Agility richtig angehen – Was Mensch und Hund im Sport erwartet
Agility Hundesport – Geräte, Regeln, Leistungsklassen und Turnierinfos im Überblick
Agility Hundesport: Geräte, Regeln, Training und Turniere im Überblick
Agility ist weit mehr als Springen und Rennen – es ist ein anspruchsvoller Hundesport, der Timing, Teamarbeit und Präzision verlangt. In diesem Ratgeber erfährst du, wie Agility wirklich funktioniert: Welche Geräte und Größenklassen es gibt, wie Turniere ablaufen, welche Voraussetzungen gelten – und was du als Einsteiger wissen solltest, bevor du mit dem Training beginnst.
Ergänzt mit fundierten Tipps aus der Praxis und klaren Empfehlungen für den Einstieg.
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Inhaltsverzeichnis:
- Agility für Hunde – Was ist das und worum geht es?
- Parcours & Hindernisse im Agility – Geräte, Höhen & Größenklassen erklärt
- Ausrüstung & Training – Was du fürs Agility brauchst und wie du zuhause starten kannst
- Leistungsklassen im Agility: A0 bis A3, Seniorenklasse & PARA-Klasse im Überblick
- Agility-Turnier: Voraussetzung und Ablauf
- FAQ – Häufige Fragen rund um Agility
Agility gehört zu den beliebtesten und dynamischsten Formen des Hundesports.
Doch was steckt wirklich dahinter – jenseits von Hürden, Tunneln und Turnierjubel?
Als ehemalige Agility-Sportlerin, Tierarzthelferin und Mehrhundehalterin weiß ich, wie wichtig gute Vorbereitung, körperliche Voraussetzungen und klare Strukturen sind.
Denn Agility ist kein „einfach mal lossprinten“, sondern präzises Teamwork: Du führst deinen Hund durch einen Hindernisparcours – nur mit Stimme, Körpersprache und perfektem Timing.
In diesem Ratgeber bekommst du alles, was du für den Einstieg in den Agility Hundesport wissen musst:
- Was Agility ausmacht – und für wen es geeignet ist
- Welche Geräte und Größenklassen zum Einsatz kommen
- Wie Turniere ablaufen – von der Anmeldung bis zur Siegerehrung
- Welche Ausrüstung du wirklich brauchst (auch für Zuhause)
- Was du beachten solltest, um Gesundheit und Spaß langfristig zu erhalten
Ob du Agility als Freizeitbeschäftigung starten willst oder langfristig Turnierluft schnuppern möchtest – dieser Artikel gibt dir einen fundierten Überblick.
Damit du und dein Hund sicher, gesund und mit Freude durchstarten könnt.
Wenn du schon weißt, was Agility ist, dann schau mal in meinen Artikel rund um den Hundesport und finde die optimale Trainingsmöglichkeit für dich und deinen Hund
Agility für Hunde: Was ist das und worum geht es?
Agility ist ein Hundesport, bei dem du deinen Hund durch einen Hindernisparcours führst – mit Körpersprache, Stimme und klarem Timing. Ohne Leine, ohne Berührungen, dafür mit viel Konzentration, Energie und Teamarbeit. Der Parcours besteht aus Geräten wie Hürden, Tunnel, Slalom, Wippe oder Reifen – und das Ziel ist, den Parcours möglichst schnell und fehlerfrei zu absolvieren.
Was sich nach Spiel und Spaß anhört, ist in Wahrheit ein präzises Zusammenspiel. Agility fordert Ausdauer, Beweglichkeit, Koordination und Reaktionsvermögen – nicht nur beim Hund, sondern auch bei dir. Gleichzeitig stärkt es die Verbindung zwischen euch: Kommunikation auf Bewegungsebene.
Ich habe Agility über mehrere Jahre mit meinen beiden Border Collies betrieben – von der ersten Stunde im Hundesportverein bis hin zu Turnierstarts. Ich habe erlebt, wie wichtig Timing, Körpersprache und Geduld sind – und wie viel Energie ein gut geführter Hund entwickeln kann, wenn er weiß, was er tun soll.
Ist Agility für dich und deinen Hund geeignet?
Bevor du loslegst, solltest du ehrlich prüfen, ob Agility für euch infrage kommt. Hier die wichtigsten Voraussetzungen für Mensch und Hund:
Was dein Hund mitbringen sollte:
- Gesundheit und Fitness: Keine Gelenkprobleme, kein Übergewicht, keine chronischen Erkrankungen. Ein Check beim Tierarzt ist Pflicht.
- Ausgewachsen: Agility ist nichts für Welpen – der Hund sollte körperlich voll entwickelt sein (in der Regel ab 12–18 Monaten).
- Spaß an Bewegung & Fokus: Dein Hund sollte motiviert sein und sich gut konzentrieren können.
- Sozialverträglichkeit: Im Training oder auf Turnieren muss dein Hund mit Artgenossen und Menschen klarkommen.
Was du als Mensch brauchst:
- Kondition & Koordination: Du wirst mitlaufen, Richtungen zeigen, führen – oft unter Zeitdruck.
- Geduld, Konsequenz & Humor: Fortschritte brauchen Zeit – und manchmal läuft dein Hund halt in den Tunnel, obwohl du „Slalom“ gesagt hast.
- Verantwortung für deinen Hund: Du entscheidest, wie intensiv trainiert wird – und trägst die Verantwortung, dass es ihm gut dabei geht.
Deshalb mein Tipp: Lass deinen Hund vor dem Einstieg gründlich untersuchen – auch, wenn er jung und fit wirkt. Agility sieht spielerisch aus, ist aber körperlich anspruchsvoll. Und hol dir für den Einstieg Unterstützung von einem professionellen Hundetrainer oder einer erfahrenen Hundeschule.
Agility ist nicht für jeden Hund geeignet – aber für viele. Und es lohnt sich, herauszufinden, ob euer Team dafür gemacht ist.
Ich selbst habe mich nach einigen erfolgreichen Jahren im Agility dazu entschieden, mit meinen Hunden in die Hütearbeit zu wechseln. Nicht, weil Agility keinen Spaß gemacht hätte – sondern weil die Arbeit mit Schafen noch besser zu uns gepasst hat. Trotzdem war Agility der perfekte Start: eine intensive, lehrreiche und verbindende Zeit, die ich nicht missen möchte.
Was erwartet dich im Agility-Parcours?
Jetzt, wo du weißt, was Agility als Hundesport ausmacht und welche Grundlagen dafür nötig sind, geht’s an die Praxis: Wie sieht ein typischer Parcours eigentlich aus?
Welche Geräte kommen zum Einsatz, wie hoch muss dein Hund springen – und was haben Größenklassen damit zu tun?
Im nächsten Abschnitt bekommst du einen detaillierten Überblick über die wichtigsten Hindernisse, ihre Anforderungen und die verschiedenen Größen- und Leistungskategorien, die im Training und auf Turnieren eine Rolle spielen.
Ob du und dein Hund für Agility geeignet seid, welche Grundvoraussetzungen Einsteiger im Hundesport gelten und worauf du unbedingt achten solltest, habe ich dir hier zusammengetragen.
Agility-Parcours & Hindernisse: Geräte, Höhen & Größenklassen erklärt
Im Agility kommt es nicht nur auf Tempo an – sondern auch auf Technik, Präzision und Sicherheit. Damit Hunde fair und körpergerecht gefordert werden, gibt es standardisierte Größenklassen und festgelegte Geräte mit klaren Anforderungen. Die Kombination dieser beiden Faktoren bestimmt, wie dein Hund trainiert – und wie ein Turnierparcours aufgebaut ist.
Größenklassen im Agility:
Damit Hunde mit ähnlicher Statur gegeneinander antreten können, werden sie in Größenklassen eingeteilt – abhängig von ihrer Widerristhöhe (gemessen vom Boden bis zum höchsten Punkt des Rückens):
- Small (S): unter 35 cm
- Medium (M): ab 35 cm bis unter 43 cm
- Intermediate (I): ab 43 cm bis unter 48 cm
- Large (L): ab 48 cm (hier waren meine Hunde eingeteilt)
Die Einteilung sorgt nicht nur im Wettkampf für Fairness – sie beeinflusst auch die Gerätehöhe beim Training. Denn ein kleiner Hund muss nicht über eine Hürde in der gleichen Höhe springen wie ein großer.
Geräte im Agility-Parcours:
Ein vollständiger Agility-Parcours besteht aus 12 bis 22 Hindernissen, die in wechselnder Reihenfolge und Kombination gestellt werden. Jedes Gerät stellt andere Anforderungen an deinen Hund – körperlich und mental:
- Hürden: Die klassische Sprunghürde. Höhen variieren je nach Größenklasse.
- Tunnel: Flexible Röhren, durch die dein Hund in hohem Tempo läuft.
- Slalom: Zwölf Stangen, die in schneller Folge zickzack umrundet werden müssen.
- Wippe: Dein Hund muss sie überqueren und am Ende abwarten, bis sie den Boden berührt.
- Laufsteg: Zwei schräge Rampen mit einem geraden Mittelteil – Balance ist gefragt.
- Schrägwand (A-Wand): Ein aufgestelltes „A“, das dein Hund hinauf- und hinabklettert.
- Reifen: Der Hund springt durch einen aufgestellten Reifen hindurch – ohne zu touchieren.
- Tisch: Hier muss dein Hund kurz pausieren – in manchen Prüfungen Pflicht.
- Weitsprung: Zwei bis fünf Sprungelemente hintereinander, die in einem Satz übersprungen werden.
- Tunnel: Ein auf dem Boden liegender Tunnel, durch den die Hunde hindurch rennen müssen (Quentins absolutes Lieblingsgerät)
Bei Turnieren sind übrigens Leine, Halsband, Futter und Spielzeug verboten. Du führst deinen Hund nur mit Stimme, Körpersprache und klaren Bewegungen. Und ja – du musst dir den gesamten Parcours vorher merken. Vor dem Start gibt es eine Parcoursbegehung, bei der du den Ablauf einprägen kannst.
Wie dein Hund läuft, hängt direkt davon ab, wie gut du ihn anleitest.
Du brauchst dir die ganzen Geräte nicht gleich selbst anzuschaffen – keine Sorge. Die meisten Hundeschulen, die Agility anbieten, verfügen über eine vollständige Ausstattung. Auch bei Turnieren oder Seminaren sind die Geräte natürlich schon vor Ort – du musst also nichts mitbringen außer deinem Hund, deiner Leine (vor dem Start) und deinem Teamgeist.
Einer der Vorteile von Trainingsplätzen: Die Geräte entsprechen den offiziellen Standards, sind sicher aufgebaut und du kannst sie unter Anleitung nutzen. Das ist vor allem am Anfang hilfreich, wenn du dich noch an die Abläufe und Kommandos herantastest.
Wenn du aber Lust hast, zusätzlich zuhause zu trainieren – oder einfach neugierig bist, welche Ausrüstung sich für den privaten Garten lohnt – zeige ich dir im nächsten Abschnitt, welche Geräte wirklich sinnvoll sind und worauf du beim Kauf achten solltest.
Warum Gesundheit und Ernährung im Agility-Training genauso wichtig sind wie Technik und Tempo, erfährst du in diesem Artikel.
Ausrüstung und Training: Was du fürs Agility brauchst und wie du zuhause starten kannst
Fürs Agility-Training auf dem Hundeplatz, bei Seminaren oder auf Turnieren brauchst du eine solide Grundausstattung – nichts Übertriebenes, aber funktional, durchdacht und sicher.
Agility-Ausrüstung fürs Training und Turniere:
✅ Retrieverleine / Agilityleine
Kombiniert Halsband und Leine in einem. Lässt sich schnell abnehmen, ideal für den Start im Parcours. Kein Gefummel, keine Karabiner – einfach praktisch.
✅ Gut sitzendes Halsband oder Geschirr
Auch wenn dein Hund im Parcours ohne läuft: Für davor, danach und zwischendurch brauchst du was Zuverlässiges.
✅ Leckerlis & Spielzeug zur Belohnung
Motivation ist alles – nicht nur für den Hund, sondern auch für dich, wenn’s mal nicht rundläuft.
✅ Wasser und Napf
Nach einem Lauf mit Vollgas ist der Wassernapf kein Nice-to-have, sondern Pflicht.
✅ Decke oder Matte
Zum Ausruhen, für Pausen oder zum Unterbringen während anderer Läufe – gerade auf Seminaren unverzichtbar.
✅ Wechselschuhe & wetterfeste Kleidung
Rutschfeste Schuhe und passende Kleidung machen einen größeren Unterschied, als man denkt. Agility findet nicht in der Instagram-Version des Wetters statt.
Mit dieser Grundausstattung bist du für fast jede Trainingseinheit und jedes Seminar gut vorbereitet – ohne unnötigen Ballast.
Agility-Training zuhause – sinnvoll, wenn du’s richtig angehst:
Wenn du Agility auch zuhause üben möchtest, ist das eine gute Ergänzung zum Training im Verein. Gerade für Basisübungen, Führtraining oder den Aufbau neuer Geräte eignet sich ein einfacher Trainingsparcours im Garten. Wichtig ist dabei die richtige Auswahl und sichere Handhabung der Ausrüstung.
Ein gutes Starter-Set enthält meist leichte Hürden, Tunnel, Pylonen und Slalomstangen. Achte unbedingt auf stabile Materialien, gute Verarbeitung und auf die passenden Maße für deinen Hund. Geräte, die kippen, verrutschen oder scharfe Kanten haben, gehören in den Müll – nicht ins Training.
Falls du einzelne Elemente anschaffen willst, achte darauf, dass sie variabel einstellbar sind. Hürden sollten in der Höhe angepasst werden können, Slalomstangen müssen fest im Boden stecken oder mit einem sicheren Fuß ausgestattet sein. Viele günstige Produkte sehen auf Bildern toll aus, sind aber in der Praxis instabil oder schlicht gefährlich.
Selbst gebaute Geräte können funktionieren, wenn du dich auskennst – aber bitte nicht improvisieren, wenn es um Sprunggeräte oder instabile Konstruktionen geht. Verletzungsgefahr ist hier kein Detail, sondern Realität.
Welche Agility-Geräte eignen sich für Zuhause? – Überblick & Empfehlungen
Nicht jedes Gerät muss im Garten stehen – aber wenn du zuhause Agility trainieren willst, solltest du wissen, was es gibt und was sich lohnt. Hier findest du die wichtigsten Gerätetypen auf einen Blick – mit Vor- und Nachteilen.
Agility-Geräte für Zuhause – Typen im Überblick:
| Gerätetyp | Beschreibung & Hinweise |
|---|---|
| Hürden / Sprunghürden | Verhältnismäßig günstig, ideal für Einsteiger. Wichtig: höhenverstellbar, kippsicher, kein instabiler Kunststoff bei großen Höhen. |
| Tunnel | Es gibt flexible Stofftunnel und feste Varianten. Platzsparend, aber bei größeren Hunden sollte auf Robustheit geachtet werden. |
| Slalomstangen | Meist 12er-Sets. Achte auf stabilen Bodenstand oder sichere Fußplatten – sonst kippen sie beim ersten Schwung. |
| Wippe / Laufsteg / Kontaktzonengeräte | Anspruchsvoll, teurer, brauchen Platz. Rutschfeste Oberflächen und solide Bauweise (Holz oder Metall) sind Pflicht. |
| Starter- / Komplettsets | Praktisch für Einsteiger. Meist Tunnel, Hürden, Slalom & Zubehör in einem. Ideal für Zuhause – aber Qualität schwankt stark. |
Worauf du beim Kauf von Agility-Geräten achten solltest:
✅ Material & Stabilität – Wetterfest, robuste Kunststoffe oder behandeltes Holz/Metall, rutschfeste Flächen
✅ Höhenverstellbarkeit – Besonders bei Hürden und Kontaktzonengeräten wichtig
✅ Transport & Lagerung – Geräte sollten klappbar oder zerlegbar sein
✅ Sicherheit – Keine scharfen Kanten, kein Wackeln, kein Rutschen
✅ Größe / Maße passend zur Hundegröße – Was für Border Collies passt, ist für kleinere Hunde oft zu hoch
✅ Flexibilität – Indoor & Outdoor-Nutzung? Dann lieber leichte, stabile Geräte mit variabler Anwendung
✅ Preis vs. Qualität – Günstig ist okay, solange Sicherheit und Verarbeitung stimmen. Billig ≠ brauchbar.
Ein kleiner Parcours zuhause ersetzt keinen professionellen Hundeplatz, aber er kann dir helfen, gezielt zu üben, deinem Hund Abwechslung zu bieten – und eure Kommunikation zu stärken
Wenn du mit deinem Hund regelmäßig trainierst, kommt irgendwann die Frage: Wollt ihr euch auch auf Turnieren messen?
Agility als Sport bietet nicht nur Abwechslung im Alltag, sondern auch klare Strukturen, in denen du und dein Hund wachsen könnt – Schritt für Schritt, Klasse für Klasse.
Damit das fair und sicher abläuft, gibt es im Agility definierte Leistungsklassen, in die ihr je nach Trainingsstand und Erfahrung eingestuft werdet.
Ob Einsteiger, ambitionierter Hobby-Sportler oder Turnierprofi: Im nächsten Abschnitt erfährst du, wie das Klassensystem im Agility funktioniert – inklusive der Para-Klasse für Hunde mit Handicap.
Was du fürs Training oder Turniere wirklich brauchst – von Leine bis Wechselschuh – findest du in dieser kompakten Ausrüstungsübersicht.
Agility-Leistungsklassen: A0 bis A3, Seniorenklasse & PARA-Klasse im Überblick
Als ich 2014 mit meiner Hündin Ellie in den Agility-Sport eingestiegen bin, gab es nur drei Leistungsklassen. Seit 2018 sind diese neu strukturiert: Heute unterscheidet man zwischen A0, A1, A2 und A3, zusätzlich gibt es eine eigene Seniorenklasse sowie die PARA-Klasse für gehandicapte Hundeführer.
Die Leistungsklassen beim Agility im Überblick:
A0 – Der Einstieg ins Turniergeschehen
In der A0 starten Hunde, die noch ganz am Anfang stehen. Einige Geräte – wie Slalom und Wippe – werden in dieser Klasse bewusst ausgelassen.
Für den Aufstieg in die A1 reicht ein Lauf mit der Bewertung „Vorzüglich (V)“, also maximal einem Fehler.
A1 – Die erste vollständige Agility-Klasse
Hier müssen Hund und Hundeführer alle Geräte sicher beherrschen.
Für den Aufstieg in die A2 sind drei fehlerfreie Läufe mit Platzierungen unter den ersten drei erforderlich. Diese nennt man Qualifikationen.
A2 – Mehr Technik, mehr Anspruch
Mit steigender Klasse wächst auch die Schwierigkeit: Mehr Verleitungen, enger gesteckte Parcours und komplexere Führtechniken.
Fünf fehlerfreie Läufe unter den Top 3 sind nötig, um in die A3 zu gelangen.
Wichtig: Sobald du aufsteigst, musst du dich bei bereits gemeldeten Turnieren rechtzeitig ummelden – sonst startest du in der falschen Klasse.
A3 – Die höchste Klasse im Agility
In der A3 treffen erfahrene Teams auf anspruchsvollste Parcours.
Um dort zu bleiben, musst du mindestens eine Qualifikation pro Jahr erzielen – also einen fehlerfreien Lauf unter den ersten drei. Andernfalls erfolgt der Abstieg in die A2.
Seniorenklasse – Agility für ältere Hunde
Auch ältere Hunde können teilnehmen – in einer altersgerechten Klasse mit:
- reduzierter Sprunghöhe (5–10 cm unter Mindesthöhe der jeweiligen Größenklasse)
- abgesenkter Schrägwand (max. 150 cm)
- ohne Reifen und Slalom
- leicht reduzierter Laufgeschwindigkeit
Diese Klasse läuft auf A1-Niveau. Die Ergebnisse werden im offiziellen Leistungsnachweis dokumentiert.
PARA-Klasse – Agility für Hundeführer mit Handicap:
Im Agility orientiert sich die PARA-Klasse am PAWC-Reglement und ermöglicht schwerbehinderten oder eingeschränkt mobilen Hundeführer eine Teilnahme auf nationaler Ebene.
Teilnahmeberechtigt sind unter anderem:
- Personen mit Merkzeichen „G“
- Menschen mit starken Einschränkungen der Bewegungsfähigkeit (z. B. Rollstuhl, Gehstock, Rollator)
- blinde oder psychisch erkrankte Hundeführer*innen (Gruppen 2, 4, 5, 6 und 7 des PAWC-Reglements)
Alle Voraussetzungen entsprechen denen der A1-Klasse (z. B. Mitgliedschaft, Mindestalter des Hundes, BH-VT).
Die Bewertung erfolgt ausschließlich nach Grad der Einschränkung, nicht nach Zeit oder Fehlern. Veranstalter dürfen bei Bedarf zusätzlich unterteilen.
Du kennst jetzt die Agility-Leistungsklassen – von A0 bis A3, inklusive Senioren- und Para-Klasse.
Doch bevor du mit deinem Hund offiziell bei einem Turnier starten darfst, musst du einige formale Voraussetzungen erfüllen – sowohl du als Hundeführer als auch dein Hund.
Welche Nachweise du brauchst, wie ein Agility-Turnier abläuft, welche Hunde nicht starten dürfen und was bei läufigen Hündinnen oder Verletzungen gilt, erfährst du im nächsten Abschnitt.
Was aktive Hunde brauchen, um fit und leistungsbereit für Trainings und Turniere zu bleiben, ist ausreichend Erholung und Pflege. Ich habe dir hier Tipps zusammengetragen:
Agility: Voraussetzungen für die Teilnahme am Turnier und Ablauf - Regeln für Mensch & Hund
Nicht jeder darf einfach losrennen: Für eine Teilnahme an einem offiziellen Agility-Turnier – z. B. unter dem Dach des VDH – gelten bestimmte Voraussetzungen für Hund und Hundeführer. Hier erfährst du, was du nachweisen musst, welche Hunde ausgeschlossen sind – und wie mit Sonderfällen umgegangen wird.
Agility-Turnier Teilnahmevoraussetzungen für Mensch und Hund:
✅ der Hund eindeutig identifizierbar ist – z. B. durch einen Mikrochip
✅ die Begleithundeprüfung (BH/VT) bestanden wurde (Sachkundenachweis und praktische Prüfung)
✅ der Hundeführer Mitglied in einem VDH-Mitgliedsverband ist
✅ ein gültige Leistungsurkunde vorliegt
✅ Tollwutimpfung und Haftpflichtversicherung für den Hund nachgewiesen sind
Diese Nachweise sind vor Turnierbeginn vollständig und aktuell vorzulegen. Mein Tipp: Ich hatte alle Unterlagen immer in einer Dokumentenmappe – so habe ich im Eifer des Gefechts nichts zuhause vergessen.
Welche Hunde dürfen bei Agility-Turnieren nicht teilnehmen?
Nicht jeder Hund darf beim Agility starten – selbst wenn er top motiviert ist. Gesundheit, Verhalten und körperliche Verfassung spielen eine entscheidende Rolle. In offiziellen Turnieren gelten klare Regeln, um das Wohl der Hunde zu schützen und faire Bedingungen zu garantieren.
Trächtige, säugende oder kranke Hunde:
- Diese Hunde sind komplett vom Turnier ausgeschlossen, auch bei Verdacht auf Infektionskrankheiten.
- Bei Unklarheiten entscheidet der Turnier-Tierarzt.
- Der VDH stellt zu Trächtigkeit & Fristen gesonderte Infos bereit (Sperrzeiten etc.).
Läufige Hündinnen:
- Dürfen teilnehmen, müssen aber gesondert geplant werden (z. B. Startzeiten am Ende des Turniertags).
- Außerhalb ihres Starts dürfen sie nicht auf dem Veranstaltungsgelände bleiben.
- Die Läufigkeit muss spätestens einen Tag vor dem Wettkampf bei der Turnierleitung gemeldet werden.
Verletzte oder eingeschränkte Hunde:
- Wird ein Hund während des Wettkampfs krank oder verletzt, kann der Leistungsrichter (A-LR) den Start abbrechen – auch gegen den Willen des Halters.
- Solche Fälle werden im Prüfungsprotokoll vermerkt (z. B. „Abbruch wegen Verletzung“).
- Gleiches gilt für Hunde mit altersbedingten Einschränkungen, wenn sie tierschutzrechtlich nicht mehr geeignet sind.
Du willst die offiziellen Agility-Regeln im Detail kennen?
Dann wirf jetzt einen Blick ins VDH-Regelwerk – Offizielle Regeln im Überblick. Dort findest du alles zu Parcoursaufbau, Bewertung, Geräteanforderungen und vielem mehr – direkt vom Verband für das Turnierwesen definiert.
Ablauf eines Agility-Turniers im Hundesport – Von A-Lauf bis Siegerehrung
Die Turnieranmeldung erfolgt meistens online über Plattformen wie webmelden.de oder Hundesportkalender O.M.A.
Ein Agility-Turnier gliedert sich meist in zwei Turniertage. Gestartet wird vormittags mit dem A-Lauf – einem vollständigen Parcours mit allen Hindernissen, inklusive Kontaktzonengeräten wie A-Wand, Wippe und Steg. Die Starts erfolgen sortiert nach Leistungsklassen (A0 bis A3) und innerhalb jeder Klasse nach Größenklassen (Small, Medium, Large). Gestartet wird immer einzeln, also nur ein Team – Hund und Mensch – gleichzeitig auf dem Parcours.
Vor dem ersten Lauf gibt es eine sogenannte Parcoursbegehung. Dabei gehen alle Teilnehmenden den Parcours ohne Hund ab, um sich die Wege, Führstrategien und Wechsel gut einzuprägen. Entscheidend sind beim Lauf sowohl die fehlerfreie Ausführung der Hindernisse als auch die schnellstmögliche Zeit. Fehler wie das Auslassen eines Geräts, das Verlassen der Zone oder Verweigerungen führen zu Punktabzügen oder Disqualifikation.
Am Nachmittag folgt der Jumping, ein zweiter Lauf ohne Kontaktzonengeräte – ebenfalls aufgeteilt nach Größenklassen. Neue Hunde, die zum ersten Mal starten, werden vor Turnierbeginn offiziell ausgemessen, um sie korrekt einer Größenklasse zuzuordnen.
Nach Abschluss aller Läufe findet die Siegerehrung statt. Die Ergebnisse werden in die Leistungsurkunde des Hundes eingetragen.
Wenn du mehr über Seminare, Meldeverfahren und Turniere im Hundesport wissen willst, findest du hier die passenden Grundlagen
FAQ: Häufige Fragen rund um Agility
Hier findest du Antworten auf die meistgestellten Fragen rund um Agility: Turnierteilnahme, Regeln, Ausrüstung und welche Hunde starten dürfen – kompakt, klar und praxisnah. Wenn du gerade erst überlegst, einzusteigen oder dein Wissen auffrischen willst, werfen diese FAQs oft zuerst die entscheidenden Fragen auf.
Ab wann darf ein Hund mit Agility starten?
Ein Hund sollte mindestens 12 bis 18 Monate alt sein, je nach Rasse, körperlicher Entwicklung und Reglement. Vorher sind Knochen und Gelenke oft noch nicht vollständig belastbar. Für Turniere gelten in der Regel Mindestalter laut VDH oder Veranstalter. Warum das so ist, kannst du auch nochmal in meinem Artikel rund um den Einstieg in den Hundesport genau nachlesen.
Ist die Begleithundeprüfung (BH/VT) für Agility-Turniere Pflicht?
Ja, für offizielle Agility-Turniere ist die bestandene Begleithundeprüfung (BH/VT) Voraussetzung. Der Hundeführer muss zudem häufig einen Sachkundenachweis erbringen. Ohne diese Nachweise ist eine Teilnahme nicht möglich. Was du für die Begleithundeprüfung brauchst und wie sie abläuft, findest du hier: Begleithundeprüfung (BH/VT)
Welche gesundheitlichen Voraussetzungen muss mein Hund erfüllen?
Dein Hund muss gesund, geimpft (z. B. Tollwut), haftpflichtversichert und frei von Verletzungen oder ansteckenden Krankheiten sein. Trächtige oder säugende Hündinnen dürfen nicht starten. Die endgültige Entscheidung trifft bei Unklarheiten der Turnier-Tierarzt. Und damit dein Hund auch lange fit bleibt, solltest du die Ernährung anpassen: Sporthunde richtig ernähren
Was passiert, wenn mein Hund sich beim Turnier verletzt?
Der amtierende Leistungsrichter (A-LR) kann den Lauf abbrechen – auch gegen den Willen des Hundeführers. Der Abbruch wird als „Verletzung“ oder „Krankheit“ im Leistungsnachweis vermerkt. Das dient dem Schutz des Hundes.
Dürfen läufige Hündinnen am Agility-Turnier teilnehmen?
Ja, aber nur unter Auflagen. Die Turnierleitung muss vorab informiert werden (mindestens einen Tag vorher). Läufige Hündinnen starten meist am Ende des Tages und dürfen sich außerhalb ihrer Startzeit nicht auf dem Veranstaltungsgelände aufhalten.
Übrigens: In der Regel gilt das auch für das Training. Damit die anderen Hunde nicht abgelenkt werden, ist eine läufige Hündin meist erst am Schluss dran.
Muss ich mir Agility-Geräte für zuhause anschaffen?
Nicht unbedingt. Viele Hundeschulen und Vereine verfügen über komplette Parcours-Ausstattung. Für das Training zuhause eignen sich jedoch einfache Hürden, Tunnel oder Slalomstangen – ideal für Einsteiger. Achte dabei auf Sicherheit, Größe und Stabilität der Geräte. Was du wirklich für den Einstieg in den Hundesport benötigst, findest du in meiner Packliste Hundesport.
Kann man Agility auch als Freizeitbeschäftigung machen, ohne Turnierambitionen?
Absolut. Agility eignet sich hervorragend als sportliche Beschäftigung für aktive Hunde – ganz ohne Wettbewerbsdruck. Es fördert Bewegung, Konzentration und Teamarbeit. Viele machen Agility nur aus Spaß – und das völlig zu Recht. Aber auch im Freizeitbereich solltest du regelmäßig auf die Regeneration deines Hundes achten. Warum das wichtig ist und was du tun kannst, liest du hier: Regeneration aktiver und sportlicher Hunde.
Franziska von mitohnehund.de lebt mit Hunden, seit sie laufen kann.
Vom Welpenchaos bis zu Seniorenrunden kennt sie das echte Leben mit Hund – ohne Filter, ohne Pokale. Sie war Tierarzthelferin, hat Schafe mit Border Collies gehütet und reist heute mit ihrem Rudel im Camper durch Europa.
Franziska ist geprüfte Begleithundeführerin mit Sachkundenachweis – keine Trainerin, keine Influencerin. Was sie teilt, ist Erfahrung. Und Klartext. Für alle, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen.
Ich hab viel erzählt – jetzt bist du dran. Hast du schon mal Agility mit deinem Hund gemacht? Oder sogar schon an Turnieren teilgenommen? Oder einfach noch Fragen zu dieser Hundesportart? Schreib’s in die Kommentare. Ehrlich. Direkt. Mit Namen – oder anonym. Ich lese alles. Und ich antworte.