Checkliste Hund anschaffen
Hund anschaffen – ja oder nein? Der 7-Tage-Test für eine echte Entscheidung

Hund anschaffen – ja oder nein? Dieser Artikel ist dein ehrlicher Ratgeber und Einstieg in die Realität der Hundehaltung: mit Checkliste zum Download, 7-Tage-Test und klaren Antworten auf die Frage, ob du wirklich bereit bist für ein Leben mit Hund.

Keine Insta-Romantik. Sondern Schlafmangel, Sabber – und echte Verantwortung.

Ein 7-Punkte-Realitätscheck für alle, die sich nicht nur einen Hund wünschen, sondern ihm auch gerecht werden wollen.

Neugierig, wie sich ein Leben mit Hund wirklich anfühlt? Mach den 7-Tage-Alltagstest mit Hund ohne Hund. Keine Leine. Kein Napf. Nur dein Leben – ehrlich simuliert.

ANZEIGE – Seite einschließlich Kommentare enthält Werbung, Affiliate-Links sowie KI-generierte Bilder

Inhaltsverzeichnis:

Hund anschaffen – ja oder nein?
Du liebst Hunde. Diese treuen Augen, das wuschelige Fell, die Vorstellung, jeden Tag mit einem vierbeinigen Seelenverwandten zu verbringen – für dich allein oder als Familienzuwachs mit Bonus-Sabber.

Viele Menschen überlegen genau jetzt, sich einen Hund anzuschaffen. Aber was bedeutet das wirklich – im Alltag, im Kopf, im Portemonnaie?

Als Tierarzthelferin mit über 20 Jahren Erfahrung in Mehrhundehaltung, Tierschutz und Problemhund-Begleitung weiß ich, was Hundehaltung wirklich bedeutet – und woran viele scheitern, bevor sie überhaupt anfangen.

Es ist 5:12 Uhr. Es regnet in Strömen. Dein Hund zittert an der Tür. Und du? Du stehst acht Minuten später draußen – im Schlafanzug, mit einem Kackbeutel in der Hand.
Eine Szene, die es garantiert nicht in deine Insta-Story schafft. Willkommen in der Realität der Hundehaltung.

Und genau hier, im Nieselregen des Alltags, stellt sich die eigentliche Frage:
Bist du wirklich bereit, dir einen Hund anzuschaffen – oder nur verliebt in die Vorstellung davon?

Diese Frage klingt harmlos, fast romantisch. Aber sie ist der Anfang einer Entscheidung, die deinen Alltag, deine Freiheit und deine Beziehungen langfristig verändern wird.

Dieser Artikel ist ein ehrlicher Ratgeber für alle, die mit dem Gedanken spielen, sich einen Hund anzuschaffen – und sich nichts vormachen wollen.
Er hilft dir, eine fundierte, verantwortungsvolle Entscheidung zu treffen – ohne rosa Plüschwelt, aber mit Klarheit.

Du bekommst:

  • eine Checkliste zur Hundehaltung, die zeigt, ob ein Hund wirklich zu dir passt
  • einen 7-Tage-Alltagstest, der Illusionen mit echtem Leben ersetzt
  • Reflexionsfragen, die helfen, deinen Wunsch auf tragfähige Beine zu stellen

Denn Hundehaltung beginnt nicht mit dem ersten Foto – sondern mit dem ersten Verzicht.

Viele holen sich einen Hund aus Liebe. Aus Einsamkeit. Oder weil sie hoffen, dass ein Golden Retriever ihr Leben in Balance bringt.

Aber Liebe reicht nicht.
Nicht, wenn’s regnet. Nicht, wenn’s teuer wird. Nicht, wenn dein Hund alt, krank oder schwierig ist.

Ich erzähle dir das nicht aus Büchern. Sondern aus Erfahrung.
Ein Hund ist kein Hobby. Er ist eine Lebensentscheidung.

Wenn du bereit bist, dir das ehrlich einzugestehen – dann lies weiter.
Denn ab hier geht es nicht mehr um Wunschbilder. Sondern um den wirklichen Alltag mit Hund.

Hundehaltung heißt nicht „Ich hab’s im Herzen“.
Sondern: Ich ziehe es im Alltag durch. Jeden Tag. Auch wenn’s regnet. Auch wenn’s teuer wird. Auch wenn’s wehtut.

Noch vor dem ersten Gedanken an einen Hund solltest du wissen, was auf dich zukommt – auch finanziell.

Hund anschaffen: Bist du wirklich bereit? Die 7 wichtigsten Entscheidungsfragen

Vielleicht hast du schon stundenlang Hundeanzeigen durchforstet. Vielleicht steht „Golden Retriever“ auf deiner Wunschliste unter „Neues Leben anfangen“.

Aber zwischen der Idee „Ich will einen Hund“ und dem echten Alltag liegen Welten – oder sagen wir: Spaziergänge bei Dauerregen, ungeplante Tierarztbesuche und plötzliche Sinnkrisen um 5:12 Uhr.

Hundehaltung ist kein Wunschkonzert. Sie ist Alltag. Und zwar nicht der gemütliche Teil mit Sofakuscheln und romantischen Instagram-Spaziergängen mit Schnappschüssen im Wald. Sondern der früh anfängt, spät aufhört, stinkt, stresst – und manchmal verdammt teuer wird.

Und dein Alltag fragt nicht: „Meinst du´s gut?“

Sondern: „Ziehst du das durch – auch wenn’s unangenehm wird?“

Wenn du das nicht nur aushalten, sondern mittragen willst, kommt jetzt der ehrliche Teil:
Sieben knallharte Fragen, die du dir stellen musst, bevor du einen Hund anschaffst. Ohne Ausreden. Ohne Romantikfilter. Nur du – und der Alltag mit Hund, der nicht fragt, ob du bereit bist.

Bin ich bereit für einen Hund? Diese 7 Fragen geben die Antwort

Hast du täglich Zeit für deinen Hund – oder würde er regelmäßig allein bleiben?

Berufstätigkeit und Hundehaltung – passt das wirklich zusammen? Ein Hund, der täglich acht bis zehn Stunden allein ist, wird nicht ausgeglichener – sondern einsam, frustriert und irgendwann auffällig.

Langeweile ist kein Training. Einsamkeit ist kein Charaktertest.

Stell dir vor, du sitzt den halben Tag allein in einer Wohnung – ohne Aufgabe, ohne Kontakt, ohne zu wissen, wann jemand zurückkommt. Würde dich das glücklich machen?

Wenn dein Alltag keinen Raum für Gassi, Nähe und Struktur lässt, brauchst du keinen Hund. Vielleicht nur ein Bild von einem – am Kühlschrank. Oder als Bildschirmhintergrund.

 Wenn du’s schnell brauchst, aber ehrlich willst:

  • Täglicher Zeitbedarf: mind. 2–3 aktive Stunden
  • Nicht „irgendwie schaffen“, sondern fest einplanen
  • Keine Betreuung = kein Hund

Wärst du bereit, deinen Jahresurlaub für Tierarztbesuche oder Pflege zu opfern?

Was dir dein Hund wirklich bedeutet, zeigt sich nicht im Alltag, sondern im Ernstfall. Dann entscheidet sich alles zwischen Zeitaufwand und deinen Prioritäten. Zwischen dem, was du willst – und dem, was du bereit bist zu opfern, wenn’s drauf ankommt.

Viele stellen sich Urlaub mit Hund so vor: Strand, Berge, Sonnenuntergang mit Schirmchen-Drink. Die Realität gehört auch dazu. Und sie kann völlig anders aussehen.

Ein kranker oder frisch operierter Hund ist kein Patientenbesuch – sondern ein Vollzeitjob (und ja, ich kann sogar mehrere Lieder davon singen). Vier Wochen Pflege, Medikamente, Schlafentzug. Kein Ausnahmezustand, sondern fester Bestandteil des Deals, wenn du dich für Hundehaltung entscheidest. Mit allem, was dazugehört.

Der Hund bleibt auch, wenn’s unpraktisch wird. Die Frage ist: Bleibst du dann auch?

Kurz, aber nicht schmerzlos:

  • Notfälle kosten Zeit, Nerven und Flexibilität
  • Pflege bedeutet nicht nur Medikamente – sondern Schlafmangel, Sorgen, echte Nähe
  • Urlaub = Backup-Zeit, nicht nur Erholung

Du willst im Krankheitsfall entscheiden können – nicht nach Kontostand. Hier erfährst du, was eine Hundeversicherung abdeckt – und wo ihre Grenzen liegen.

Konzentrierst du dich beim Spazierengehen wirklich auf deinen Hund?

Gassi gehen heißt Beziehung – nicht nur Pflichtprogramm.
Der Spaziergang mit deinem Hund ist nicht nur Bewegung – er ist euer wichtigstes tägliches Gespräch.
Wer dabei mehr auf sein Handy schaut als auf die Leine, verpasst nicht nur das Kothäufchen – sondern den Moment, in dem echte Bindung entsteht.

Viele Hunde wirken „nervös an der Leine“ oder „ziehen ständig“, weil sie das Gefühl haben, alleine unterwegs zu sein.
Sie suchen Führung – du scrollst durch Reels.

Spazierengehen mit Hund ist kein Spaziergang. Es ist Beziehungsarbeit in Bewegung.
Dein Hund liest dich, auch wenn du nicht sprichst: Körpersprache, Tempo, Aufmerksamkeit – alles ist Kommunikation.
Und wenn du nicht mitgehst, sondern nur hinterherläufst, dann redest du zwar nicht – aber du sagst trotzdem was.

Redest du mit – oder gehst du nur mit?

Kannst du jährlich mehrere Monatsgehälter für deinen Hund einplanen – plus Notfälle?

Ein Hund kostet nicht „ein bisschen was“ – er kostet ständig.
Jeden Monat, jedes Jahr, oft dann, wenn du es am wenigsten brauchst.

Tierarzt. Futter. Versicherung. Hundesteuer. Verhaltenstraining, falls dein Vierbeiner doch nicht mit dem Leben klarkommt, das du ihm bieten willst.
Und dann kommen die unerwarteten Rechnungen: wie bei meiner Ellie.
Krampfanfälle. Notfallklinik. Schweiz. Spezialisten. Kreditkarte.
Nicht „ein bisschen teuer“, sondern „was verkaufe ich zuerst?“

Hundehaltung heißt auch: Rücklagen haben. Nicht nur Liebe, sondern ein finanzielles Sicherheitsnetz.

Wenn du dir also einen Hund anschaffen willst, solltest du mindestens 120 bis 200 € monatlich einplanen (je nach Größe des Hundes) – plus Rücklagen von 1.000 bis 2.000 € im Jahr, damit du in Notfällen nicht improvisierst, sondern helfen kannst.

Denn wenn du zögerst, zahlst nicht du den Preis. Sondern dein Hund.

Was passiert, wenn du ausfällst – durch Krankheit, Jobstress oder Dienstreise?

Was passiert mit deinem Hund, wenn du plötzlich nicht kannst? Wenn du krank wirst, beruflich weg musst oder einfach mal zwei Tage raus bist?

Wer übernimmt den Hund? Wirklich.

„Vielleicht die Nachbarn“ ist kein Betreuungsplan – das ist ein Lottoschein.
Und Hunde sind keine Glücksspielfiguren. Sie brauchen Routine, Bezugspersonen und verlässliche Betreuung, wenn du ausfällst.

Ohne festen Plan B ist dein Plan A nichts wert.
Und ohne Plan B ist am Ende dein Hund der Verlierer.

Was, wenn dein Hund nicht so „funktioniert“, wie du’s dir vorgestellt hast?

Er bellt. Er knurrt. Er zerstört. Er pinkelt ins Bett. Vielleicht alles gleichzeitig.
Willkommen im echten Alltag mit Hund – und willkommen bei deiner Frustgrenze.

Was tust du, wenn dein Hund nicht gehorcht? Wenn Training nicht sofort wirkt? Wenn aus dem Traumhund ein tierischer Ausnahmezustand wird?

Bleibst du dran – suchst du Hilfe? Oder denkst du insgeheim schon an Rückgabe, obwohl du’s noch nicht mal ernsthaft versucht hast?

Wenn das Wort „abgeben“ in deinem Kopf vorkommt, bevor dein Hund überhaupt eingezogen ist, dann bist du nicht bereit.
Nicht für einen Hund. Nicht für Verantwortung. Und schon gar nicht für das, was ein echtes Lebewesen mit Charakter von dir fordert.

Willst du wirklich einen Hund – oder nur dazugehören?

Alle posten #Hundeglück. Vanlife. Sonnenuntergang. Border Collie im Beifahrersitz. Hund als Trend vs. echte Lebensentscheidung

Aber willst du wirklich das Leben mit Hund – oder nur das Bild davon?

Ein Hund ist kein Accessoire. Kein Selfie-Tool. Kein emotionales Pflaster.
Er ist kein Beweis, dass du empathisch bist. Und ganz sicher kein Filter gegen Einsamkeit.

Ein Hund ist eine Entscheidung – nicht für Likes, sondern für ein Leben.
Mit Verantwortung. Mit Konsequenzen. Mit echtem Alltag.

Wenn du dir einen Hund anschaffen willst, frag dich zuerst:
Will ich dieses Tier – oder will ich dazugehören?
Denn dein Hund braucht keine Selbstdarstellung.
Er braucht dich. Komplett.

Bist du also wirklich bereit für den Hund – oder nur für die Vorstellung davon?

Wenn du bei mehreren dieser Fragen gezögert hast – gut so.
Es zeigt, dass du nachdenkst. Nicht impulsiv. Sondern bewusst.

Ein Hund braucht keine Perfektion.
Er braucht keine Supereltern, keine Vanlife-Kulisse, kein Futter-Abo mit Goldrand.
Aber er braucht:
Stabilität. Klarheit. Jemanden, der nachts um drei aufsteht – nicht weil’s Spaß macht, sondern weil es dazugehört.

Ich habe viele Menschen erlebt, die sich einen Hund angeschafft haben – aber keinen Alltag dafür hatten.
Und noch mehr Hunde, die das ausbaden mussten.

Wenn du jetzt denkst: „Das klingt hart“ – dann bleib dran.
Denn es wird nicht leichter. Aber ehrlicher.
Und genau das ist das Fundament, das ein Hund wirklich braucht: Verantwortung – nicht Euphorie.

Bevor du weiterliest: Wenn du gerade wirklich darüber nachdenkst, dir einen Hund anzuschaffen – dann lies zuerst meinen Artikel zum Hundekauf mit Klartext, Checklisten und ehrlichen Fragen.

Hund anschaffen: so verändert ein Hund dein Leben wirklich

Einen Hund anschaffen? Klingt nach einem Herzenswunsch – bis der Alltag beginnt.
Viele Menschen setzen sich erst mit dem Thema Hundehaltung auseinander, wenn der Hund schon eingezogen ist.
Dann liegt er auf dem Sofa, kommt nicht zur Ruhe oder wird krank. Und du?
Stehst mittendrin – ohne Plan, dafür mit Verantwortung.

Genau hier beginnt das Problem:
Ein Hund ist kein Impulskauf, sondern ein Lebewesen mit echten Bedürfnissen – Zeit, Nähe, Pflege.
Wer sich vorher nicht mit Kosten, Betreuung und Alltag mit Hund beschäftigt,
riskiert Überforderung – und enttäuschte Erwartungen auf beiden Seiten.

Ich hab das oft gesehen. Es scheitert selten an der Liebe zum Hund.
Aber viel zu oft an fehlender Vorbereitung – und der Illusion, dass ein Hund einfach mitläuft.

Alltag mit Hund: Kein Netflix-Kuscheln, sondern Struktur, Pflege & Verantwortung

Ein Hund verändert deinen Alltag grundlegend. Gassi gehen, Fütterungszeiten, Pflege, Training, Tierarzttermine – und das alles nicht, wenn es dir passt, sondern immer. Bei jedem Wetter, bei jedem Gesundheitszustand.

Realistischer Zeitaufwand pro Tag: 2–3 Stunden – mindestens.

Wenn du denkst, das „geht schon irgendwie“ – dann bist du bereits in der Gefahrenzone. Verhaltensprobleme bei Hunden entstehen oft aus Vernachlässigung im Alltag.

Urlaub mit Hund: Planungsaufwand statt Spontantrip

Urlaub mit Hund klingt romantisch, ist aber logistischer Aufwand. Spontane Reisen? Eher schwierig.

Fliegen mit Hund? Nur mit spezieller Transportlösung. Hotels mit Hund? Möglich, aber oft teuer oder mit Einschränkungen.

Fazit: Reisen mit Hund ist machbar – aber kein Selbstläufer. Es bedeutet Organisation, Einschränkungen und Kompromisse. Mehr dazu? Dann schau mal in meinen Ratgeber zum Urlaub mit Hund.

Was kostet ein Hund? Laufende Kosten & finanzielle Rücklagen

Die monatlichen Kosten der Hundehaltung summieren sich:

  • Futter
  • Tierarzt
  • Hundesteuer
  • Haftpflichtversicherung
  • Ausstattung

Dazu kommen unvorhergesehene Ausgaben wie Notfall-OPs, Spezialfutter oder Physiotherapie.

Beispiel: Mein Hund Quentin hatte zwei Kreuzbandrisse. Kosten: 7.000 Euro. Plus eine Autoreparatur zur selben Zeit.

Budget-Empfehlung:

  • 120–200 Euro monatlich pro Hund
  • 1.000–2.000 Euro jährlich als Notfallrücklage (ebenfalls PRO Hund)

Wenn du zögerst, ob du dir das leisten kannst – dann rechne es vor dem Hundekauf durch. Denn sonst zahlt am Ende dein Hund den Preis.

Aus Erfahrung kann ich dir sagen: Ein Hund kann ganz schön das Budget sprengen. Was das bedeutet und welche Kosten wirklich auf dich zukommen, habe ich dir hier durchgerechnet

Hundeerziehung: Kein Selbstläufer, sondern tägliche Beziehungsarbeit

Hundeerziehung braucht mehr als Snacks und YouTube-Tutorials. Dein Hund braucht klare Regeln, Konsequenz und einen Menschen, der Führung übernimmt.

Wenn das nicht klappt? Dann brauchst du Hilfe. Vom Hundetrainer, Verhaltensberater oder Sachkundigen. In vielen Bundesländern ist der Sachkundenachweis Hund übrigens Pflicht – sinnvoll ist er überall.

Übrigens: In Österreich ist der Sachkundenachweis ab 01.07.2025 Pflicht – und zwar BEVOR man sich den Hund kauft. Ein super Schritt in Richtung Tierschutz und Verantwortung. Ich feiere es bereits!

Hundehaltung betrifft dein gesamtes Umfeld

Ein Hund lebt in deinem sozialen Netzwerk.

  • Was, wenn dein Kind plötzlich Angst vor dem Hund bekommt?
  • Wenn dein Partner nicht mitzieht?
  • Wenn dein Nachbar wegen Bellen mit dem Anwalt droht?
  • Was, wenn du umziehen musst und keine Wohnung mit erlaubter Hundehaltung findest?

Hundehaltung verändert deinen Alltag UND dein Umfeld. Und sie verändert deine Freiheit: Spontane Events, Überstunden, Reisen – alles nicht unmöglich, aber komplizierter.

Am Ende des Tages muss jemand Gassi gehen. Und wenn niemand da ist? Dann bist du es. Immer.

Chaos inklusive: Alltag mit Hund ist kein Katalogmotiv

Ein Hund bringt Leben – und Leben ist chaotisch.

  • Haare, Schlamm, Geruch: Standardprogramm
  • Teppiche und Sofas? Gute Erinnerungen
  • Mietwohnung? Ohne Erlaubnis riskant

Und ja: Hundehaltung in der Mietwohnung kann ein rechtliches Problem werden. Frag also besser vorher deinen Vermieter und lass es im Mietvertrag verankern.

Pro-Tipp: Es gibt Haftpflichtversicherungen für Hunde, die eine Erweiterung beinhalten: Abdeckung von Schäden in der Wohnung oder im Haus – kostet aber mehr.

Was, wenn es mit dem Hund nicht klappt?

Wenn du alles versucht hast und nichts geht mehr, brauchst du keine Kurzschlussreaktion. Du brauchst einen Plan:

  • Hundetraining
  • Pflegestellen
  • Beratung durch Tierschutzvereine

Ein Hund ist keine Ware mit Rückgaberecht. Und Tierheime sind keine Entsorgungsstellen für Lebensenttäuschungen.

Wenn du denkst: „Ganz schön viel“ – dann hast du recht. Aber genau diese Ehrlichkeit ist die beste Grundlage für eine verantwortungsvolle Entscheidung.

Jetzt wird’s konkret: Selbsttest – Alltag mit Hund

7 Tage Hund – ohne Hund. Teste deinen Alltag vor dem Kauf.

Ein realistischer Selbsttest Hundehaltung, der zeigt, ob dein Leben wirklich bereit ist:

  • Keine Theorie
  • Kein Filter
  • Kein Napf

Nur du. Und dein Alltag.

Trotz guter Erziehung kann dein Hund Schaden anrichten – und du haftest dafür. Wann eine Hundehaftpflicht gesetzlich vorgeschrieben ist, was sie kostet und was sie schützt, liest du hier im Klartext.

Selbsttest Hundehaltung: 7 Tage Alltag ohne Hund, aber mit Wahrheit

Ein Hund verändert dein Leben – aber ist dein Leben überhaupt bereit für einen Hund?
Genau das zeigt dir dieser 7-Tage-Selbsttest. Kein Fragebogen, keine Wunschliste – sondern Alltag pur.
Sieben Tage, sieben Situationen – so realistisch wie möglich.
Für alle, die überlegen, sich einen Hund anzuschaffen, und herausfinden wollen, ob Hundehaltung wirklich in ihren Alltag passt.

Montag – Früh raus: Der Tag beginnt mit Gassigehen – ob du willst oder nicht

6:00 Uhr. Draußen ist es noch dunkel, der Regen klatscht gegen die Fenster. Ich hab mies geschlafen.
Aber ich geh raus. Nicht irgendwann. Jetzt.

Ich stehe auf, noch halb im Traum. Jacke über den Pyjama, Gummistiefel, Leine – fertig. Kein Kaffee. Kein „nur noch fünf Minuten“. Kein Verhandeln.

Der Hund muss – egal, wie es mir geht.
Er fragt nicht, wie ich geschlafen hab. Ob ich Termine habe. Ob mein Kopf leer oder voll ist.
Er weiß nur: Ich bin dran. Und ich weiß das auch.

Wenn du das romantisch findest, geh einmal mit Migräne bei Nieselregen drei Runden um den Block, bevor du dein Frühstück siehst.
Das ist kein Drama. Aber es ist Realität. Täglich. Und sie interessiert sich nicht für deine Ausreden.

Selbsttest: Stell dir den Wecker morgen auf sechs. Geh direkt raus – mit Kapuze, ohne Scrollen, ohne Motivation.
Und dann frag dich um acht: Wie oft würdest du das freiwillig machen, wenn niemand dich zwingt – außer der Verantwortung?

Dienstag – Alltag mit Hund: Dauerpräsenz statt Rückzug

Ich arbeite von zu Hause aus. Der Hund freut sich drüber – ist immer in meiner Nähe.
Er reagiert auf jedes Geräusch. Beobachtet mich, während ich schreibe.
Legt mir Spielzeug vor die Füße, während ich versuche, konzentriert zu telefonieren.

Wenn ich kurz Luft holen will, kommt er näher. Wenn ich mich zurückziehe, wird er nervös.
Ich bin für ihn da – nicht nur körperlich, sondern emotional. Und das merkt er. Immer.

Ein Hund unterscheidet nicht zwischen Deadline und Freizeit. Für ihn bist du entweder erreichbar – oder abwesend.
Und wenn du länger abwesend bist, obwohl du im Raum sitzt, wirst du es merken. An Blicken. An Unruhe. Am Verhalten.

Selbsttest: Nimm dir heute drei Zeitfenster à 30 Minuten, in denen du nichts machst außer präsent sein.
Kein Handy. Kein Podcast. Keine halben Gedanken.
Und dann frag dich: Was fällt dir schwerer – nichts zu tun oder wirklich da zu sein?

Mittwoch – Schlaflos mit Hund: Nachtschichten sind Teil der Realität

Letzte Nacht war unruhig. Der Hund hat gebellt, geschnauft, gewimmert – irgendein Schatten draußen, irgendein Geräusch.
Ich bin mehrmals aufgewacht. Einmal raus. Wieder rein. Wieder raus. Wieder versucht zu schlafen.

Und morgens? Steht er da – als wäre nichts gewesen. Bereit für den Tag.
Ich bin auch da. Nur nicht ganz so bereit.

Der Punkt ist: Er kann nicht anders. Aber ich kann mich entscheiden.
Und ich hab mich entschieden, da zu sein. Auch müde. Auch erschöpft.

Ein Hund verlangt keine Perfektion. Aber er merkt, wenn du nichts mehr gibst.
Und dann beginnt der Frust – auf beiden Seiten.

Selbsttest: Stell dir diese Woche zweimal den Wecker gegen 3:30 Uhr. Steh auf. Geh eine kleine Runde.
Keine Ausrede. Kein „nur testweise“.
Frag dich am nächsten Tag: Wär das tragbar – regelmäßig – oder wäre das der Punkt, an dem du aufgibst?

Donnerstag – Hund im Alltag: Konflikte, Frust & Fremdverantwortung

Eigentlich war es ein schöner Spaziergang.
Wald. Sonne. Ruhe. Ich war mit meiner alten Hündin Ellie draußen – langsam, routiniert, entspannt.

Bis uns der Freilaufhund entgegenkam.
So einer, der angeblich „nichts tut“, aber dann doch mit Karacho durchstartet und meine Hündin einfach umrennt.
Sie hat sich erschrocken, ich hab mich aufgeregt, und die anderen Halter? Schulterzucken. Genervt.
Ich beschwere mich. Natürlich tu ich das. Und werde behandelt, als wär ich das Problem.

Zuhause dann: Hund voller Zecken. Es ist Mai.
Die Biester bleiben nicht brav im Fell. Sie krabbeln auf dem Sofa, im Teppich, an der Wand.
Mein Partner findet das nicht lustig. Die Stimmung kippt.
Nicht laut. Nicht dramatisch. Nur diese kleinen, unausgesprochenen Reibungen, die irgendwann groß werden.

Ich bleibe ruhig. Weil ich weiß, dass genau das dazugehört.
Nicht nur die Waldidylle, sondern auch der Frust, die Diskussionen, das Gefühl, allein mit allem zu sein.

Selbsttest: Frag dich heute nicht, ob du Hunde magst.
Sondern, ob du mit all dem klarkommst, was dazugehört – auch, wenn’s niemand auf Instagram zeigt.

Freitag – Spontanität ade: Hund und Freizeitplanung

Spontan ins Kino. Kurztrip übers Wochenende. Ein Abendessen.
Früher hab ich gesagt: „Klar, bin dabei.“ Jetzt sag ich: „Ich kann nicht.“

Warum? Weil niemand da ist, der übernimmt.
Die Pension ist voll. Die Nachbarn sind nicht da. Der Hund kann nicht alleinbleiben.
Ich weiß: Ich kann nicht einfach weg.

Ich bleib zu Hause. Nicht, weil ich’s nicht anders wollte – sondern weil ich’s gewählt hab.
Und trotzdem tut’s weh. Nicht immer. Aber heute. Und das ist okay.

Selbsttest: Sag heute einen Plan ab – so, als wär da ein Hund, der auf dich angewiesen ist.
Kein echtes Tier, klar. Aber der Gedanke reicht.
Was fühlst du? Frust? Reue? Oder bist du okay damit, weil du weißt, wofür du’s tust?

Samstag – Hund im sozialen Umfeld: Du wirst zum Schutzschild

Besuch ist da. Der Hund ist mittendrin. Nicht leise. Nicht angepasst.
Er bellt. Er springt. Er testet. Er spürt alles – und reagiert auf alles.

Und ich? Ich balanciere. Zwischen Erklären, Dämpfen, Beruhigen.
Ich entschuldige mich mehr, als ich will. Ich verteidige mehr, als ich sollte.
Und irgendwann merke ich: Ich bin kaum noch Teil des Treffens – ich bin die Brücke zwischen Welt und Hund.

Das erschöpft. Weil du nicht nur für dich einstehen musst – sondern für jemanden, der von dir abhängig ist.

Selbsttest: Geh heute durch deinen Tag, als wär dein Hund überall dabei.
Im Café. Beim Einkaufen. Beim Besuch.
Wär das noch dein Tag – oder wärst du nur noch Funktion?

Sonntag – Notfall und Realität: Hundeverletzung, Klinik & Konsequenzen

8 Uhr morgens. Eine große Runde über unsere Lieblingswiese.
Die Hunde toben, rennen, spielen. Es ist ruhig. Es ist schön.
Bis plötzlich ein Aufschrei kommt – und alles kippt.

Quentin kommt zurück. Auf drei Beinen.
Kein Jaulen, kein Winseln. Nur Schmerz. Und Instinkt.

Ich trage ihn nach Hause. 21 Kilo. 20 Minuten lang.
Kein Auto in der Nähe, kein Mensch, der fragt, ob ich Hilfe brauche. Nur ich. Und mein Hund.
Es ist Sonntag. Ich versuche, einen Tierarzt-Notdienst zu erreichen. Keine Chance.
Ich atme tief durch. Dank meiner Ausbildung als Tierarzthelferin bleibe ich ruhig. Und bei ihm.

Ich weiß, was kommt. Montag früh geht es nicht ins Büro.
Es geht in die Tierklinik. Ohne Termin. Mit Kosten, die sich nicht wegdiskutieren lassen.
Ich weiß auch: Mein Arbeitgeber wird das nicht witzig finden.

Aber das hier ist nicht verhandelbar.
Weil ich Verantwortung übernommen habe – für ein Lebewesen, das sich nicht selbst helfen kann.

Selbsttest: Frag dich, ob du das tragen kannst.
Nicht nur deinen Hund. Sondern das, was solche Tage auslösen – körperlich, emotional, beruflich, finanziell.
Und wenn du da nicht ausweichst, sondern innerlich bleibst, weißt du, was es heißt, bereit zu sein.

Hund anschaffen – ja oder nein?

Kein Test sagt dir, ob du bereit bist. Aber dieser zeigt dir, was auf dich zukommt.

Wenn du das hier gelesen hast – und trotzdem willst, nicht trotz der Realität, sondern wegen ihr – dann bist du näher dran, als du denkst.

Denn ein Hund braucht keine Perfektion. Sondern Ehrlichkeit, Präsenz und jemanden, der bleibt, wenn’s unpraktisch wird.

Und falls du beim Test gemerkt hast, wie schnell Alltag unplanbar wird: Hier liest du, wie eine OP-Versicherung im Ernstfall schützt – und was sie wirklich leistet.

Leben mit Hund: Was ein Hund wirklich von dir braucht

Ein Hund zieht nicht einfach bei dir ein – er zieht in dein Leben ein.
Und er bringt Erwartungen mit: Nähe, Struktur, Sicherheit, Klarheit.
Viele unterschätzen, was ein Hund im Alltag wirklich braucht – und was es bedeutet, ihn nicht nur zu lieben, sondern zu halten.
Leben mit Hund heißt, präsent zu sein – jeden Tag, bei jedem Wetter, in jeder Stimmung.
Hier erfährst du, worauf es wirklich ankommt:

  • wenn aus dem tapsigen Fellball ein pubertierender Sturkopf wird, der alles hinterfragt, außer dein Nervenkostüm.
  • wenn dein Alltag brennt, du auf dem Zahnfleisch gehst – und dein Hund trotzdem seine gewohnte Struktur braucht, als würde nichts davon passieren.
  • Dein Partner sich von dir trennt und du plötzlich alles alleine regeln musst.
  • Du eine neue Wohnung brauchst, aber der Hund da ist.
  • wenn der Hund alt wird. Und krank. Und inkontinent. Und du nicht mehr zur Hunderunde fährst, sondern zur Tierphysiotherapie – mit gebrauchtem Nervenkostüm, aber vollem Herzen.

Einen Hund anzuschaffen heißt nicht einfach nur einen Hund zu kaufen. Denn ein Hund verändert alles.
Er prägt deine Abläufe, beeinflusst deine Beziehungen, berührt dein Umfeld – ob du willst oder nicht.
Verantwortung für einen Hund bedeutet auch Verantwortung gegenüber anderen: deinen Kindern, deinem Partner, deinem Vermieter, deinen Nachbarn.

Und damit sind wir längst über das romantisierte Gassi-Gehen hinaus.
Ein Hund ist kein Deko-Objekt mit Herzschlag, kein emotionales Statussymbol.
Er ist ein Lebewesen – mit individuellen Bedürfnissen, einem eigenen Charakter und der tief verwurzelten Erwartung, dass du ihn verstehst, führst und schützt.

Was ein Hund wirklich von dir braucht

Klarheit statt Kuschelkurs
Ein Hund braucht Orientierung, keine Tagesformpädagogik.
Regeln, die gelten. Grenzen, die Halt geben. Und Menschen, die sich nicht wegducken, wenn’s unbequem wird.

Zeit – jeden Tag, viele Jahre lang
Präsenz ist kein Add-on. Sie ist die Grundbedingung für Vertrauen.
Du kannst vieles ausgleichen – aber nicht, dass du nicht da warst.

Führung – nicht nur Freundschaft
Dein Hund sucht Halt, nicht Zustimmung.
Wenn du nicht führst, muss er es tun. Und das geht selten gut aus.

Empathie – mit Haltung
Gefühl ist wichtig, aber kein Handlungskonzept.
Dein Hund braucht jemanden, der mitfühlt, aber trotzdem handelt.
Sonst verliert er sich. Und irgendwann auch dich.

Rücksicht auf Rasse und Prägung
Ein Jagdhund wird nicht zum Netflix-Buddy, nur weil du das gern hättest.
Jede Herkunft bringt Eigenarten mit. Wer die ignoriert, überfordert – sich selbst, den Hund oder gleich alle Beteiligten.

Ich habe Hunde gesehen, die geliebt wurden – und trotzdem scheiterten.
Nicht, weil es an Zuneigung fehlte, sondern an Haltung.
Weil niemand wusste, was der Hund wirklich braucht. Weil niemand ihn führte.
Weil jemand dachte: „Das wächst sich raus.“
Hat es nicht.

Ein Hund wächst nicht in dein Leben hinein.
Er formt es um – ob du vorbereitet bist oder nicht.
Und wenn du keine Richtung gibst, verliert er sich. Wird unruhig, auffällig, überfordert.
Und irgendwann stehst du daneben – hilflos, frustriert, ratlos.

Liebe ist der Anfang. Aber sie reicht nicht.
Nicht, wenn du fünfzehn Jahre tragen willst.
Nicht, wenn du Verantwortung ernst meinst.

Ein Hund braucht deine Zeit. Deine Klarheit. Deine Entscheidung – auch dann, wenn du müde bist.
Auch dann, wenn niemand es sieht. Auch dann, wenn’s dich überfordert.

Und er braucht dich bis zum Schluss.
Nicht bis zur ersten Trennung. Nicht bis zum Umzug. Nicht bis zu dem Punkt, an dem’s unbequem wird.
Sondern bis zu dem Moment, in dem du ihm in die Augen schaust – zum letzten Mal – und sagen kannst:
Ich war da. Immer.

Das ist keine Heldengeschichte.
Es ist die einzige, die zählt.

Reicht deine Liebe für fünfzehn Jahre?

Für all die Morgen, an denen es regnet. Für all die Nächte, in denen du aufstehst, weil er zittert.
Für all die Tage, an denen du keine Kraft hast – aber trotzdem gehst.

Wenn du jetzt noch sagst: Ja
dann mach aus deiner Liebe Haltung.
Aus deinem Wunsch: Verantwortung.
Aus „vielleicht“: eine Entscheidung.

Denn ein Hund braucht keine perfekte Welt. Er braucht dich. In echt. Mit Rückgrat. Mit Herz. Mit dem Willen, dazubleiben.

Mensch und Hund sitzen zusammen am Meer – symbolisiert Bindung

Ein Hund bedeutet Liebe, Verantwortung – und Gesetzestreue. Was du rechtlich beachten musst, findest du hier – kurz, klar, ohne Paragraphenwust.

Hundekauf: 7 Zeichen, dass du bereit für einen Hund bist

Bevor du dir einen Hund anschaffst, brauchst du keine Liste für Zubehör – sondern eine ehrliche Einschätzung deiner Lebensrealität.
Hundehaltung ist kein Hobby. Sie ist eine Haltung.
Diese Checkliste ist kein Feelgood-Test, sondern ein Spiegel:
Bist du bereit, nicht nur einen Hund zu wollen – sondern ihm auch gerecht zu werden?
Wenn du dich in diesen 7 Punkten erkennst, bist du näher an einer verantwortungsvollen Entscheidung, als viele andere es je sein werden.

Zeichen 1: Du wartest nicht auf den perfekten Moment – du schaffst ihn dir. Der ideale Zeitpunkt für einen Hund? Gibt’s nicht. Aber du hast aufgehört, Ausreden zu finden. Stress, Job, To-dos – du weißt, all das hört nie auf. Statt zu warten, hast du deinen Alltag umgestaltet. Ein Hund passt nicht in Pausen – er braucht Platz. Du bist bereit, ihn zu schaffen.

Zeichen 2: Du hast den Hundekauf geplant – nicht erträumt. Du kennst die Fakten: Zeit, Geld, Verantwortung. Du hast recherchiert, gerechnet, geplant. Rücklagen? Check. Notfallplan? Auch. Du verlässt dich nicht auf „wird schon gut gehen“, sondern bereitest dich vor. Kein Wunschdenken – sondern Klarheit.

Zeichen 3: Du willst keinen Hund als Lückenfüller – sondern als Lebenspartner. Einsamkeit, Social Media Trends oder Gruppenzwang? Nicht dein Grund. Du willst einen Hund nicht, weil dir etwas fehlt, sondern weil du bereit bist, etwas zu geben. Verbindlich. Langfristig. Mit Herz und Rückgrat.

Zeichen 4: Du weißt, dass Hundetraining kein Zaubertrick ist. Ein Hund kommt nicht als Seelenverwandter ins Haus. Bindung entsteht – durch Alltag, Reibung, Geduld. Du bist bereit, nicht nur durch das Süße zu gehen, sondern auch durch das Anstrengende. Beziehung entsteht, wo Erwartung auf Realität trifft – und du trotzdem bleibst.

Zeichen 5: Du liebst nicht das Bild vom Hund – sondern den echten Alltag. Nicht der Border Collie am Vanlife-Strand macht dich schwach, sondern der Gedanke an Verantwortung bei Regen, Dreck und Frust. Du bist bereit, auch das Unperfekte mitzutragen – nicht, weil du musst, sondern weil du willst.

Zeichen 6: Du brauchst keinen Applaus – du brauchst Klarheit. Likes? Egal. Meinungen? Interessant, aber nicht entscheidend. Du hast mit dir selbst gesprochen – und zugehört. Der Wunsch nach einem Hund ist nicht impulsiv. Es ist eine Entscheidung, die gewachsen ist. Ohne Filter. Ohne Show.

Zeichen 7: Du liest das hier – und denkst nicht: „Uff“ – sondern: „Ja.“ Nicht, weil es romantisch klingt, sondern weil es ehrlich ist. Du bist noch hier, obwohl’s unbequem ist – und das ist das beste Zeichen dafür, dass du bereit bist.

Hundehaltung beginnt mit Haltung. Diese Hundekauf-Checkliste ist kein Vertrag. Aber sie zeigt dir, ob du bereit bist, einen zu schließen – mit einem Lebewesen, das nichts braucht außer: dich. Echt. Klar. Da. Und damit du dich selbst nochmal überprüfen kannst, habe ich dir die wichtigsten Punkte zusammengefasst 👉 Checkliste zum Ausdrucken und abhaken

Verantwortung bedeutet auch Schutz – wie du deinen Hund rund um absichern kannst? Mit einer Tierkrankenversicherung

FAQ: Die wichtigsten Fragen vor dem Hundekauf

Diese Fragen begegnen mir ständig – in Gesprächen, Kommentaren, Nachrichten. Und nein, ich beantworte sie nicht als Hundetrainerin, nicht als Züchterin, nicht als Tierärztin. Ich beantworte sie als jemand, der seit über vier Jahrzehnten mit Hunden lebt. Mit Jungspunden, mit Senioren, mit Spezialfällen. Mit Sorgen, mit Rückfragen, mit Verantwortung.

Was du hier liest, ist keine fachliche Beratung – sondern gelebte Realität. Ungefiltert. Erfahrungsbasiert. Und manchmal unbequem. Aber ehrlich. Und genau das braucht es, bevor du einen Hund in dein Leben holst.

Wenn du merkst, dass du überfordert bist, brauchst du keinen Rückzieher – sondern einen Plan. Der erste Schritt ist, ehrlich zu benennen, was genau dich überfordert: Zeitmangel? Verhalten? Emotionaler Druck?

Dann geht’s an die Lösung: Hol dir Unterstützung. Ein guter Hundetrainer kann helfen – nicht nur bei der Erziehung, sondern auch beim Aufbau von Alltagssicherheit. Struktur hilft. Routinen geben Halt – deinem Hund und dir. Und: Hol dir Entlastung, bevor du am Limit bist. Überforderung ist kein Versagen. Aber zu spät Hilfe zu holen, kann zum Problem werden – für beide Seiten.

Ein Hund kostet – und zwar nicht einmal, sondern dauerhaft. Du solltest mit mindestens 150 bis 250 Euro pro Monat rechnen: Futter, Versicherung, Routine-Tierarztbesuche. Dazu kommen jährliche Fixkosten, unvorhergesehene Tierarztkosten, vielleicht Spezialfutter oder Physiotherapie. In Summe: 2.000 bis 3.000 Euro pro Jahr sind realistisch.

Und: Rechne nicht nur in Idealzeiten. Was passiert, wenn du plötzlich weniger verdienst? Wenn ein Notfall kommt? Wenn du in Elternzeit gehst oder allein dastehst? Wer das nicht durchrechnet, bringt sich – und den Hund – in eine verdammt schlechte Lage.

Zwei bis drei Stunden pro Tag solltest du mindestens für deinen Hund einplanen. Und nein, „mit ihm im Raum sein“ zählt nicht. Gemeint ist: Gassi gehen. Trainieren. Spielen. Kümmern. Pflegen. Reagieren. Präsenz, nicht Nähe. Aufmerksamkeit, nicht Anwesenheit.

Und das jeden Tag – bei jedem Wetter, bei jedem Stresslevel, auch wenn du müde bist oder keinen Bock hast. Ein Hund fragt nicht, ob du Zeit hast. Er hat Bedürfnisse. Täglich.

Dann beginnt das echte Leben. Kein Hund kommt maßgeschneidert. Manche bellen mehr. Andere sind ängstlich. Manche brauchen Training, Geduld, Fachwissen.

Wichtig: Das ist kein Fehler. Das ist normal. Wer hier zu schnell enttäuscht ist, hat nicht den falschen Hund – sondern die falsche Erwartung. Informier dich vorher. Und sei bereit, deinen Plan zu überarbeiten, wenn die Realität einen anderen Weg geht.

Nein. Du bist ein reflektierter Mensch. Zweifel sind kein Schwächezeichen – sie sind ein Zeichen von Verantwortung. Wer sich vorher ernsthaft Gedanken macht, schützt sich und den Hund vor falschen Entscheidungen.

Ein schlechter Mensch wärst du nur dann, wenn du dich unvorbereitet auf ein Tier einlässt – und es später dafür bluten lässt, dass du nicht ehrlich zu dir warst.

Einen Hund „kauft“ man nicht wie ein Möbelstück – man übernimmt Verantwortung für ein Lebewesen über viele Jahre.
Seriöse Wege sind:

  • Tierheim & Tierschutz: Hier warten Hunde, die ein Zuhause brauchen. Oft günstiger in der Anschaffung, aber mit Verantwortung für die Vorgeschichte.
  • Züchter mit Papieren: Nur, wenn sie seriös arbeiten (Verbandsmitglied, Gesundheitsnachweise, keine Massenzucht). Teurer, aber Herkunft und Gesundheit sind transparent.
  • Pflegestellen / Tierschutzorganisationen: Hunde, oft aus dem Ausland, die über Vereine vermittelt werden. Wichtig: nur über seriöse Vereine mit Vor- und Nachkontrolle.

Besonders bei Kleinanzeigen-Portalen gilt: Sei extrem vorsichtig. Dubiose Anbieter locken mit günstigen Preisen, falschen Papieren oder erfundenen Geschichten.
Woran du seriöse Anbieter erkennst – und wie du dich vor Betrug schützt – liest du in meinem Artikel Hundekauf über Anzeigen.

Beim Hundekauf geht es nicht nur um die Wahl der Rasse oder den ersten Kaufvertrag – sondern um Verantwortung auf vielen Ebenen:

  • Vertrag & Rechtliches: Seriöse Verkäufer bestehen auf einem Kaufvertrag mit klaren Angaben zu Hund, Herkunft und Gesundheitsstatus. Ohne Vertrag: Finger weg.
  • Gesundheit & Papiere: Impfungen, Chipnummer, tierärztliche Nachweise und (bei Züchtern) Ahnentafeln müssen transparent sein.
  • Seriöser Anbieter: Keine Übergaben auf Parkplätzen, keine Barzahlung ohne Nachweis, keine „Schnäppchenwelpen“.
  • Rassewahl & Alltag: Passt der Hund wirklich zu deinem Lebensstil? Hütehunde, Jagdhunde oder Familienrassen haben völlig unterschiedliche Ansprüche.
  • Tierschutz & Verantwortung: Tierheime und Pflegestellen sind eine Alternative – aber auch hier musst du genau prüfen, ob Organisation und Betreuung seriös sind.

Einen Überblick über alle wichtigen Punkte findest du im Artikel Hundekauf – worauf achten? – mit Checkliste, rechtlichen Hinweisen und Tipps für eine verantwortungsvolle Entscheidung.

Noch mehr Fragen?

Dann stell dir vorallem zuerst diese hier:

Würde dein zukünftiger Hund Ja zu dir sagen – so, wie du heute lebst, entscheidest und funktionierst?

Wenn du darauf eine ehrliche Antwort hast, klärt sich vieles andere fast von selbst.

Franziska von mitohnehund.de lebt mit Hunden, seit sie laufen kann.

Vom Welpenchaos bis zu Seniorenrunden kennt sie das echte Leben mit Hund – ohne Filter, ohne Pokale. Sie war Tierarzthelferin, hat Schafe mit Border Collies gehütet und reist heute mit ihrem Rudel im Camper durch Europa.

Franziska ist geprüfte Begleithundeführerin mit Sachkundenachweis – keine Trainerin, keine Influencerin. Was sie teilt, ist Erfahrung. Und Klartext. Für alle, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen.

Ich hab viel erzählt – jetzt bist du dran. Stehst du gerade vor der Entscheidung: Hund – ja oder ein? Kennst du das Bauchgefühl – oder die Zweifel? Was hat dich zum Nachdenken gebracht? Schreib’s in die Kommentare. Ehrlich. Direkt. Mit Namen – oder anonym. Ich lese alles. Und ich antworte.

8 Gedanken zu „Hundekauf – Bin ich wirklich bereit, mir einen Hund anzuschaffen?“

  1. Es klingt vielleicht hart: aber viele unterschätzen wirklich, wie stark sich der Alltag mit einem Hund verändert. Nicht nur im Guten. Ich kann ein Lied davon singen.

    Dein Artikel bringt das richtig gut rüber. Selbst wenn man (noch) gar keinen Hund hat – man spürt’s beim Lesen sofort.

    Beim Realitätscheck hatte ich bei ein paar Punkten direkt Bauchweh. Und das meine ich im besten Sinne: Genau solche greifbaren Szenarien und Fragen braucht es. Nicht als endgültiges „Nein“, sondern als Einladung, mal ehrlich in sich reinzuhören. Den eigenen Alltag zu reflektieren. Nicht das Wunschbild.

    Gerade jetzt, wo’s wieder schnell auf Weihnachten zugeht und viele anfangen zu überlegen, was ein schönes Geschenk für die Familie (oder für sich selbst) sein könnte …

    Ich hab den Artikel gleich mal bei Pinterest gespeichert. Dieser „Hund anschaffen – ja oder nein“-Test fehlt(e) vielen da draußen.

    Denn am Ende geht’s nicht um die Frage: „Will ich einen Hund?“
    Sondern um: „Bin ich bereit für die Realität, die mitkommt?“

    Ein Hund begleitet dich 15 Jahre oder länger. Wer nicht mit den Folgen einer unüberlegten Entscheidung leben will, sollte diesen Artikel zumindest mal gelesen haben – und sich ehrlich fragen, ob er wirklich bereit ist.

    Viele sind es nicht. Und genau deshalb leiden am Ende beide: der Mensch, weil er im Alltag überfordert ist. Und der Hund, weil er plötzlich „schwierig“ scheint.

    Grüße, Torsten …

    Antworten
    • Hey Torsten,

      dein Kommentar ist so treffsicher, ich hätte ihn glatt als Artikelüberschrift nehmen können. Genau das ist das Problem: Viele wollen den Hund, aber nicht den Alltag, der dazugehört. Und dann wird aus „süß“ ganz schnell „anstrengend“ – für beide Seiten.

      Ich finde es großartig, dass du das nicht als „Fingerzeig“ siehst, sondern als Einladung zur ehrlichen Selbstreflexion. Genau darum geht’s hier: nicht um ein „Du darfst keinen Hund haben“, sondern um die Frage: Bist du wirklich bereit, Verantwortung zu tragen – auch dann, wenn’s unbequem wird?

      Gerade in der Vorweihnachtszeit ist dieser Impuls so wichtig. Ein Hund ist kein Geschenk, das man zurückgeben kann, wenn der Alltag kommt. Und du hast vollkommen recht: Wer diesen Realitätscheck liest und dabei Bauchweh bekommt, ist näher an der Wahrheit als jemand, der sich nur Instagram-Bilder von Welpen anschaut. Und wenn du ein Lied davon singen kannst, dann weißt du ja erst recht, was ich meine.

      Danke fürs Speichern auf Pinterest – und fürs Mitdenken. Genau solche Fragen gehören an den Anfang jeder Entscheidung – und ich wünsche mir, dass sich mehr Menschen diesen Realitätscheck gönnen, bevor sie sich Hals über Kopf ins Abenteuer Hund stürzen.

      Grüße zurück, Franziska

    • Genau das ist es: Verantwortung auch dann tragen, wenn’s unbequem wird.

      Ich hab in meinem Umfeld mehr als einmal erlebt, wie aus anfänglicher Euphorie ganz schnell Ernüchterung wurde und wie dann beinahe panisch nach jedem vermeintlich rettenden Strohhalm gegriffen wurde.

      Nicht, weil der Hund „schwierig“ war. Sondern weil der Mensch nicht ehrlich zu sich selbst war und schlicht schlecht vorbereitet auf das, was mit dem Einzug eines Hundes wirklich kommt.

      Deine Checkliste ist da die beste Möglichkeit, um den eigenen Wunsch ehrlich zu reflektieren. Ein kleines Stückchen Alltag auszuprobieren, ohne dass schon ein Hund eingezogen ist. Mit Realitäten, die man einfach nicht wegdiskutieren kann.

      Und ja: Bauchweh beim Lesen ist nicht nur okay, sondern oft das Beste, was passieren kann. Es ist kein Zeichen dafür, dass man ungeeignet ist, sondern dass man sich ernsthaft mit der Entscheidung auseinandersetzt.

      Liebe Grüße, Torsten …

    • Hallo Torsten,

      vielen Dank für deinen erneuten Kommentar – ich freue mich immer, wenn du deine Sicht hier teilst. Du bringst es wieder einmal auf den Punkt: Verantwortung endet nicht dort, wo es unbequem wird.
      Gerade dieser ehrliche Blick auf die Realität fehlt oft, wenn sich Menschen einen Hund ins Leben holen möchten. Euphorie ist schnell da – aber nur, wer sich auch mit den weniger bequemen Seiten beschäftigt, wird langfristig beiden Seiten gerecht – sich selbst und vor allem dem Hund.

      Genau deshalb ist mir diese Checkliste und der 7-Tage-Selbsttest so wichtig. Sie sind keine „Spaßbremser“, sondern ein Werkzeug, um schon vor der Entscheidung ehrlich zu sich selbst zu sein. Denn Hundehaltung heißt nicht „Ich teile es auf Instagram“.
      Sondern: Ich ziehe es im Alltag durch. Jeden Tag. Auch wenn’s regnet. Auch wenn’s teuer wird. Auch wenn’s wehtut.

      Danke, dass du hier immer wieder mitdenkst und mitdiskutierst.

      Liebe Grüße, Franziska

  2. Vielen Dank für deine Artikel, die sehr hilfreich sind bei der Überlegung einen Hund anzuschaffen. In meiner Lebensmitte angekommen, finde ich mich nun in Umständen wieder, die es mir das erste Mal im Leben ermöglichen könnten, einen Hund zu halten, so wie ich es mir immer gewünscht habe. Durch einen Jobwechsel werde ich die Möglichkeit haben zu 90 % im Home-Office zu arbeiten. Das Büro, dass mir zur Verfügung steht muss einmal in der Woche besetzt sein. Es gibt allerdings keine Kolleginnen vor Ort. Der Hund kann dort auch in einem eigenen Raum sein, falls das notwendig wäre.
    Ich habe einen Teenager Sohn, der mich nur mehr für „Mahlzeiten und Hausaufgaben“ benötigt. D.h. ich habe einerseits eine Struktur, die durch meine Elternschaft vorgegeben ist, andererseits aber viel mehr Zeit alleine durch den Jobwechsel und das Alters meines Sohnes.
    Ich habe auch festgestellt, dass ich „fertig“ bin mit meinem bisherigen Lebensstil. Workshops, Kurztrips und sonstiges sind nicht mehr interessant. Einige Lebensziele, die ich erreichen wollte, sind abgehakt. Ein Hund war immer der große Wunsch. Allerdings möchte ich dem Tier das Bestmögliche bieten. Derzeit gehe ich bereits regelmäßig mit einem Hund aus dem Tierheim spazieren. Er wurde vor dem Hungertod gerettet. Trotz seiner negativen Erfahrung, ist er überaus freundlich, kooperativ und folgsam. Er bellt nicht, haart kaum und wird auch völlig zurecht vom Tierheim als absoluter Traumhund beschrieben. Man bekommt sozusagen einen fertig trainierten, fünf Jahre alten kastrierten Rüden. Nun der Haken. Er ist riesig. Auf den Fotos habe ich mich verliebt und beim ersten Treffen musste ich feststellen, dass das Tier fast doppelt so groß ist. Macht auch Sinn, denn er ist ein Cane Corso Mischling. Wir leben in einer normal geschnittenen Dreizimmerwohnung mit Balkon im zweiten Stock. Der Vermieter ist einverstanden, solange der Großteil der Bewohner:innen ihr Einverständnis gibt. Das Tierheim bestätigte mir mehrmals, solange ich mit dem Tier regelmäßig rausgehe, was ja auch der Sinn dahinter ist, warum ich mir einen Hund holen möchte, wäre das kein Problem, da der Hund generell sehr ruhig ist und weniger verspielt oder aktiv.
    Ausgestreckt ist das Tier wohl fast so groß wie mein Sohn. Es ist also, als würde eine dritte ganze Person mit im Haushalt sein, allein was den Platzanspruch anbelangt. In einen normalen Fahrradanhänger passt so ein Hund nicht, d.h. auch hier muss man tiefer in die Tasche greifen und eine gute Ausrüstung finden. Im Kofferraum würde er gerade mal so und so Platz haben.

    Vorbereitet habe ich mich ähnlich, wie du in deinem Artikel beschrieben hast. Ich habe meine Tage im Kopf gelebt, als wäre der Hund schon da. Jetzt müsste ich Futter herrichten, jetzt müsste ich rausgehen, jetzt regnet es gerade, aber in einer halben Stunde hört es auf, könnte ich den Spaziergang verschieben? Könnte ich ihn hierher mitnehmen? Wo wäre der Hund, wenn ich ihn nicht mitnehmen könnte?
    Dass mein Sohn da ist, ist grundsätzlich eine Unterstützung, obwohl das Tier ganz klar meine Verantwortung wäre. D.h. füttern und vielleicht kurz runter in den Garten um das nötigste Geschäft zu verrichten, wäre auf jeden Fall auch meinem Sohn zuzumuten.
    Ob und wann ich ihn alleine mit dem Hund einen richtigen Spaziergang machen lassen würde, würde die Zeit zeigen. Es besteht ein Kontakt zu einem Hundetrainer und ich wäre auch bereit mich öfters in einer Einzelstunde beraten bzw. unterrichten zu lassen. Auf Amazon ist schon einiges im Einkaufskorb, vor allem um das Auto „hundesicher“ zu machen.
    Der Punkt, der mich nun zögern lässt ist wirklich einzig und allein die Größe des Tieres. Manche Menschen fühlen sich von seiner Erscheinung auch eingeschüchtert, obwohl er sich nicht weniger für fremde Menschen und Tiere interessieren könnte. Aber auch die Kosten werden höher sein, allein dadurch dass alles XL sein muss.
    Hast du einen Tipp, wie ich zu einer Entscheidung kommen könnte?

    Antworten
    • Liebe Birgit,

      erstmal: Hut ab. Was du hier beschreibst, ist keine spontane Schwärmerei für Hunde – es ist reflektiert, durchdacht und mit einem Maß an Verantwortung, das ich mir öfter wünschen würde. Du hast dir nicht nur die schönen Seiten vorgestellt, sondern auch die unbequemen. Das macht riesigen Eindruck. Und die Tatsache, dass du dich für einen Tierheimhund interessierst, finde ich richtig gut.

      Ich glaube, du bist auf dem genau richtigen Weg: Du denkst nicht nur „Will ich diesen Hund?“, sondern „Kann ich ihm auch gerecht werden?“ – und das ist der Unterschied zwischen Tierliebe und echter Haltung.

      Ein paar Gedanken möchte ich dir mitgeben, weil du danach gefragt hast – ganz ohne Trainingsratschläge oder Rasseanalysen, sondern einfach aus dem Blickwinkel: Passt dieses Lebewesen in dein Leben?

      1. Die Größe ist kein Detail.
      Ein Hund dieser Kategorie ist nicht einfach „ein bisschen größer“ – er ist körperlich präsent wie eine dritte erwachsene Person im Haushalt. Du schreibst selbst, dass er fast so groß ist wie dein Sohn. Das ist kein Drama – aber es ist Realität. Wenn ein Reizauslöser kommt (ein anderer Hund, ein Knall, ein Kind mit Pizza in der Hand), ist er blitzschnell auf Augenhöhe mit deinem Sohn – oder dessen Freunden. Nicht, weil er böse ist, sondern weil er es kann. Die Frage ist: Kannst du in solchen Situationen sicher handeln? Kann dein Sohn es auch? Und ja – die Kosten werden nicht XL, sie werden XXL sein.

      2. Die Vergangenheit des Hundes bleibt sein Gepäck.
      Auch wenn der Hund freundlich und sanft wirkt: Er hat eine Geschichte. Und niemand – nicht das Tierheim, nicht du, nicht der netteste Trainer – kann vorhersagen, wann er ein Stück davon wieder auspackt. Gab es Vorfälle? Wurde das genau getestet? Was weißt du wirklich über seine Trigger? Es ist kein Grund zur Panik, aber eben auch keiner zur Verklärung. Ein Hund mit Erfahrung ist nicht fertig – er ist komplex.

      3. Was, wenn’s schiefgeht?
      Ich wünsch es keinem Hund, aber… was, wenn er krank wird? Was, wenn du ihn mal tragen musst?
      Ein Kreuzbandriss (da rede ich leider aus Erfahrung mit meinem Rüden), eine Magendrehung – das ist nicht nur teuer, sondern auch logistisch eine Herausforderung. Kannst du ihn im Notfall ins Auto bekommen? In den zweiten Stock? Allein? Wenn nicht: Wer hilft dir?

      4. Dein Umfeld zählt.
      Das schriftliche Einverständnis vom Vermieter ist wichtig – unbedingt. Aber auch die Reaktion der Hausgemeinschaft kann entscheidend sein. Nicht jeder findet große Hunde „süß“. Vielleicht hilft es, den Hund mal mitzubringen, ihn den anderen Bewohnern vorzustellen? Oft nimmt das viel Unsicherheit. Aber bitte auf keinen Fall ohne eine Person vom Tierheim oder den Hundetrainer, mit dem du in Kontakt bist!

      5. Was steckt im Mischling?
      Cane Corso klingt schon nach „Wow“. Aber was steckt noch drin? Manchmal hilft es, die rassetypischen Bedürfnisse zu kennen – nicht für ein Etikett, sondern für ein realistisches Bild: Wie viel Führung braucht er? Wie viel Ruhe? Wie viel Sicherheit? Gerade bei Mischlingen in XXL lohnt sich hier ein bisschen extra Recherche.

      6. Halten – nicht bändigen.
      Du musst ihn nicht „im Griff haben“ wie eine Maschine. Aber du musst ihn in jeder Situation führen können – emotional wie körperlich. Auch dein Sohn sollte das Können.
      Wenn du dir die Frage stellst: Könnte ich diesen Hund im Ernstfall festhalten? – und zwar nicht auf einer Blumenwiese, sondern an der Straße, bei Gewitter, im Dunkeln – dann hast du die wichtigste Frage überhaupt gestellt.

      7. Super: Du hast schon Unterstützung.
      Dass du mit einem Hundetrainer in Kontakt bist, ist ein großes Plus. Frag ihn, ob er dich eventuell auch zuhause begleiten kann – vielleicht sogar zu einem Treffen mit den anderen Mietern im Haus. Ein Blick von außen kann viel Klarheit bringen.

      Mein Rat?
      Ich finde es großartig, wie ernst du das alles nimmst. Und wie sehr du versuchst, nicht nur deinen Wunsch zu erfüllen, sondern einem Hund auch wirklich ein Zuhause zu geben – mit allem, was dazugehört.

      Vielleicht hilft es dir, nochmal ganz bewusst zu fragen:
      Will ich diesen Hund – oder wäre ein etwas kleinerer Wunsch auch erfüllend?

      Oder ganz pragmatisch:
      Würde der Hund dein Leben erweitern – oder überfordern?

      Ich bin wirklich gespannt, wie du dich entscheidest.
      Bitte halt mich auf dem Laufenden – es würde mich sehr freuen.

      Herzliche Grüße
      Franziska

  3. Liebe Franziska,

    vielen lieben Dank für deine ausführliche und sehr hilfreiche Antwort!

    Du beschreibst in deinen Punkten genau das, was mir momentan noch Sorgen bereitet.
    Hier kommt mein eigenes Körpergewicht ins Spiel, dass ungefähr gleich ist wie das des Hundes! Und hier weiß ich nicht, wie verantwortlich das ist, auch wenn er wunderbar erzogen ist. So wie du sagst, ich kenne ihn ja noch nicht in all seinen Facetten und weiß nicht, welche Trigger es für ihn gibt.
    Ich war gerade bei ihm im Tierheim und kann nur immer wieder sagen: das einzige was ihn unwiderstehlich anzieht ist alles Essbare. D.h. hier muss man achtsam sein, vor allem was Ausscheidungen von anderen Tieren angeht 🫣 Radfahrer, Pferde, andere Hunde, Menschen, Kinder sind ihm alle ziemlich egal.

    Vor allem der dritte Punkt beschäftigt mich: nein, ich wäre wahrscheinlich nicht wirklich im Stande das Tier über eine längere Strecke zu tragen. Hier kommt wieder die Größe ins Spiel. Denn genau diesen Gedanken habe ich mir bereits gemacht: was passiert wenn wir irgendwo zu Fuß unterwegs sind, und er verletzt sich?

    Was ich allgemein sagen kann: die Präsenz eines Hundes tut mir wahnsinnig wohl. So wie jetzt nach dem Spaziergang bin ich tiefenentspannt und erlebe das Miteinander mit einem Hund sowohl als entspannend, wie auch den Stress als positiv. D.h. es ist ein Stress, der mich ins Handeln bringt und allgemein positiv wirkt. Belebend.

    Zu deiner Frage bezüglich des Mix: man vermutet dass ein Boxer dabei ist.

    Ich werde noch einmal in mich gehen und mir die Möglichkeiten durch den Kopf gehen lassen, auch was die Adoption eines kleineren Hundes betrifft.

    Vielleicht entscheidet schlussendlich auch das Schicksal, da es für den Hund in XXL auch andere Interessenten gibt. Und wenn dort der beste Platz für ihn ist, dann soll es so sein.

    Ich bedanke mich vorerst vielmals für dein Feedback, dass mir sehr gut getan hat. Das letzte was ich möchte ist eine unüberlegte Entscheidung treffen. Da es für uns ein älterer Hund sein soll, möchte ich auf jeden Fall alles vermeiden, dass er wieder ins Tierheim müsste.

    Gerne melde ich mich, wie es ausgegangen ist. Alles Liebe,
    Birgit

    Antworten
    • Liebe Birgit,

      deine Worte lassen sehr tief blicken – nicht nur, wie sehr du diesen Hund willst, sondern auch, wie sehr du schon jetzt begreifst, was er verändern würde.

      Denn ja – ein Hund verändert das Leben.
      Er bringt Ruhe, wo vorher Leere war.
      Er bringt Struktur, wo vorher Zeit verrann.
      Und manchmal bringt er Chaos, genau dorthin, wo man dachte, man hätte endlich Ordnung 😉

      Er macht vieles leichter: Spazierengehen, Durchatmen, Ankommen.
      Aber er macht auch manches komplizierter – ganz besonders, wenn das Leben mal nicht nach Plan läuft.
      Ein verletzter Hund, ein zu kleiner Kofferraum, ein Treppenhaus, unsichere Nachbarn – das sind eben nicht nur praktische Hürden, sondern echte Alltagstests.

      Dass du den Gedanken zulässt, dass es vielleicht nicht dieser Hund sein wird, ist kein Aufgeben. Es ist eine Form von Stärke. Du willst das Richtige tun – nicht das, was sich im ersten Moment am schönsten anfühlt.
      Und das ist in meinen Augen der ehrlichste Weg, einem Hund gerecht zu werden.

      Ich wünsche dir, dass sich alles so fügt, wie es für euch beide am besten ist – du wirst spüren, wann sich ein „Ja“ auch wie eines anfühlt.

      Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie es für dich weitergeht – und freu mich, wenn du mich auf dem Laufenden hältst.

      Alles Liebe
      Franziska

Schreibe einen Kommentar zu Birgit Antwort abbrechen

Mit dem Abschicken deines Kommentars erklärst du dich damit einverstanden, dass dein gewählter Name (dies kann auch ein Pseudonym sein), deine eMail-Adresse, der Zeitpunkt der Erstellung deines Kommentars sowie (sofern von dir angegeben) die Angaben zu deiner Webseite gespeichert werden und nach Freigabe deines Kommentars dein gewählter Name, der Zeitpunkt der Erstellung deines Kommentars sowie die URL zu deiner angegebenen Webseite öffentlich sichtbar ist. Deine IP-Adresse wird nicht gespeichert.

Weitere Informationen zum Umgang mit deinen persönlichen Daten kannst du der Datenschutzerklärung entnehmen.