Rückruf – früher verlässlich wie ein Uhrwerk – hatte offenbar einen eingebauten Aus-Knopf.
Anzeichen, dass ein Hund in der Pubertät ist:
- Aufmerksamkeitsspanne auf dem Niveau eines Staubkorns
- Kommandos wirkten wie aus einer fremden Sprache
- Dinge, die gestern noch okay waren, waren plötzlich gruselig
- Er testete Grenzen – täglich und mit Hingabe
Kurz: Aus unserem kleinen Kuschelhund wurde ein energiegeladener Halbstarker mit eigener Agenda.
Und ja – das war normal.
Die hormonellen Veränderungen in dieser Phase veränderten nicht nur Rudis Körper, sondern brachten auch eine ordentliche Portion „Teenager-Attitüde“ mit. Er wollte wissen: Wie viel Entscheidungsfreiheit habe ich eigentlich? Muss ich wirklich auf euch hören? Und was passiert, wenn ich’s nicht tue?
So gingen wir mit der Hundepubertät um:
- Mit Humor. (Unbedingt nötig.)
- Mit Konsequenz. (Auch wenn’s Nerven kostete.)
- Mit Struktur und Auslastung. (Ein müder Hund rebelliert weniger.)
- Und mit einem klaren Plan: Regeln blieben Regeln – auch wenn der Vierbeiner meinte, er wäre jetzt Chef.
Rudi bekam klare Orientierung: viel Spiel, gezielte Trainingseinheiten, aber auch feste Ruhezeiten. Wenn er testete, testeten wir zurück – freundlich, aber bestimmt. Und wenn er sich benahm, als wolle er die Weltherrschaft übernehmen, nannten wir ihn Rüdiger. (Ein Name mit pädagogischem Beiklang – du verstehst.)
Trotz allem blieb eines konstant: seine Bindung zu uns. Auch mitten im Hormonsturm suchte Rudi Nähe, wollte in vertrauter Umgebung schlafen und brauchte den emotionalen Rückhalt seines Rudels.
Mein Fazit: Die Pubertät ist beim Hund keine Fehlfunktion – sie ist Training fürs Erwachsensein. Sie fordert, aber sie fördert auch. Wer dranbleibt, bekommt später einen Hund, der weiß, wie man gemeinsam durchs Leben geht. Auch wenn unterwegs ein paar gelbe Säcke leiden müssen.
Der Junghund wurde erwachsen – wie Rudi seine Karriere als Weltherrscher beendete:
Rudi war längst nicht mehr der tapsige Minihund, der uns mit seinem Welpenblick um den Finger gewickelt hatte. Nein, Rudi war jetzt jemand: ein pubertierender Junghund mit großem Ego, mäßigem Gehorsam – und offenbar der festen Überzeugung, dass ihm die Welt gehörte.
Jede Katze war sein Untertan. Jeder Spaziergang ein Staatsakt. Jeder Grashalm eine Bühne, sich als König des Reviers zu behaupten. Und wir? Offenbar das Fußvolk, das seine Exzellenz mit Leckerlis und gutem Zureden bei Laune zu halten hatte.
Aber wir hatten einen Plan.
Mit Geduld, klarer Kommunikation, einer Prise Konsequenz – und gelegentlichem Augenrollen – nahmen wir ihm Stück für Stück seinen goldenen Weltherrschaftsumhang ab. Kein Drama, keine Dauerstreits, aber auch keine Verhandlungen. Regeln blieben Regeln. Nein hieß Nein. Die Blume blieb im Topf. Und das Katzenklo war kein Snackautomat.
Was uns dabei half:
- Nicht mehr nur Humor – Sarkasmus. (Unverzichtbar.)
- Klarheit. (Jeden Tag dieselben Regeln, keine „Heute mal nicht“-Ausnahmen.)
- Führung. (Nicht laut, aber konsequent – wie ein gutes Rudel eben.)
Und siehe da: Als das hormonelle Karussell langsam ruhiger wurde, kam ein neuer Rudi zum Vorschein. Aufmerksamer. Entspannter. Sichtlich zufrieden damit, nicht jeden Tag eine Revolution anzetteln zu müssen.
Er wurde zu dem Hund, den man mit gutem Gewissen mit in den Urlaub nehmen konnte. Der beim Tierarzt nicht den gesamten Wartebereich umdekorierte und der sich nach einer OP (Stichwort: Nabelbruch – darüber schreibe ich später noch) verhielt wie ein Profi – kein Gejammer, kein Drama. Nur Rudi. Ganz cool.
Bonus-Level: Die große Kater-Versöhnung
Aus der Beziehung zu unserem Kater – anfangs eher eine Serie diplomatischer Zwischenfälle – wurde eine echte Freundschaft. Heute lagen die beiden zusammen auf der Couch wie ein altes Ehepaar. Rudi brachte den Spaß, Garfield die Gelassenheit. Eine Win-win-Situation mit Schnurren und wedelndem Schwanz.
Du steckst mitten in der Hundepubertät und fragst dich manchmal, ob dein Vierbeiner völlig durchdreht – oder ob das noch normal ist? Du bist nicht allein. Auf meiner Seite Leben mit Hund findest du noch mehr ehrliche Erfahrungsberichte und praktische Tipps:
Vom Welpen zum Familienhund: Rudis Weg zur inneren Gelassenheit
Nein, Rudi hat die Weltherrschaft nicht erobert. Aber er hat etwas viel Wertvolleres gefunden: seinen Platz in unserer Familie – als geliebtes, geschätztes und ziemlich witziges Mitglied im Rudel.
Und wir? Wir haben gelernt, dass Liebe, Geduld und ein klares „Rüdiger, lass das“ die beste Form von Hundeerziehung im Alltag sein können. Heute kann ich mit ruhigem Herzen sagen: Rudi ist vom kleinen, tapsigen Welpen zu einem echten Hund herangewachsen. Ein Kerl mit Charakter, treuer Begleiter – und jemand, der seinen Platz in unserer Familie und der großen Welt da draußen gefunden hat.
Die Reise dorthin war alles andere als gradlinig: Vom ersten Tag über den Zahnwechsel bis zur pubertären „Ich-mach-jetzt-mein-Ding“-Phase – jede Etappe hatte ihre eigenen Herausforderungen, aber auch ihre besonderen Momente. Genau wie es bei der Entwicklung vom Welpen zum Junghund eben ist.
Was ich daraus mitgenommen habe? Es braucht keine Erziehungswunder, keine Zauberformel und garantiert kein Scrollen durch zwanzig Social-Media-Tricks. Was es wirklich braucht, ist Verlässlichkeit, liebevolle Klarheit und Zeit – besonders wenn man seinen Junghund erziehen will, ohne sich selbst zu verlieren.
Denn: Hundeerziehung ist kein Sprint, sondern ein Langstreckenlauf – mit Umwegen, Pfützen, Pausen und der ein oder anderen kaputten Socke. Aber wenn man gemeinsam dranbleibt, wächst nicht nur der Hund – sondern auch das Vertrauen zwischen Mensch und Tier.
Heute ist Rudi ein ausgeglichener, fröhlicher Hund. Und ich? Ziemlich stolz. Auf ihn – und auf das, was wir zusammen geschafft haben.
Vom wilden Welpen zum entspannten Begleiter – Rudi ist jetzt startklar. Auch für neue Abenteuer. Du planst auch deinen ersten Urlaub mit Hund und willst wissen, was du wirklich brauchst? Dann lies jetzt weiter:
FAQ: Vom Hundeeinzug bis über die Pubertät
Ein Welpe wird nicht über Nacht stubenrein, erwachsen oder wohlerzogen. Es ist ein Prozess – mit Höhen, Tiefen, Pfützen, Kaumöbeln und Happy-End. Vorausgesetzt, man bringt Geduld, Humor und Unterstützung mit. Hinweis: Diese Inhalte beruhen auf persönlichen Erfahrungen im Alltag mit Hund und ersetzen keine individuelle Beratung durch einen Hundetrainer oder eine Hundeschule.
Wenn du Unterstützung brauchst, so findest du eine gute Hundeschule oder einen Hundetrainer: Einstieg in die Hundeerziehung.
Eingewöhnung im neuen Zuhause: Wie läuft das ab?
Der Einzug ist für jeden Welpen eine Reizflut aus neuen Gerüchen, Geräuschen und Menschen. Ruhe, feste Abläufe und Nähe helfen, sich sicher zu fühlen.
Mein Erfahrungswert: Ein fester Rückzugsort – z. B. eine Hundebox oder ein Körbchen in deiner Nähe – beschleunigt das Ankommen enorm.
Wie wird ein Welpe stubenrein?
Stubenreinheit entsteht durch Routine: Nach Schlafen, Fressen oder Spielen sofort raus – loben, nicht schimpfen.
Wir haben’s klassisch gelöst: Wecker stellen, Garten, Geduld. So lernt der Welpe schnell, wo’s hingeht.
Wann beginnt der Zahnwechsel beim Welpen – und wie lange dauert er?
Der Zahnwechsel startet meist ab der 16. Woche und endet um den 6. Monat.
Kauspielzeug oder gefrorene Snacks lindern den Druck und schützen Möbel.
Wenn Zähne schief wachsen oder Schmerzen auftreten: Tierarzt checken lassen.
Was passiert in der Pubertät eines Hundes?
Ab etwa sechs Monaten wird’s wild: Hormone, Tests, Grenzen. Kommandos? Plötzlich optional.
Hilft nur eins – Struktur, Humor und konsequente Ruhe. So bleibt die Bindung stabil, auch wenn dein Hund kurzzeitig rebelliert.
Wie gelingt Hundeerziehung ohne Stress?
Durch Klarheit statt Härte. Hunde brauchen verlässliche Regeln, ruhige Führung und Geduld.
Konsequenz heißt: Berechenbarkeit, nicht Strenge – besonders in Phasen wie Eingewöhnung, Zahnwechsel oder Pubertät.
Welche Versicherungen brauche ich wirklich – und wann müssen sie abgeschlossen sein?
Ab jetzt wird’s ernst. Weil’s ums Geld geht – und um Verantwortung.
Du brauchst nicht alles. Aber du brauchst das Richtige. Und zwar nicht „bald“, sondern vor dem Einzug. Warum? Weil du ab dem Moment haftest, in dem du das Tier übernimmst.
Die Hundehaftpflicht ist in manchen Bundesländern Pflicht – in allen aber gesunder Menschenverstand. Ein Hund verursacht Schaden. Punkt.
Krankenversicherung? OP-Schutz? Ja, kann sinnvoll sein – aber bitte mit Plan, nicht aus Angst.
Was du brauchst – und was du dir sparen kannst, steht hier: Versicherungen für Hunde: Klartext statt Prospektversprechen.
Brauche ich eine Hundehaftpflicht schon vor dem Einzug?
Ja. Und nicht irgendwann. Am besten: gestern.
Du haftest ab Übergabe. Das bedeutet: Auch wenn der Hund beim Einsteigen ins Auto ein Auto zerkratzt – dein Problem. Nicht das des Züchters, nicht das der Versicherung, die du erst „morgen“ abschließen willst.
Wichtig: Der Vertrag muss aktiv sein – also Startdatum klar vor Einzug. Manche Anbieter tricksen mit Wartezeiten. Du willst aber keine Überraschung, sondern Deckung.
Wie du das richtig aufsetzt, steht hier: Hundehaftpflicht-Versicherung: Was wirklich zählt.
Franziska von mitohnehund.de lebt mit Hunden, seit sie laufen kann.
Vom Welpenchaos bis zu Seniorenrunden kennt sie das echte Leben mit Hund – ohne Filter, ohne Pokale. Sie war Tierarzthelferin, hat Schafe mit Border Collies gehütet und reist heute mit ihrem Rudel im Camper durch Europa.
Franziska ist geprüfte Begleithundeführerin mit Sachkundenachweis – keine Trainerin, keine Influencerin. Was sie teilt, ist Erfahrung. Und Klartext. Für alle, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen.
Ich hab viel erzählt – jetzt bist du dran. Stehst du gerade vor der Entscheidung: Hund – ja oder nein? Oder ist dein Junghund bereits in der Pubertät und du hast Fragen? Schreib’s in die Kommentare. Ehrlich. Direkt. Mit Namen – oder anonym. Ich lese alles. Und ich antworte.