Obedience für Hunde einfach erklärt
Obedience Hundesport: Übungen, Prüfungen und Voraussetzungen im Überblick
Obedience für Hunde ist ein anspruchsvoller Hundesport mit festen Prüfungen, klaren Regeln und hoher Disziplin. Hier erfährst du, welche Übungen dein Hund absolvieren muss und welche Obedience-Klassen es gibt, wie der Ablauf einer Prüfung aussieht und was du für den Einstieg brauchst.
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Inhaltsverzeichnis:
Obedience ist Teamarbeit mit deinem Hund – ganz genau genommen. Dabei geht es nicht einfach nur darum, dass dein Hund „Sitz“ oder „Platz“ macht. Es geht darum, wie ihr beide als echtes Team zusammenarbeitet – mit klaren Signalen, ruhiger Konzentration und gegenseitigem Vertrauen.
Im Obedience lernt dein Hund, genau auf dich zu achten und auch kleine Anweisungen zuverlässig umzusetzen. Du lernst, wie du klar und fair mit ihm kommunizierst – ganz ohne Druck. Diese enge Zusammenarbeit verbessert nicht nur euer Training, sondern auch euren Alltag: Spaziergänge werden entspannter, Ablenkungen verlieren ihren Reiz, und dein Hund weiß, was du von ihm möchtest.
Dieser Überblick zeigt dir, was Obedience genau ist, wie die Prüfungen ablaufen, welche Übungen dazugehören und was du für den Start brauchst – ganz egal, ob dein Hund jung, alt, groß oder klein ist.
Wer mit seinem Hund sportlich aktiv wird, sollte auch an die passende Absicherung denken. Was eine Hundeversicherung leisten sollte – gerade im Hundesport – erfährst du im Artikel:
Was ist Obedience überhaupt - und wer kann daran teilnehmen?
Obedience ist eine Hundesportart, bei der es um absolute Präzision und klare Kommunikation zwischen dir und deinem Hund geht. Der Begriff bedeutet übersetzt „Gehorsam“ – aber im modernen Hundesport steht vor allem das Teamwork zwischen Mensch und Hund im Mittelpunkt. Gemeinsam arbeitet ihr an Übungen, die Konzentration, Feingefühl und zuverlässige Ausführung erfordern.
Dein Hund lernt, genau auf deine Kommandos zu reagieren – ob beim Fußgehen, Sitzen, Liegen oder beim schnellen Herankommen auf Zuruf. Fortgeschrittene Übungen wie das Apportieren, das Longieren oder das Reagieren auf Distanz zeigen, wie fein abgestimmt euer Zusammenspiel sein kann. Alles zielt darauf ab, dass ihr euch besser versteht – nicht nur im Training, sondern auch im Alltag.
Obedience ist kein Showprogramm. Es geht um exaktes Arbeiten, klare Abläufe und ruhige Konzentration – ganz ohne Druck. Und genau das macht diesen Hundesport so besonders: Die Grundlagen lassen sich auch im täglichen Leben einsetzen, zum Beispiel auf Spaziergängen oder in Begegnungen mit anderen Hunden.
Wer kann Obedience trainieren?
Grundsätzlich kann jeder Hund am Obedience teilnehmen – egal ob jung oder alt, Mischling oder Rassehund, mit oder ohne Handicap. Entscheidend ist, dass dein Hund mindestens 15 Monate alt und sozial verträglich ist. Aggressives Verhalten gegenüber anderen Hunden oder Menschen wird im Obedience nicht toleriert und führt zum Ausschluss vom Training oder von der Prüfung.
Damit du und dein Hund die Übungen korrekt lernen, ist es sinnvoll, mit einer geführten Trainingsgruppe zu starten. Gerade am Anfang hilft es, klare Strukturen zu haben und typische Fehler zu vermeiden – denn Obedience baut auf Genauigkeit auf. Was früh falsch eingeübt wird, lässt sich später nur schwer korrigieren.
Ob du mit deinem Hund einfach nur gemeinsam trainieren möchtest oder dich langfristig auf Prüfungen vorbereitest: Obedience bietet dir einen durchdachten, systematischen Einstieg in den Hundesport – und stärkt ganz nebenbei die Verbindung zwischen euch.
Im Obedience kommt es auf klare Abläufe, saubere Ausführung und ruhige Zusammenarbeit an. Doch wie sieht das im Training oder bei einer Prüfung konkret aus?
Die Übungen im Obedience sind genau definiert – von einfachen Basis-Kommandos bis hin zu anspruchsvollen Aufgaben auf Distanz. Je nach Klasse steigen die Anforderungen Schritt für Schritt. Im nächsten Abschnitt bekommst du einen Überblick darüber, welche Disziplinen im Obedience gefragt sind und was dein Hund in den einzelnen Prüfungsstufen leisten muss.
Welche Voraussetzungen Hund und Mensch mitbringen müssen, um erfolgreich in den Hundesport einzusteigen und wie du eine gute Hundeschule findest:
Disziplinen im Obedience: Diese Übungen lernt dein Hund
Im Obedience kommt es auf präzise Zusammenarbeit zwischen dir und deinem Hund an. Die einzelnen Übungen sind klar definiert – und sie prüfen, wie gut dein Hund zuhört, wie zuverlässig er auf Kommandos reagiert und wie eng euer Team funktioniert.
Je nach Prüfungsstufe werden unterschiedliche Disziplinen verlangt. Dabei geht es nicht nur um klassische Kommandos wie „Sitz“ oder „Platz“, sondern auch um komplexere Aufgaben wie das Apportieren, die Distanzkontrolle oder das Erkennen von Gerüchen.
Hier findest du einen Überblick über die wichtigsten Obedience-Übungen, die in Prüfungen und im Training eine Rolle spielen – verständlich erklärt und direkt zuordenbar.
Übersicht: Typische Übungen im Obedience-Hundesport:
Viele der Obedience-Übungen sind nicht nur für Prüfungen wichtig, sondern lassen sich direkt im Alltag anwenden – beim Spaziergang, im Park oder in ungewohnten Situationen. Hier siehst du, welche Aufgaben dein Hund im Obedience ausführt und was dahinter steckt.
| Übung | Was dein Hund dabei machen muss |
|---|---|
| Sitz | Bleibt auf Kommando in Sitzposition, bis ein neues Signal kommt. |
| Platz | Legt sich auf Kommando hin und bleibt ruhig liegen. |
| Fuß (Freifolge) | Geht eng und aufmerksam an deiner Seite – mit oder ohne Leine. |
| Abrufen | Kommt zügig auf Ruf aus der Entfernung zu dir und setzt sich vor dich. |
| Apportieren | Bringt einen geworfenen oder ausgelegten Gegenstand zurück. |
| Bringtreiben | Nimmt einen Gegenstand gezielt auf und übergibt ihn korrekt. |
| Steh | Bleibt auf Kommando stehen, auch wenn du dich entfernst. |
| Distanzkontrolle | Führt Kommandos wie „Sitz“, „Platz“ oder „Steh“ aus der Entfernung aus. |
| Geruchsunterscheidung | Unterscheidet Objekte anhand des Geruchs und zeigt den richtigen an. |
| Prüfungsstationen | Bewältigt kleine Aufgaben wie Richtungswechsel oder ruhiges Warten an wechselnden Orten. |
Diese Übungen zeigen, wie gut dein Hund mit dir zusammenarbeitet – konzentriert, präzise und ruhig. In jeder Obedience-Prüfung bewertet ein Leistungsrichter, wie exakt die Aufgaben ausgeführt werden und wie harmonisch ihr als Team auftretet.
Je besser die Kommunikation zwischen euch funktioniert, desto klarer reagiert dein Hund – und desto mehr zahlt sich das Training auch im Alltag aus. Ob beim Spaziergang, im Park oder in neuen Situationen: Ein Hund, der im Obedience sicher ist, kann auch außerhalb des Trainings fokussiert und zuverlässig mit dir zusammenarbeiten.
Hinweis: Du willst mit deinem Hund Obedience wirklich sauber aufbauen? Dann reicht es leider nicht, sich ein paar Videos auf YouTube anzuschauen und loszulegen. Lass dir die Übungen am besten direkt in einer Hundeschule zeigen – oder arbeite mit einem Trainer, der sich mit Obedience auskennt. Gerade am Anfang hilft es enorm, typische Fehler früh zu erkennen und zu vermeiden – bevor sich dein Hund bei „Fuß“ fragt, ob du das mit „geh irgendwo“ meintest.
Damit du diese Übungen sicher und strukturiert aufbauen kannst, brauchst du auch die passende Ausrüstung. Was wirklich sinnvoll ist und worauf du bei Leine, Halsband, Apportiergegenstand & Co. achten solltest, erfährst du im nächsten Abschnitt: Obedience-Zubehör – das brauchst du für den Einstieg.
Es gibt auch Seminare, in denen du intensiver trainieren kannst als in der Hundeschule – oft mit erfahrenen Trainern, klaren Prüfungsbedingungen und gezielter Vorbereitung:
Obedience-Zubehör: Das brauchst du fürs Training
Wenn du mit deinem Hund ins Obedience-Training einsteigen willst, brauchst du keine High-End-Ausrüstung – aber ein paar wichtige Dinge helfen dir, präzise und effektiv zu trainieren. In vielen Hundeschulen bekommst du das meiste Zubehör gestellt. Für dein eigenes Training zu Hause lohnt sich eine kleine Grundausstattung.
Die folgende Liste zeigt dir, welches Zubehör du für den Obedience-Hundesport wichtig ist, was dein Hund damit lernt und worauf du achten solltest.
Welche Ausrüstung brauchst du für Obedience mit deinem Hund?
✔️ Halsband
Wird bei fast allen Obedience-Übungen getragen. Es gibt dir vor und nach der Übung Kontrolle über deinen Hund. Achte auf einen bequemen Sitz und ein Material ohne Zugwirkung – Zwangsmittel sind im Obedience verboten.
✔️ Leine
Ideal für das kontrollierte Fußgehen, das in den unteren Prüfungsklassen geprüft wird. Die Leine sollte kurz und leicht sein, damit sie den Hund nicht stört, aber genug Führung ermöglicht.
✔️ Trainingsleckerli
Schnell verfügbare Belohnung, besonders bei neuen Übungen wie Rückruf oder Distanzkontrolle. Wähle kleine, gut verdauliche Snacks mit hohem Motivationswert. Und wie du einen Sporthund richtig ernährst, findest du hier: Ernährung für aktive und sportliche Hunde
✔️ Spielzeug zur Belohnung
Für Hunde, die sich mehr über Spiel als über Futter freuen. Gut geeignet bei aktiven Übungen wie Apportieren oder Wendungen, um den Hund motiviert und aufmerksam zu halten.
✔️ Clicker (optional)
Erzeugt ein neutrales Signal, mit dem du deinen Hund punktgenau für korrektes Verhalten bestätigen kannst. Hilft bei der exakten Markierung von Verhaltensmomenten, z. B. beim Positionswechsel.
✔️ Trainingstasche / Technikbox
Alles, was du im Training brauchst, an einem Ort: Leckerli, Spielzeug, Marker, Clicker. Praktisch auf dem Hundeplatz und beim Üben zu Hause.
✔️ Pylonen
Dienen deinem Hund als visuelle Markierung bei Übungen wie „Voraus“ oder beim Umrunden von Zielen. Unterstützen räumliches Denken und präzise Bewegungsführung.
✔️ Identifikationshölzer
Wird für die Obedience-Übung „Geruchsunterscheidung“ benötigt. Dein Hund sucht aus mehreren Hölzern das mit deinem Geruch heraus – eine anspruchsvolle Übung für Konzentration und Nase.
✔️ Hürde
Für die Springübung in Klasse 1 und aufwärts. Dein Hund lernt, auf Signal sauber über die Hürde zu springen – meist in Kombination mit Apportieren.
✔️ Boxband
Markiert am Boden den Bereich („Box“), den dein Hund auf Signal anlaufen und darin eine bestimmte Position einnehmen soll. Ein Muss ab Klasse 2.
✔️ Positionsmarker / Bodenmarkierungen
Visuelle Hilfen für deinen Hund, um bestimmte Punkte oder Distanzen einzuhalten – besonders nützlich beim Training von Richtungswechseln und Distanzkontrolle.
Du musst dir nicht alles sofort anschaffen. Für den Einstieg reichen Leine, Halsband, Leckerlis und vielleicht ein paar Marker. Die meisten Hundeschulen, die Obedience anbieten, stellen das nötige Zubehör bereit – inklusive praktischer Einweisung durch erfahrene Trainer. Besonders am Anfang lohnt es sich, sich diese Dinge in der Hundeschule zeigen zu lassen. Dort bekommst du nicht nur die passende Ausrüstung gestellt, sondern auch direkt gezeigt, wie du sie richtig einsetzt – denn darum geht’s im Obedience: korrekt, klar und durchdacht trainieren.
Wenn du systematisch trainierst, kommt irgendwann der Punkt, an dem du dich prüfungsreif fühlst. Was dich bei Obedience-Prüfungen erwartet, wie die Klassen aufgebaut sind und worauf die Leistungsrichter achten – das erfährst du im nächsten Abschnitt: Prüfungen im Obedience – Ablauf, Klassen und VDH-Regeln.
In meiner Packliste für den Hundesport findest du alles, was du für den nächsten Trainingstag, die Prüfung oder ein Seminarwochenende einpacken solltest:
Prüfungen im Obedience: Ablauf, Klassen und aktuelle VDH-Regeln
Wenn du mit deinem Hund Obedience nicht nur im Training, sondern auch offiziell betreiben willst, kommst du an den Prüfungen nach VDH-Reglement nicht vorbei. Sie zeigen, wie gut ihr als Team funktioniert – und welche Fortschritte ihr wirklich gemacht habt. Hier erfährst du, welche Klassen es gibt, wie die Prüfungen ablaufen und was du beachten musst.
Prüfungsstufen im Obedience – diese Klassen gibt es:
Der Obedience-Hundesport ist in mehrere Leistungsklassen unterteilt. Je nach Trainingsstand deines Hundes steigt der Schwierigkeitsgrad:
🔹 Beginner-Klasse
Die Einstiegsklasse – für Hunde ab 15 Monaten. Hier stehen grundlegende Gehorsamsübungen auf dem Programm: Fußarbeit, Sitz, Platz, Herankommen, Apportieren und ruhiges Warten.
🔹 Klasse 1
Hier wird das Training anspruchsvoller: Dein Hund muss erste Übungen auf Distanz zeigen, Richtungsanweisungen befolgen und mit steigender Ablenkung arbeiten können.
🔹 Klasse 2
Noch mehr Eigenständigkeit und Präzision: Dazu gehören Aufgaben wie das Absetzen aus der Bewegung, Apportieren auf Anweisung und das Voraus-Schicken in eine markierte Box.
🔹 Klasse 3
Die höchste Klasse im regulären Obedience. Dein Hund muss komplexe Signalketten, Geruchsunterscheidung, Distanzkontrolle und Richtungsapport unter Ablenkung souverän ausführen.
🔹 Seniorenklasse
Optional – für Hunde ab dem vollendeten 8. Lebensjahr. Die Anforderungen sind angepasst, damit ältere Hunde weiterhin mit Freude teilnehmen können, ohne überfordert zu werden.
Hinweis: Die Prüfungsordnung des VDH (Stand 2025) kann Änderungen enthalten – informiere dich immer aktuell über die Anforderungen deiner Klasse: VDH – Prüfungsordnung Obedience.
Voraussetzungen zur Teilnahme an einer Obedience-Prüfung:
Damit du überhaupt starten darfst, gelten folgende Bedingungen:
- Dein Hund ist eindeutig identifizierbar (Mikrochip oder Tätowierung)
- Eine gültige Haftpflichtversicherung für deinen Hund (meistens – frag vorher nach)
- Der Sachkundenachweis für dich als Hundeführer liegt vor
- Dein Hund hat idealerweise die VDH-Begleithundprüfung (BH/VT) bestanden
- Du bist Mitglied in einem dem VDH angeschlossenen Verein
- Du bringst alle erforderlichen Unterlagen mit: Impfpass, Leistungsurkunde, Mitgliedsnachweis
Die Begleithundeprüfung ist in vielen Verbänden Voraussetzung, aber nicht zwingend für jede Prüfung. Frag vorab bei deinem Verband oder Turnierveranstalter nach. Alle wichtigen Informationen rund um die BH habe ich dir in einem anderen Artikel zusammengefasst: Begleithundeprüfung.
Bewertung in der Obedience-Prüfung: Kriterien, Regeln & Pflichten für Hundeführer:
Obedience ist Teamarbeit auf höchstem Niveau – und genau das wird in einer Prüfung auch bewertet. Ein ausgebildeter Leistungsrichter beurteilt, wie gut du und dein Hund zusammenarbeiten. Dabei spielen mehrere Faktoren eine Rolle: die Präzision der Ausführung, wie schnell und zuverlässig dein Hund auf deine Signale reagiert, ob er die Aufgaben versteht, wie gut ihr als Team harmoniert und ob dein Hund trotz Ablenkung konzentriert bleibt. Kurz gesagt: Es geht nicht nur um die Übung selbst, sondern darum, wie ihr sie gemeinsam meistert.
Was dabei absolut tabu ist: Druck, Strafe oder Zwang. Obedience basiert auf Vertrauen, nicht auf Kontrolle – und wer seinen Hund im Ring mit Drohgebärden führt oder unfair behandelt, wird umgehend disqualifiziert.
Auch dein Verhalten als Hundeführer unterliegt klaren Regeln. Du solltest mindestens 30 Minuten vor Prüfungsbeginn auf dem Wettkampfgelände sein – es sei denn, der Veranstalter gibt etwas anderes vor. Dein Outfit sollte funktional und neutral sein, auffällige Kleidung oder knallige Accessoires sind eher fehl am Platz. Während der gesamten Veranstaltung gilt: Folge den Anweisungen der Ringstewards und Richter – respektvoll und ohne Diskussion. Wer sich danebenbenimmt, fliegt raus. So einfach ist das.
Erlaubte Ausrüstung bei Prüfungen:
Im Obedience gibt’s klare Regeln, was dein Hund tragen darf – und was nicht:
✅ Einfaches, funktionales Halsband (ohne Zwangswirkung)
✅ In Gruppenübungen ist das Halsband verpflichtend
❌ Stachelhalsband, Stromgeräte, Maulkorb = verboten
❌ Kein Spielzeug, keine Hilfsmittel oder Futterbelohnung während der Übung
❌ Decken, Mäntel, Bandagen und ähnliche Ausrüstung sind im Prüfungsring nicht erlaubt
Sonderregelungen im Obedience: Teilnahme mit Handicap und Disqualifikation bei Fehlverhalten:
Auch Menschen mit körperlichen Einschränkungen können erfolgreich an Obedience‑Prüfungen teilnehmen. Der Sport soll inklusiv bleiben und Teams mit Handicap dieselben Chancen bieten – mit fairen Anpassungen. Wenn du zum Beispiel im Rollstuhl sitzt oder körperlich eingeschränkt bist, darfst du deinen Hund auf der rechten Seite führen oder einzelne Bewegungsabläufe anpassen. Wichtig ist, dass diese Ausnahmen vor der Prüfung mit dem Hauptleistungsrichter abgesprochen und im Leistungsheft dokumentiert werden. In Gruppenübungen wirst du so positioniert, dass andere Hunde nicht irritiert oder behindert werden. Der Fokus liegt dabei immer auf Fairness, Sicherheit und reibungslosem Ablauf für alle Teilnehmer.
Genauso klar sind die Regeln bei unangemessenem Verhalten: Zeigt ein Hund während der Veranstaltung – egal ob vor, während oder nach der eigenen Vorführung – aggressives Verhalten, wird er sofort disqualifiziert. Das gilt bei Beißversuchen, Angriffen oder eindeutigen Drohgebärden gegenüber Menschen oder anderen Hunden. Eine Disqualifikation gilt für die gesamte Veranstaltung, wird im Leistungsheft vermerkt und an den zuständigen Verband gemeldet. Damit bleibt Obedience das, was es sein soll: ein Hundesport, der auf Respekt, Kontrolle und Vertrauen basiert – nicht auf Dominanz oder Druck.
Obedience-Prüfungen sind mehr als nur ein Wettbewerb. Sie sind der Beweis dafür, dass dein Hund gelernt hat, dir zu vertrauen, Signale zu verstehen und mit Freude mit dir zusammenzuarbeiten. Egal ob Beginner oder Klasse 3 – jedes Team wächst an dieser Erfahrung.
Was im Hundesport sonst noch auf dich zukommt – welche Ausrüstung sinnvoll ist, welche Anforderungen dich erwarten und wie du dich am besten vorbereitest – erfährst du in meinem großen Überblick rund um den Sport mit dem Hund:
FAQ: Häufige Fragen zum Obedience-Hundesport
Was ist Obedience im Hundesport?
Obedience ist eine anspruchsvolle Hundesportart, bei der dein Hund präzise und aufmerksam mit dir zusammenarbeitet. Dabei werden Übungen wie Fußarbeit, Sitz, Platz, Abrufen und Apportieren auf Signal durchgeführt – alles unter den wachsamen Augen eines Leistungsrichters. Das Ziel ist ein harmonisches Teamwork zwischen Mensch und Hund, das auf Vertrauen und exakter Kommunikation basiert.
Wenn du dir einen Überblick über weitere Hundesportarten verschaffen möchtest, findest du in meinem Artikel zum Überblick im Hundesport viele spannende Alternativen und Vergleiche.
Wie trainiert man Obedience mit dem Hund?
Obedience wird systematisch aufgebaut: Du bringst deinem Hund Schritt für Schritt Kommandos wie „Sitz“, „Fuß“ oder „Apport“ bei – immer über Belohnung, klare Körpersprache und positive Verstärkung. Dabei kommt es auf Exaktheit und ruhige Zusammenarbeit an. Für Anfänger ist es empfehlenswert, mit professioneller Unterstützung aus einer Hundeschule oder einem Verein zu starten.
Denn Fehler im Aufbau lassen sich später nur schwer korrigieren – vor allem, wenn es in Richtung Prüfung geht.
Wie du eine passende Hundeschule findest, erfährst du auch in meinem Artikel zum Einstieg in den Hundesport.
Welche Hunde eignen sich für Obedience?
Obedience ist offen für alle Hunderassen und Mischlinge. Geeignet ist dein Hund, wenn er gerne lernt, konzentriert arbeiten kann und Freude an gemeinsamer Aktivität hat. Besonders erfolgreich sind oft Rassen wie Border Collies, Retriever oder Schäferhunde – aber das ist kein Muss.
Viel wichtiger als die Rasse ist eure Kommunikation und euer Miteinander.
Welche Voraussetzungen du als Mensch mitbringen solltest, erfährst du in meinem Artikel über die Grundlagen für den Hundesport.
Wann fängt man mit Obedience an?
Du kannst mit dem Obedience-Training früh anfangen – erste Übungen wie Aufmerksamkeit, Grundkommandos oder Leinenführigkeit kannst du bereits im Welpenalter spielerisch aufbauen.
Für offizielle Prüfungen im Obedience-Sport muss dein Hund in der Regel mindestens 15 Monate alt sein – je nach Klasse auch älter.
Achte darauf, dass dein Hund genug Zeit zur Regeneration und Erholung bekommt, besonders wenn du öfter trainierst. Warum Pausen so wichtig sind, erkläre ich im Artikel über die Regeneration von Sporthunden.
Welche Hunderasse eignet sich für Obedience am besten?
Rassen wie der Border Collie, Labrador Retriever oder Malinois gelten als besonders geeignet für Obedience – sie sind arbeitsfreudig, reaktionsschnell und sehr führig. Aber auch andere Rassen und Mischlinge können Obedience trainieren und Prüfungen erfolgreich ablegen.
Voraussetzung ist, dass dein Hund Spaß an exakter Arbeit hat und du als Mensch bereit bist, fair, geduldig und konsequent zu führen.
Obedience ist ein Teamsport – nicht elitärer Rassenzirkus.
Und damit dein Hund, egal welche Rasse, auch lange Spaß am Hundesport hat, solltest du auch an die passende Ernährung denken. Denn aktive Hunde brauchen nicht mehr Futter, sondern auf ihre Bedürfnisse abgestimmtes Futter: Ernährung von Sporthunden
Franziska von mitohnehund.de lebt mit Hunden, seit sie laufen kann.
Vom Welpenchaos bis zu Seniorenrunden kennt sie das echte Leben mit Hund – ohne Filter, ohne Pokale. Sie war Tierarzthelferin, hat Schafe mit Border Collies gehütet und reist heute mit ihrem Rudel im Camper durch Europa.
Franziska ist geprüfte Begleithundeführerin mit Sachkundenachweis – keine Trainerin, keine Influencerin. Was sie teilt, ist Erfahrung. Und Klartext. Für alle, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen.
Hinweis: Die hier gezeigten Bilder habe ich von meiner lieben Freundin Elisabeth Krampert zur Verfügung gestellt bekommen. Sie macht Obedience mit ihren Border Collies und schon sehr lange und hat eine eigene Zucht. Ich kenne ihre Hunde natürlich auch und finde sie alle samt absolut traumhaft. Wesensfest, arbeitsfreudig und körperlich top fit. Das nenne ich eine sehr gute Zucht! Du kannst dich hier über Elisabeth und ihre Hunde informieren: https://www.pearls-of-stonefields.de/
Ich hab viel erzählt – jetzt bist du dran. Möchtest du Obedience mit deinem Hund machen und hast noch Fragen? Oder vielleicht schon Erfahrungen im Obedience, die du teilen möchtest? Schreib’s in die Kommentare. Ehrlich. Direkt. Mit Namen – oder anonym. Ich lese alles. Und ich antworte.