Voraussetzung für Hundesport: Die Begleithundeprüfung verstehen
Begleithundeprüfung (BH/VT): Ablauf, Vorbereitung & wichtige Tipps

Die Begleithundeprüfung (BH/VT) ist Voraussetzung für viele Bereiche im Hundesport – und eine wertvolle Grundlage im Alltag. Ich habe sie mit beiden Hunden gemacht und zeige dir in diesem Ratgeber, worauf es wirklich ankommt: Ablauf, Teilnahme, Vorbereitung und Regeln.

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Inhaltsverzeichnis:

Die Begleithundeprüfung – kurz BH/VT – ist der verpflichtende Einstieg in den Hundesport.
Sie ist keine Kür, sondern Voraussetzung: Wer mit seinem Hund an Turnieren in Disziplinen wie Agility, Obedience oder IGP teilnehmen will, kommt an ihr nicht vorbei.

Die Begleithundeprüfung testet mehr als nur Gehorsam. Sie überprüft, ob ein Hund sich im Alltag und auf dem Hundeplatz sicher, sozialverträglich und führbar zeigt – auch unter Ablenkung. Dazu gehören Übungen wie Leinenführigkeit, Ablage unter Ablenkung, Begegnungen mit Joggern, Radfahrern und anderen Hunden.

Viele unterschätzen die BH, weil sie keine „Sportart“ im klassischen Sinn ist. Tatsächlich bildet sie aber das Fundament jeder seriösen, sportlichen Arbeit mit dem Hund.
Sie schützt nicht nur andere – sondern auch dich und deinen Hund. Besonders dann, wenn’s laut, voll oder stressig wird.

Als Tierarzthelferin mit Erfahrung in IGP, Agility und mehrfach absolvierter BH weiß ich, wie wichtig eine durchdachte Vorbereitung ist – und wie viel leichter die Prüfung wird, wenn Hund und Mensch ein eingespieltes Team sind.

In diesem Ratgeber erfährst du:

  • Was dich und deinen Hund bei der Begleithundeprüfung erwartet
  • Welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen
  • Wie du dich sinnvoll vorbereitest – körperlich, mental, organisatorisch
  • Und warum die BH mehr ist als nur ein Pflichttermin auf dem Hundeplatz

Tipp aus der Praxis:
Lass deinen Hund vorab tierärztlich durchchecken – besonders Gelenke und Kreislauf. Nicht jeder Hund ist für intensiven Sport geeignet, und das ist völlig in Ordnung. Aber wenn dein Hund Freude an Bewegung und gemeinsamer Arbeit hat, ist die Begleithundeprüfung der perfekte Start in eine aktive Laufbahn.

Du willst wissen, welche Sportarten nach der BH auf dich warten? Dann schau dir hier den Überblick über alle Hundesportarten an – von Agility bis IGP.

Hundesport: Warum die Begleithundeprüfung auch für den Alltag sinnvoll ist

Die Begleithundeprüfung (BH/VT) ist weit mehr als eine bürokratische Hürde vor dem ersten Agility-Turnier. Sie ist die Grundlage für jede Form von Hundesport – und gleichzeitig ein wertvoller Schritt hin zu einem entspannten, kontrollierten Alltag mit Hund. Sowohl für den Hund als auch für den Halter bringt die Vorbereitung auf die Prüfung zahlreiche Vorteile, die weit über den sportlichen Rahmen hinausgehen.

Vorteile der Begleithundeprüfung für den Hund:

Bindung und Kommunikation zwischen Hund und Halter stärken
Durch das gezielte Training zur Begleithundeprüfung entsteht eine enge Zusammenarbeit zwischen Mensch und Hund. Das verbessert Vertrauen und Verständigung.

Grundgehorsam des Hundes verbessern
Kommandos wie „Sitz“, „Platz“ und „Fuß“ werden gefestigt. Der Hund lernt, auch unter Ablenkung sicher zu reagieren – eine wichtige Basis für Alltag und Hundesport.

Sicherheit und Stressresistenz des Hundes erhöhen
Klare Regeln und Training geben dem Hund Orientierung. Das reduziert Unsicherheiten und unerwünschtes Verhalten wie Bellen, Ziehen oder Aggression.

Soziales Verhalten des Hundes fördern
Die Prüfung beinhaltet Begegnungen mit Menschen, Hunden und Verkehr. Der Hund wird besser sozialisiert und lernt, sich kontrolliert zu verhalten.

Vorteile der Begleithundeprüfung für den Hundehalter:

Bessere Kontrolle des Hundes im Alltag
Ein Hund, der die BH bestanden hat, ist verlässlich in Alltagssituationen – sei es in der Stadt, im Park oder beim Tierarzt.

Mehr Sicherheit und Routine im Umgang mit dem Hund
Der Halter gewinnt an Selbstbewusstsein, lernt Körpersprache und Timing zu verbessern – wichtig für die weitere Ausbildung im Hundesport.

Zugang zu Hundesportarten mit Prüfungspflicht
Ohne BH keine Turnierteilnahme: Wer Agility, Obedience oder IGP betreiben will, braucht die bestandene Begleithundeprüfung als offiziellen Einstieg.

Gesellschaftliche Akzeptanz durch kontrolliertes Verhalten
Ein geprüfter Hund verhält sich neutral in der Öffentlichkeit – das erleichtert den Alltag und minimiert Konflikte mit anderen Menschen und Hunden.

Erfolgserlebnis und Motivation für weiteres Training
Die bestandene Prüfung zeigt: Das Team funktioniert. Das motiviert und schafft die Basis für sportliche und alltagsbezogene Weiterentwicklung.

Die BH/VT ist also nicht nur der Einstieg in den Hundesport – sie verbessert das Leben mit Hund in fast allen Bereichen. Wer sie ernst nimmt, schafft Vertrauen, Kontrolle und neue Möglichkeiten im gemeinsamen Alltag und Training.

Wenn du dich also entschieden hast, die Begleithundeprüfung mit deinem Hund anzugehen, stellt sich als Nächstes die Frage: Was brauchst du dafür überhaupt – und wer darf teilnehmen?
Im folgenden Abschnitt erfährst du, welche Voraussetzungen Hund und Halter erfüllen müssen, um zur Prüfung zugelassen zu werden – und worauf du dabei ganz besonders achten solltest.

Was du rechtlich wissen musst: Leinenpflicht, Sachkundenachweis & Co – hier findest du alle rechtlichen Grundlagen für Hundehalter auf einen Blick.

Grundlagen: Voraussetzungen für die Teilnahme an der Begleithundeprüfung (BH/VT)

Wer mit seinem Hund an der Begleithundeprüfung teilnehmen möchte, muss bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Diese betreffen sowohl den Hund selbst als auch den Halter – und zusätzlich gibt es organisatorische Punkte, die vor der Anmeldung geklärt sein sollten.

Welche Voraussetzungen muss der Hund für die Begleithundeprüfung erfüllen?

Ein Hund darf nur zur Prüfung antreten, wenn er körperlich und geistig geeignet ist – und sich zuverlässig in Alltagssituationen kontrollieren lässt. Die folgende Tabelle zeigt die wichtigsten Anforderungen:

KriteriumBeschreibung
MindestalterDer Hund muss mindestens 15 Monate alt sein
GesundheitDer Hund muss gesund und vollständig geimpft sein (Nachweis: Impfpass)
GrundgehorsamBefehle wie „Sitz“, „Platz“, „Fuß“, „Komm“ und „Bleib“ sollten sicher sitzen
SozialverhaltenDer Hund muss sich neutral gegenüber Menschen, Hunden und Umweltreizen verhalten
Keine AggressionHunde mit aggressivem Verhalten sind nicht zugelassen

Welche Voraussetzungen gelten für den Halter bei der Begleithundeprüfung?

Auch der Hundehalter muss bestimmte Anforderungen erfüllen, um seinen Hund korrekt durch die Prüfung führen zu können. Diese betreffen sowohl das Wissen als auch die körperliche Fähigkeit zur sicheren Führung.

KriteriumBeschreibung
FührungsfähigkeitDer Halter muss in der Lage sein, alle Kommandos korrekt zu geben und den Hund zu kontrollieren
SachkundenachweisEin theoretischer Nachweis über Hundeerziehung ist erforderlich und der erste Teil der Begleithundeprüfung
Körperliche EignungDer Halter muss körperlich in der Lage sein, die Prüfung durchzuführen – z. B. beim Laufen oder Abrufen

Was muss vor der Anmeldung zur Begleithundeprüfung organisatorisch geklärt sein?

Neben den Anforderungen an Hund und Halter gibt es einige formale Voraussetzungen, die für die Teilnahme an der Prüfung erfüllt sein müssen:

In vielen Fällen verlangen Vereine eine Mitgliedschaft, um an der Prüfung teilzunehmen. Darüber wird auch die sogenannte Leistungsurkunde beantragt – eine Art Nachweisheft, in dem alle Prüfungen und Ergebnisse dokumentiert werden. Ohne Leistungsurkunde ist eine Teilnahme oft nicht möglich.

Die Prüfungsgebühr variiert je nach Veranstalter und Region. Üblich sind Beträge zwischen 20 und 50 Euro, die im Vorfeld zu entrichten sind. Einige Prüfungsstellen verlangen außerdem einen Zulassungsnachweis durch eine Hundeschule oder einen Trainer. Hierbei geht es darum sicherzustellen, dass der Hund die grundlegenden Anforderungen bereits erfüllt.

Eine frühzeitige Vorbereitung in einer Hundeschule oder einem BH-Kurs ist nicht nur empfohlen, sondern in vielen Fällen Voraussetzung für die Anmeldung – und definitiv sinnvoll, um die Prüfung nicht auf gut Glück zu bestehen. Und dafür brauchst du auch den Nachweis einer gültigen Haftpflichtversicherung für deinen Hund.

Sobald du die Voraussetzungen für die Begleithundeprüfung erfüllst, solltest du dich mit der richtigen Ausrüstung für die Begleithundeprüfung beschäftigen. Denn für eine erfolgreiche Teilnahme ist nicht nur das Training entscheidend, sondern auch das passende Zubehör – von der Leine bis zur Leistungsurkunde.
Im nächsten Abschnitt erfährst du, welche Ausrüstung du für die Begleithundeprüfung wirklich brauchst.

Du willst deinen Hund für den Hundesport rundum absichern? Hier habe ich dir die verschiedenen Versicherungsmöglichkeiten für Hunde übersichtlich zusammengestellt

Begleithundeprüfung: notwendige Ausrüstung und Unterlagen

Für die Teilnahme an der Begleithundeprüfung gelten feste Vorgaben zur Ausrüstung des Hundes und zur Kleidung des Halters. Diese sollen Fairness und Sicherheit gewährleisten – und sind in der Prüfungsordnung genau geregelt. Hier erfährst du, welche Ausstattung du wirklich brauchst, was erlaubt ist – und was nicht.

Welches Halsband ist für die Begleithundeprüfung erlaubt?

Der Hund muss während der gesamten Prüfung ein einreihiges, locker sitzendes Halsband tragen. Dieses kann aus Leder, Stoff oder Metall bestehen – wichtig ist, dass es keinen Würgeeffekt hat. Kettenhalsbänder mit großen Gliedern sind in vielen Prüfungsordnungen zulässig, Zughalsbänder oder Stachelhalsbänder sind ausdrücklich verboten.

Ein Geschirr ist in der Regel nicht erlaubt, da es die klare Führung auf dem Platz erschwert. In Ländern mit besonderen Tierschutzbestimmungen gelten ggf. nationale Ausnahmen – hier lohnt sich ein Blick in die gültige Prüfungsordnung.

Welche Leine eignet sich für die Begleithundeprüfung?

Eine Leine mit 1 Meter Länge ist optimal. Sie kann eine Handschlaufe haben – muss aber nicht. Während der Prüfung darf die Leine entweder offen getragen oder am Körper geführt werden, darf den Hund aber nicht stören.

Die Leine wird bei einigen Teilen der Prüfung abgenommen (Freifolge), muss aber dennoch jederzeit verfügbar sein.

Muss ein Maulkorb mitgeführt werden?

In Ländern mit gesetzlicher Maulkorbpflicht ist dieser auch bei der Begleithundeprüfung vorgeschrieben. In allen anderen Ländern gilt: kein Maulkorb notwendig.
Es empfiehlt sich dennoch, einen passenden Maulkorb mitzubringen, wenn du unsicher bist – insbesondere bei grenznahen Prüfungen oder bei Hunden aus dem Ausland.

Welche Kleidung ist für die Begleithundeprüfung erlaubt?

Die Kleidung des Halters muss funktional, aber unauffällig sein. Erlaubt ist:

  • eine eng anliegende Weste oder Jacke
  • Kleidung ohne abstehende Taschen oder sichtbare Hilfsmittel
  • bequeme, sportliche Kleidung, die die Bewegungen nicht einschränkt

Nicht erlaubt sind:

  • Bauchtaschen, Leckerlitaschen, Klicker oder Trainingswesten mit Zubehör
  • Kleidung, die ablenkend wirkt oder Hilfsmittel verdeckt (z. B. Wurfobjekte, Spielzeuge)

Welche Unterlagen sind zur Begleithundeprüfung mitzubringen?

Zur Anmeldung und Durchführung der Prüfung benötigst du:

Leistungsurkunde – sie dokumentiert die Prüfungsergebnisse und ist verpflichtend
Impfpass – mit gültigem Impfschutz, insbesondere gegen Tollwut
Chipnachweis – der Hund muss eindeutig identifizierbar sein
Mitgliedsnachweis deines Hundesportvereins – sofern erforderlich
Personalausweis des Hundeführers

Für die Begleithundeprüfung brauchst du keine High-End-Ausrüstung oder teures Equipment – aber das, was du mitbringst, muss den Vorschriften entsprechen. Ein korrektes Halsband, die passende Leine und vollständige Unterlagen sind Pflicht. Wer unsicher ist, sollte rechtzeitig Rücksprache mit dem Veranstalter oder dem eigenen Verein halten.

Mit der richtigen Ausrüstung bist du bestens vorbereitet – zumindest auf der praktischen Seite. Doch um die Begleithundeprüfung erfolgreich zu bestehen, braucht es mehr als Leine, Halsband und Leistungsurkunde.
Jetzt kommt es darauf an, wie du mit deinem Hund trainierst. Im nächsten Abschnitt zeige ich dir, welche Trainingsmöglichkeiten es für die Begleithundeprüfung gibt – vom Verein über die Hundeschule bis hin zum Onlinekurs.

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Begleithundeprüfung: Trainingsmöglichkeiten und Vorbereitung

Die Begleithundeprüfung verlangt mehr als nur ein paar Spaziergänge mit „Sitz“ und „Platz“. Wer bestehen will, muss gezielt trainieren – im besten Fall unter professioneller Anleitung. Ob in der Hundeschule, im Verein oder per Online-Kurs: Es gibt viele Wege, dich und deinen Hund fit für die Prüfung zu machen.

Begleithundeprüfung in der Hundeschule: Training unter Anleitung

Viele Hundeschulen bieten spezielle Kurse zur Vorbereitung auf die Begleithundeprüfung an.
Hier trainierst du mit deinem Hund regelmäßig unter Anleitung erfahrener Trainer – inklusive Sozialverhalten, Leinenführigkeit und Prüfungssimulation.

✅ Vorteile:

  • Strukturierter Aufbau
  • Prüfungsspezifische Inhalte
  • Trainer-Feedback direkt vor Ort

Training für die Begleithundeprüfung im Hundesportverein oder Rasseverband

Hundesportvereine sind ein bewährter Ort, um sich auf die BH vorzubereiten.
Neben kompetenten Trainern triffst du hier auch andere Teams, die am gleichen Ziel arbeiten – eine gute Gelegenheit, unter realistischen Bedingungen zu üben.

✅ Vorteile:

  • Gruppentraining mit Prüfungssimulation
  • Austausch mit anderen Hundeführern
  • Oft direkte Möglichkeit zur Prüfungsanmeldung

Gezielte Vorbereitung auf die BH/VT mit einem Hundetrainer

Wenn dein Hund besondere Baustellen hat – Unsicherheit, starke Ablenkung, selektives Hören –, ist ein Einzeltraining mit einem Hundetrainer sinnvoll.
Hier wird individuell auf dein Mensch-Hund-Team eingegangen, ohne Gruppendruck.

✅ Vorteile:

  • Maßgeschneiderter Trainingsplan
  • Fokus auf individuelle Schwächen
  • Flexible Terminplanung

Prüfungsgruppen zur Begleithundeprüfung: Realistische Trainingsbedingungen

Manche Hundeschulen und Vereine bieten sogenannte Prüfungsgruppen an.
Dort wird der Ablauf der Begleithundeprüfung regelmäßig durchgespielt – inklusive Ablenkung, Fußlaufen in der Gruppe und Verkehrsteil.

✅ Vorteile:

  • Prüfungssituation wird realistisch geübt
  • Sicherheit für dich und deinen Hund wächst
  • Du weißt genau, was dich erwartet

Welche Trainingsmöglichkeit für dich und deinen Hund am besten geeignet ist, hängt von eurem Wissensstand, eurem Alltag und euren Zielen ab.
Am besten kombinierst du mehrere Ansätze: z. B. wöchentliches Gruppentraining plus individuelle Unterstützung bei Problemen.

Mein Tipp: Frag in deiner Hundeschule oder deinem Verein nach BH-Vorbereitungskursen – oder suche gezielt nach Trainern, die Erfahrung mit Prüfungen nach FCI-Standard haben.

Egal für welche Trainingsform du dich entscheidest – am Ende zählt, wie gut dein Hund die Grundanforderungen der Begleithundeprüfung erfüllt.
Doch nicht nur dein Vierbeiner wird dabei unter die Lupe genommen: Auch du als Halter musst bestimmte Kenntnisse und Fähigkeiten mitbringen.
Im nächsten Abschnitt erfährst du, welche Anforderungen Hund und Halter bei der Begleithundeprüfung wirklich erfüllen müssen – und warum der Sachkundenachweis dabei eine zentrale Rolle spielt.

Was du als Einsteiger im Hundesport sonst noch auf dem Schirm haben solltest:
 Hier findest du wertvolle Tipps für deinen Start im Hundesport

Begleithundeprüfung: Grundanforderungen an den Hund & Sachkundenachweis für den Halter

Für die Teilnahme an der Begleithundeprüfung gelten klare Anforderungen – sowohl an den Hund als auch an den Halter. Ziel ist es, sicherzustellen, dass das Team harmonisch funktioniert, der Hund sozialverträglich ist und der Halter über das nötige Wissen zur verantwortungsvollen Führung verfügt.

Welche Anforderungen muss der Hund für die Begleithundeprüfung erfüllen?

Für die Begleithundeprüfung muss der Hund mehr können als nur „Sitz“ und „Platz“. Bewertet werden Verhalten, Ausdruck und die Zusammenarbeit mit dem Halter. Hier zählen nicht nur technische Präzision, sondern auch Haltung, Motivation und Konzentration.

KriteriumBeschreibung
Ausdrucksverhalten & SelbstsicherheitDer Hund zeigt natürliche, freiwillige Bewegungen ohne Angst oder Stress. Körpersprache ist locker und aufmerksam.
MotivationDer Hund arbeitet motiviert, mit Freude und sichtbarem Arbeitswillen.
Konzentration & AufmerksamkeitDer Hund bleibt während der gesamten Übung beim Halter und reagiert direkt auf Kommandos.
Harmonie im TeamDie Zusammenarbeit zwischen Hund und Halter wirkt ruhig, flüssig und eingespielt.
Technische KorrektheitDie Übungen (z. B. Fußlaufen, Abrufen) werden sauber und korrekt ausgeführt.

Begleithundeprüfung: die Sachkundeprüfung des Hundehalters

Die Sachkundeprüfung ist der erste Teil in der Begleithundeprüfung und Voraussetzung, um zum praktischen Teil der Begleithundeprüfung zugelassen zu werden. Sie stellt sicher, dass der Halter die Grundlagen der Hundehaltung und -erziehung beherrscht.

Inhalte der Sachkundeprüfung für Hundehalter:

Der Sachkundenachweis in der Begleithundeprüfung umfasst sowohl theoretisches Wissen als auch praktische Kompetenzen. Die folgenden Themen sind prüfungsrelevant:

  • Hundeverhalten & Körpersprache
    Wie Hunde kommunizieren, was Stress- oder Warnsignale sind, wie Missverständnisse vermieden werden.
  • Erziehung & Trainingsmethoden
    Grundlagen positiver Verstärkung, korrekter Kommandogebrauch, Fehlervermeidung im Alltag.
  • Gesundheit & Pflege
    Basiswissen zur Fütterung, Bewegung, Vorsorge und Erste Hilfe beim Hund.
  • Rechtliche Grundlagen für Hundehalter
    Leinenpflicht, Maulkorbzwang, Haftpflichtversicherung – je nach Bundesland unterschiedlich geregelt.
  • Verhalten im öffentlichen Raum
    Sicheres Führen im Straßenverkehr, Begegnungen mit Menschen und anderen Hunden, Rücksichtnahme.

Wie läuft die Sachkundeprüfung ab?

Die Prüfung besteht in der Regel aus einem theoretischen Teil mit Multiple-Choice-Fragen und/oder offenen Fragen zu den oben genannten Themen.
In einigen Fällen gibt es zusätzlich einen praktischen Teil, in dem der Hundehalter zeigen muss, dass er seinen Hund im Alltag sicher führen kann.

Die Prüfung wird von anerkannten Stellen abgenommen, z. B.:

  • Hundeschulen mit Lizenz
  • Vereine mit Prüfungszulassung
  • Zertifizierte Hundetrainer

Warum ist der Sachkundenachweis für die Begleithundeprüfung wichtig?

Der Sachkundenachweis als Teil der Begleithundeprüfung schützt nicht nur die Allgemeinheit, sondern auch den Hund.
Er zeigt, dass der Halter weiß, was er tut – im Training, im Alltag und in schwierigen Situationen.
Ein gut informierter Hundehalter trägt dazu bei, dass der Hund sicher, gesund und gesellschaftstauglich bleibt.

Nur ein eingespieltes Team besteht die Begleithundeprüfung

Die Begleithundeprüfung bewertet nicht nur die Leistung des Hundes, sondern die Qualität der Beziehung zwischen Mensch und Tier. Wer sie erfolgreich bestehen will, braucht Verständnis, Training – und Sachkunde.


Du weißt jetzt, welche Anforderungen du und dein Hund erfüllen müsst – doch wie genau läuft die Begleithundeprüfung eigentlich ab?
Im nächsten Abschnitt bekommst du einen konkreten Überblick über den Ablauf der Begleithundeprüfung, die einzelnen Prüfungsteile und die wichtigsten Übungen, die dein Hund bestehen muss – von der Ablage bis zur Verkehrssicherheit.

Energie fürs Training: Hier erfährst du, wie du deinen Hund richtig ernährst, wenn du sportlich mit ihm durchstarten willst:

Ablauf der Begleithundeprüfung: Übungen, Bewertung und Anforderungen im Detail

Die Begleithundeprüfung (BH/VT) ist in zwei Hauptteile gegliedert: Teil A – Gehorsam auf dem Platz und Teil B – Verkehrstauglichkeit im Alltag. Beide Abschnitte testen, wie sicher und sozialverträglich sich der Hund unter realen Bedingungen verhält – mit und ohne Leine, mit Ablenkung, in Bewegung, im Kontakt mit Umweltreizen.

Teil A der Begleithundeprüfung: Gehorsam auf dem Übungsplatz

In Teil A wird der Grundgehorsam des Hundes unter Beweis gestellt. Zwei Mensch-Hund-Teams treten gleichzeitig an. Während ein Hund abgelegt wird und in der Warteposition bleibt, führt das andere Team das vorgeschriebene Laufschema durch – danach wird getauscht.

Zuerst muss man sich beim Leistungsrichter vorstellen. Danach geht es in den praktischen Teil.

Die folgenden Übungen werden bewertet:

✅ Fußlaufen mit und ohne Leine

Der Hund läuft eng und aufmerksam an der Seite des Halters. Es erfolgen Richtungswechsel, Tempowechsel und Stopps – alles ohne Ziehen, Drängeln oder Ablenkung.

✅ „Sitz“ aus der Bewegung

Der Hund muss auf das Kommando „Sitz“ sofort anhalten und sich setzen – sowohl an der Leine als auch frei laufend. Er bleibt sitzen, bis er ein neues Kommando erhält.

✅ „Platz“ mit Entfernung und Abrufen

Der Hund legt sich nach dem Kommando „Platz“ hin und bleibt ruhig liegen, während sich der Halter entfernt. Auf das Signal wird der Hund abgerufen und soll freudig, aber kontrolliert zum Halter zurückkehren.

✅ Kehrtwende

Zusammen mit dem Halter führt der Hund eine saubere 180-Grad-Wendung durch – eng, korrekt positioniert und ohne Verzögerung.

✅ Ablage unter Ablenkung

Während das andere Team das Laufschema läuft, liegt der Hund des zweiten Teams ruhig auf seiner Position – ohne Leine, ohne Sichtkontakt zum Halter. Keine Bewegung erlaubt.

Das ganze Laufschema findest du zum Beipiel hier: VDH Begleithundeprüfung Laufschema 2025.

Teil B der Begleithundeprüfung: Verkehrsteil und Alltagstauglichkeit

Im zweiten Teil wird getestet, wie sich der Hund im öffentlichen Raum verhält. Ziel ist es, sicherzustellen, dass er auch in belebter Umgebung kontrollierbar bleibt und sich neutral verhält – gegenüber Menschen, Hunden, Fahrzeugen und Umweltreizen.

✅ Begegnung mit Personengruppen

Der Hund passiert ruhig eine Menschenmenge – ohne Aufregung, ohne Ziehen, ohne Bellen. Zeigt er sich neutral, gibt’s Pluspunkte.

✅ Reaktion auf Radfahrer und Jogger

Radfahrer oder Jogger überholen das Mensch-Hund-Team – der Hund soll sich weder erschrecken noch unkontrolliert reagieren.

✅ Umgang mit Autos im Straßenverkehr

Autos fahren nah am Hund vorbei. Erwartet wird ruhiges Verhalten, keine Panik, kein Versuch, sich zu lösen oder zu flüchten.

✅ Begegnung mit anderen Hunden

In typischer Alltagssituation trifft der Hund auf andere Artgenossen – er muss sich sozial verträglich, ruhig und führbar zeigen.

Punktevergabe, Bewertung und Bestehen der Begleithundeprüfung

TeilAnforderung zum Bestehen
Teil A (Gehorsam)Mindestens 70 % der erreichbaren Punkte
Teil B (Verkehrsteil)Bewertung durch Leistungsrichter: „ausreichend“ oder besser
GesamtergebnisNur wer Teil A und Teil B besteht, erhält das Prädikat „bestanden“

Begleithundeprüfung: Wiederholungen, Zulassung & Leistungsnachweis

  • Wiederholung: Eine Wiederholung ist erlaubt – aber nur einmal pro Veranstaltung.
  • Zulassung: Hundehalter müssen vorab einen Sachkundenachweis vorlegen.
  • Teilnahmeberechtigung: Alle Hunde – unabhängig von Rasse, Herkunft oder Größe – dürfen teilnehmen.
  • Leistungsurkunde: Jeder Prüfungsversuch, bestanden oder nicht, wird im Leistungsheft dokumentiert.
  • Voraussetzung für Hundesport: Ohne bestandene BH keine Teilnahme an Agility, Obedience, Schutzdienst etc.

In der Begleithundeprüfung muss der Hund also deutlich zeigen, dass er auch unter Ablenkung gehorsam bleibt, sich im Alltag sozialverträglich verhält, konzentriert und motiviert arbeitet sowie im Straßenverkehr sicher geführt werden kann. Besonders entscheidend ist außerdem das Vertrauen zum Halter und die enge Bindung im Mensch-Hund-Team. Denn wer die Begleithundeprüfung bestehen will, braucht mehr als nur funktionierende Kommandos – es braucht gegenseitiges Vertrauen, gutes Timing und echtes Teamwork.

Alle Regeln zur Begleithundeprüfung kannst du beim VDH nachlesen – inkl einem Online-Test: VDH Begleithundeprüfung

Ist die Begleithundeprüfung einmal bestanden, öffnet sich für dich und deinen Hund die Tür zu einer neuen Welt – der Welt des Hundesports.
Ob Agility, Obedience oder IGP: Die bestandene Prüfung ist oft die Grundvoraussetzung für die Teilnahme an weiterführenden Hundesportarten und Prüfungen.
Im nächsten Abschnitt zeige ich dir, wie es nach der Begleithundeprüfung weitergehen kann – inklusive IBGH 1–3 und deinen Möglichkeiten im Hundesport.

Nach dem Training ist vor der Regeneration: Tipps zur richtigen Pflege und Erholung deines Hundes findest du hier.

Wie es weitergeht: Prüfungsstufen und Hundesport-Möglichkeiten

Nach bestandener Begleithundeprüfung (BH/VT) eröffnet sich ein breites Spektrum an Möglichkeiten für dich und deinen Hund – sowohl im sportlichen Bereich als auch im Hinblick auf weiterführende Prüfungen. Die BH ist die Eintrittskarte in die Welt des Hundesports: Ob Agility, Obedience, IGP oder Rally Obedience – ohne erfolgreich abgelegte Begleithundeprüfung ist die Teilnahme an offiziellen Turnieren in diesen Disziplinen gar nicht möglich. Mit dem Bestehen dieser Prüfung ist der Weg frei für sportliche Herausforderungen, gemeinsame Erlebnisse und eine noch engere Zusammenarbeit zwischen dir und deinem Hund.

Wer sich nach der BH gezielt weiterentwickeln möchte, kann an den sogenannten IBGH-Prüfungen (Internationale Begleithundeprüfung) teilnehmen – gestaffelt in drei Stufen: IBGH 1, IBGH 2 und IBGH 3. Diese Prüfungen legen den Fokus auf einen vertieften Grundgehorsam und erhöhen schrittweise die Anforderungen an Präzision, Impulskontrolle und Zusammenarbeit im Mensch-Hund-Team.

Weiterführende Prüfungen nach der Begleithundeprüfung: IBGH 1–3 im Überblick

In IBGH 1 stehen Übungen wie Leinenführigkeit, Freifolge, das Absitzen und Ablegen aus der Bewegung sowie das Vorausschicken des Hundes im Mittelpunkt. Ziel ist es, dem Hund mehr Sicherheit im Umgang mit Kommandos zu geben – auch unter Ablenkung.

In IBGH 2 werden die gleichen Übungen erweitert und durch das „Steh aus der Bewegung“ sowie das Bringen eines Apportierholzes ergänzt. Ablenkung, Distanz und Tempo spielen hier eine deutlich größere Rolle – Konzentration und Gehorsam müssen auf einem hohen Niveau abrufbar sein.

Die höchste Stufe, IBGH 3, fordert maximale Präzision: Der Hund muss selbst in stark ablenkenden Umgebungen zuverlässig an lockerer Leine laufen, schwierige Freifolgen absolvieren und komplexe Apportieraufgaben meistern – teils über Hürden oder eine schräge Wand. Diese Stufe verlangt ein perfektes Zusammenspiel, eine feste Bindung und absolute Kontrolle – die Krönung der Begleithundeausbildung.

Egal ob du sportlich weiter durchstarten oder einfach die Harmonie zwischen dir und deinem Hund vertiefen möchtest: Die BH-Prüfung ist der Startschuss für viele neue Wege im Hundesport.

News: Gebrauchshundewesen ist immaterielles Kulturerbe

Am 26. März 2025 wurde das Gebrauchshundewesen offiziell in das Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Die Entscheidung traf die Kulturministerkonferenz der Länder gemeinsam mit der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien – auf Empfehlung der Deutschen UNESCO-Kommission.

Das Gebrauchshundewesen wird als „Zusammenarbeit zwischen Mensch und Hund in den Bereichen Suchen, Schützen und Assistieren“ gewürdigt und gilt als lebendige kulturelle Praxis. Besonders betont wird dabei der tierschutzgerechte Umgang, das Wissen rund um Zucht und Ausbildung sowie die Rolle klarer ethischer und fachlicher Standards.

Mehr dazu lesen: UNESCO erkennt das Gebrauchshundewesen als immaterielles Kulturerbe an

Bereit für den nächsten Schritt im Hundesport? In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige rund um Turniere und Seminare – von den Teilnahmebedingungen über den Ablauf bis hin zu Tipps für deinen ersten Start.

FAQ: Häufige Fragen zur Begleithundeprüfung

Was ist die Begleithundeprüfung (BH/VT)?

Die Begleithundeprüfung ist eine standardisierte Prüfung, bei der geprüft wird, ob ein Hund sich zuverlässig im Alltag und im Hundesport kontrollieren lässt. Sie ist Voraussetzung für viele Hundesportarten.

Ja, in fast allen Hundesportarten ist die BH/VT Voraussetzung, bevor man an Turnieren oder Prüfungen teilnehmen darf – z. B. im Agility, Obedience oder IGP.

Der Hund muss mindestens 15 Monate alt sein. Außerdem muss er gechippt, geimpft und gesundheitlich fit sein. In meinem Artikel Grundlagen und Tipps für Einsteiger erfährst du die genauen Voraussetzungen für den Einstieg in den Hundesport.

Ja, als Hundeführer musst du in der Regel einen Sachkundenachweis ablegen, bevor du zur Prüfung antreten darfst. Dieser kann schriftlich oder mündlich erfolgen, je nach Verein.

Du brauchst:

  • ein gut sitzendes Halsband (kein Zug!)
  • eine Führleine
  • die Leistungsurkunde des Hundes
  • Impfpass, Chipnachweis, Mitgliedschaftsnachweis (je nach Verein)

In meiner Packliste für den Hundesport findest du noch mehr nützliche Informationen über Ausrüstung für den Hundesport.

Insgesamt solltest du mit etwa 2 bis 3 Stunden rechnen – abhängig davon, wie viele Teilnehmer es gibt und wie der Prüfungstag organisiert ist.

Die BH besteht aus zwei Teilen: Teil A (Unterordnung auf dem Platz) und Teil B (Verhalten im öffentlichen Raum). Geprüft wird u. a. Leinenführigkeit, Sitz, Platz, Abrufen, Verhalten gegenüber Joggern, Hunden und Autos.

Franziska von mitohnehund.de lebt mit Hunden, seit sie laufen kann.

Vom Welpenchaos bis zu Seniorenrunden kennt sie das echte Leben mit Hund – ohne Filter, ohne Pokale. Sie war Tierarzthelferin, hat Schafe mit Border Collies gehütet und reist heute mit ihrem Rudel im Camper durch Europa.

Franziska ist geprüfte Begleithundeführerin mit Sachkundenachweis – keine Trainerin, keine Influencerin. Was sie teilt, ist Erfahrung. Und Klartext. Für alle, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen.

Ich hab viel erzählt – jetzt bist du dran. Hast du noch Fragen zur Begleithundeprüfung? Oder möchtest deine Erfahrungen teilen? Schreib’s in die Kommentare. Ehrlich. Direkt. Mit Namen – oder anonym. Ich lese alles. Und ich antworte.

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